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Abteilung für Psychosomatik an der Fachklinik Enzensberg

Körper, Geist und Seele in Einklang bringen

Hopfen am See.    Die Fachklinik Enzensberg ist das Stammhaus der m&i-Klinikgruppe Enzensberg. Sie bildet das Dach eines privatwirtschaftlichen Unternehmens, zu dem fachübergreifend ausgerichtete Fachkliniken und Gesundheitszentren an insgesamt zehn Standorten in Deutschland gehören. Seit über 25 Jahren stellt sich die Klinik den Herausforderungen in der stationären und ambulanten medizinischen Rehabilitation und der konservativen Akutmedizin. Im April 2009 entstand mit der Abteilung für Psychosomatik ein neues eigenständiges Angebot. Dr. Klaus Klimczyk, Chefarzt des Interdisziplinären Schmerzzentrums der Fachklinik Enzensberg, erkannte damals den Bedarf für diese besondere Form der Rehabilitation. So kam Frau Dr. Astrid Werner vor drei Jahren als leitende Ärztin der Psychosomatik an die Fachklinik Enzensberg.

Psychosomatische Erkrankungen gehören mit zu den häufigsten Erkrankungen. Man geht davon aus, dass etwa 20 bis 30 Prozent der stationären Patienten in Krankenhäusern seelische Folge- bzw. Begleiterkrankungen bei körperlichen Erkrankungen aufweisen und etwa ebenso viele Patienten einer hausärztlichen Praxis unter Somatoformen Störungen leiden. Vor diesem Hintergrund hat Frau Dr. Werner mit ihrem Team die Abteilung für Psychosomatik der Fachklinik Enzensberg aufgebaut. Die Abteilung bietet Behandlungsprogramme für Menschen mit Depressionen, Angsterkrankungen  und chronischen Schmerzen an. Neben diesen Hauptindikationen werden auch Patienten mit Anpassungsstörungen, Psychotraumata und Burnout-Symptomatik behandelt.

Der Patient als Mittelpunkt

Die Gesundheit eines Menschen ist abhängig von seinen gesamten Lebensumständen und -hintergründen. „Unter diesem Aspekt wird die psychosomatische Rehabilitation in der Fachklinik Enzensberg grundsätzlich mit dem Patienten als Mittelpunkt konzipiert“, erläutert Frau Dr. Astrid Werner. „Seine Persönlichkeit mit spezifischer Biografie, unterschiedlichsten Lebenserfahrungen und angeborenen Besonderheiten bildet die Behandlungsgrundlage.“

Es kommen verschiedene psychotherapeutische Therapieverfahren (verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologische, traumaspezifische und andere) zum Einsatz. Dazu werden die Patienten in Gruppen eingeteilt und gemeinsam behandelt.

Psychosomatische Behandlung

Eine Behandlung dauert in der Regel zwischen vier bis sechs Wochen. Am Ende sollen die Patienten selbst zu Experten ihrer eigenen Krankheit werden. Sie bekommen Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie in Eigeninitiative nach ihrer Entlassung aus der Klinik ihr Krankheitsbild bewältigen können, um nicht rückfällig zu werden. Die Psychosomatische Abteilung hat nicht zum Ziel, die Patienten zu heilen, sondern ihnen Wege aufzuzeigen mit der Krankheit umzugehen und eine geeignete Rückfallprophylaxe zu erarbeiten. Zum Kernteam, das sich in regelmäßigen Teamgesprächen austauscht, gehören auf eine Gruppe von zwölf Patienten je ein fester Arzt, ein Psychotherapeut, ein Physiotherapeut und eine Pflegekraft. Das gesamte Personal verfügt über eine psychotherapeutische Ausbildung. Jedem Patienten steht ein Einzelzimmer zur Verfügung, insgesamt sind derzeit 26 Rehabetten vorhanden. Bis Mitte diesen Jahres sollen die Rehabetten auf 40 Betten aufgestockt werden. Der Abteilung stehen zu Therapiezwecken ein spezieller Gruppenraum und mehrere Bewegungstherapieräume zur Verfügung. Die Therapie besteht neben individuellen Maßnahmen aus Gruppenpsychotherapie, Einzelgesprächen, Sport- und Bewegungstherapie, Entspannungstraining und Kreativkursen wie Malen und Tanzen.

Um die Rehabilitationsleistung in der Fachklinik Enzensberg in Anspruch nehmen zu können, müssen gesetzlich Versicherte bei ihrer Krankenkasse oder Rentenversicherung einen Antrag stellen, den sie gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt ausfüllen. Bei Antragsstellung sollte auf die Fachklinik Enzensberg als Wunschklinik verwiesen werden. Privatversicherte oder Selbstzahler können sich direkt an das Sekretariat der psychosomatischen Abteilung wenden und bei Bedarf vor Antritt der Behandlung eine Kostenzusage ihrer Krankenversicherung oder Beihilfestelle beantragen.

Text: Sven Köhler · Bilder: Enzensberg

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