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Ein schönes Ambiente, um gesund zu werden

Die Rehaklinik in Buching

Manchmal muss man Begriffe verwenden, die zum Thema nicht unbedingt immer passen. Kann man ein Areal als wunderschön bezeichnen, an dem kranke Menschen wieder versuchen, ihren Platz im Leben zu finden? Definitiv „Ja“. Denn gerade dann ist es notwendig, eine Umgebung zu haben, in der man sich wohlfühlt.

Die Rehaklinik in Buching ist so ein Ort, an dem das Wohlfühlen zur Gesundung der Patienten, die fünf bis sechs Wochen dort verweilen, dazu beiträgt. Mehr als ein halbes Jahrhundert ist die Klinik ein Anlaufpunkt für Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen. Denn wenn die Seele leidet, wird der Körper unweigerlich über kurz oder lang mitleiden.

Die psychosomatische Fachklinik wurde 1965 eröffnet. Seit 2021 ist sie Teil der Kur + Reha GmbH aus Freiburg. Vor rund 14 Monaten begann Sabine Schmitz als Klinikleiterin der Reha-Einrichtung. Gebürtig stammt sie aus dem württembergischen Schwäbisch Hall, doch gut 24 Jahren lebt und arbeitet sie in Bayern. Ihr beruflicher Werdegang ist vielfältig. Sie sammelte umfangreiche Klinikerfahrungen, stieß Projekte an und half bei der Weiterentwicklung von Betrieben, bis sie ihr Weg Anfang Juli 2022 nach Buching führte.

Dass sie jetzt in einem Frauen-Führungsteam arbeitet, ist Zufall, allerdings ein sehr angenehmer, wie sie sagt. „Die Zusammenarbeit gestaltet sich dadurch einfacher, aber auch intensiver. Es ist ein gutes Arbeitsklima, von dem wir alle profitieren“, so Sabine Schmitz. 116 Einzelzimmer stehen für die Patienten zur Verfügung. Dem gegenüber 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich um sie kümmern.

Am 1. Dezember trat mit Marija Morano auch eine neue Chefärztin ihren Dienst in der Fachkilinik an. „Jetzt im August sind zwei neue Psychologinnen und zwei Psychologen sowie eine Gesundheits- und Krankenpflegerin eingestellt worden“, so die Klinikleiterin.

Die Ärzte und Ärztinnen und Therapeuten und Therapeutinnen kümmern sich in Buching um die medizinische Rehabilitation von psychosomatisch erkrankten Personen. Dazu gehören Krankheitsbilder wie Erschöpfungssyndrome, Depressionen, Angst-, Schmerz- und sogenannte Somatisierungsstörungen. Aber auch Menschen mit chronischen Psychosen sowie mit Persönlichkeitsstörungen finden hier Hilfe.

Morano ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Sie und ihr Team bieten eine Kombination aus psychotherapeutischer Fachkompetenz, wie Ergo-, Kunst- und körperorientierter Bewegungstherapie, die zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte führen können. Zudem werden viele Entspannungsmethoden angeboten. Dazu gehören Yoga, PMR nach Jacobsen, Microkinesi oder auch Achtsamkeitstraining.

Die Therapieeinrichtungen sind vielfältig und auf neuestem Stand. Die Therapie muss den Menschen als Ganzes in den Blick nehmen und ein ganzheitliches, komplexes Behandlungsprogramm bieten. Der gesamte Trainingsbereich – mit Sauna und Schwimmbad – ist modern und umfangreich. Ergänzend dazu besitzt die Klinik einen eigenen kleinen Badesee mit Liegewiese und Bergblick und einem Biber.

Erst im Juli gab es eine Begehung des Hauses durch Prüfer der Rentenversicherungskasse Schwaben. „Sie waren der Meinung, wir hätten ein sehr stimmiges Konzept. Von der Ausstattung her könne man sagen, es handle sich um ein Vier-Sterne-Hotel mit Zusatzleistungen“, erzählt Sabine Schmitz.

Gemeinsam mit ihrem Team legt sie großen Wert auf Transparenz und Struktur. Nicht zuletzt, da sich eine ganz neue Abteilung im Aufbau befindet. „MBOR – Medizinisch-berufliche orientierte Rehabilitation“ wird ein neuer Schwerpunkt. Das könnte bis zu 50 Prozent unserer Patienten betreffen“, erklärt Marija Morano.

Chronische Erkrankungen können zu beruflichen Problemen führen. Diese Probleme müssen frühzeitig identifiziert und bearbeitet werden. Nur so kann verhindert werden, dass Patienten in die Lage geraten, nicht mehr ihrem Beruf nachgehen zu können und erwerbsunfähig werden. Die Aufgabe einer Rehabilitation ist somit nicht nur, den Gesundheitszustand zu verbessern, sondern auch, die Erwerbsfähigkeit des Patienten zu erhalten.

Als eine Untergruppe der „MBOR“ möchte sich die Klinik nach und nach auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmenden ab 50 Jahre ausrichten. Neu ist auch die Betreuungsausrichtung auf Menschen mit ethnisch-diversem Hintergrund. Dabei finden interkulturelle Aspekte in der psychosomatischen Rehabilitation bereits jetzt besondere Berücksichtigung, denn ein nicht unerheblicher Teil der in Deutschland lebenden Menschen besitzt einen Migrationshintergrund.

Die Lage macht Buchings Klinik zu etwas Besonderem. Nicht nur die Berge und Seen liegen direkt vor der Haustür, auch die Therapeuten haben einiges zu bieten. „Viele Mitarbeiter von uns haben eine Zusatzausbildung im Fitnessbereich, Chi Gong, oder auch als Heilpraktiker oder Heilpraktikerin. Wir machen Feuerzeremonien, das gibt es wahrscheinlich woanders nicht sehr oft. Außerdem haben wir ein ausgefeiltes Sportprogramm, das antidepressiv wirken kann“, erklärt Sabine Schmitz die vielfältige Bandbreite der Angebote.

In der Rehaklinik können junge Menschen ins Berufsleben starten. „Wir bilden Bürokaufleute und Kaufleute im Gesundheitsspektrum aus.“ Auch Köche und Köchinnen könnten hier ihre Lehrjahre durchlaufen, allerdings habe sich in diesem Bereich schon länger niemand gefunden. Nichtsdestotrotz: „Das vergangene Jahr über haben wir sehr viel bewegt. Die Belegschaft hat sich fast rundum erneuert. Wir freuen uns sehr auf weitere Bewerbungen“, sagt Schmitz.

Rehaklinik Buching
Rauhenbichl
87642 Halblech
Telefon: 08368 / 790
www.rehaklinik-buching.de

Text: Selma Hegenbarth/Sabina Riegger · Foto: Sabina Riegger

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