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Bayerns Pflegeminister Holetschek übergibt Förderbescheid über 1,8 Millionen Euro

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek betonte am Montag bei der Übergabe eines Förderbescheids für das Projekt „Haus Hüttenwerkswiese Halblech“, dass das Bundesland weiterhin kräftig in den Ausbau des Pflegeplatz-Angebots investiere.

„Wir fördern in Halblech ein tolles Projekt mit rund 1,8 Millionen Euro, durch das zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften mit jeweils 12 Pflegeplätzen und 15 Tagespflegeplätzen entstehen werden. Das Angebot richtet sich insbesondere an Menschen mit Demenz. Solche Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen gibt es leider immer noch viel zu wenige. Wir brauchen sie aber dringend!“, so Holetschek. „In Bayern leben bereits heute rund 270.000 Menschen mit Demenz – bis zum Jahr 2040 wird die Zahl auf rund 380.000 steigen. Darauf müssen wir uns in allen Bereichen der Gesellschaft einstellen. Die Einrichtung wird einen großen Beitrag leisten, dass Angehörige Pflegeverantwortung abgeben können – sei es tagsüber durch ein Hinbringen in die Tagespflegeeinrichtung oder durch einen Umzug der Betroffenen in die ambulant betreuten Wohngemeinschaften.“

Susanne Reuter ist Antragstellerin des Vorhabens, das von Ferdinand Griesmann initiiert wurde. Die Gemeinde stellt das Grundstück für das Projekt zur Verfügung. Mit einem Kostenrahmen von circa sechs Millionen Euro wird das Bauvorhaben vor allem den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz und Sehbeeinträchtigungen gerecht. Dazu gehören spezielle Farben und ablesbare Raumfunktionen, um eine bessere Orientierung zu gewährleisten. Auch die Freiflächen der Außenanlagen werden demenzsensibel, rollstuhlgerecht und sehbeeinträchtigten Menschen angepasst.

„Für unsere Bürgerinnen und Bürger wird mit diesem Projekt die Möglichkeit geschaffen, in allen Lebensbereichen vor Ort betreut und versorgt zu werden. Diese neue Einrichtung für Senioren und pflegebedürftige Menschen, ist auch eine wichtige, soziale Komponente unserer Gemeinde und trägt zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bei“, ergänzt Johann Gschwill, Erster Bürgermeister der Gemeinde Halblech.

„Mit der Übergabe des Förderbescheides werden wir hier in der Gemeinde Halblech ein Bauvorhaben umsetzen, dass wir schon heute als Leuchtturmprojekt in der Region bezeichnen möchten. Wir freuen uns auf die rasche, bauliche Umsetzung und anschließende Inbetriebnahme“, ergänzt Antragstellerin Susanne Reuter

„Trotz steigender Baukosten und dem Pflegenotstand stellen wir uns der Herausforderung und möchten eine Wohn- und Versorgungsform schaffen, die den Wünschen der Menschen bei Pflegebedürftigkeit am Nächsten kommt“, erläutert Ferdinand Griesmann, künftiger Mieter des Objekts und Betreiber der Tagespflegeeinrichtung abschließend.

„Wir wissen, dass das Thema Pflege eine der größten Herausforderungen ist und der Bedarf an Pflegeplätzen steigt. Und die pflegebedürftigen Menschen wollen verständlicherweise möglichst nahe an ihrem bisherigen Lebensmittelpunkt bleiben können. Dafür brauchen wir Pflegeangebote, die sich den Menschen und ihren Bedürfnissen anpassen. Pflegebedürftige sollen möglichst wählen können, an welchem Ort und auf welche Weise sie leben und gepflegt werden möchten. Individuelle Angebote sind dabei eine tragende Säule unserer pflegerischen Versorgungsstruktur, die wir mit dem bayerischen Förderprogramm ‚Pflege im sozialen Nahraum‘ (‚PflegesoNah‘) konsequent weiter ausbauen. Das Haus Hüttenwerkswiese wird künftig dem Wohl der Pflegebedürftigen dienen und für deren Angehörige eine große Unterstützung sein.“ ergänzte Minister Holetschek. „Mit unserem Förderprogramm ‚Pflege im sozialen Nahraum‘ unterstützt der Freistaat Bayern die Schaffung neuer oder umgebauter Pflegeplätze – mit sehr großem Erfolg: In den drei Programmjahren konnten mit knapp 200 Millionen Euro rund 4.000 Pflegeplätze gefördert werden. In den kommenden fünf Jahren wollen wir diese Zahl verdoppeln und insgesamt 8.000 neue Pflegeplätze fördern.“

Das im letzten Jahr überarbeitete und bis 2026 verlängerte Förderprogramm „PflegesoNah“ wird vom Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) umgesetzt. Mit Investitionskostenförderung werden sowohl die stationäre Pflege als auch die häusliche Pflege in den sozialen Nahraum gestärkt. Dank staatlicher Gelder können Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeplätze, Dauerpflegeplätze, ambulant betreute Wohngemeinschaften und Begegnungsstätten unterstützt werden. Seit 2023 wird zudem auch die Förderung von Plätzen der Verhinderungspflege und palliativen Pflege finanziert.

Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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