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Mikroschwein Josie im Bürgerspital

Füssen.    „Ich habe mir immer gewünscht, ein Schwein als Haustier zu haben“, so Miriam Schmidt, Pflegedienstleiterin des Bürgerspitals in Füssen. Seit etwa drei Monaten sorgt nun ihr Mikroschwein Josie im Bürgerspital sowohl unter den Bewohnern als auch bei den Angestellten für Aufsehen. Was anfangs eine Notlösung war, hat sich recht schnell zu einer Art „Therapie“ für die Bewohner entwickelt.

Dass Josie nun seit etwa drei Monaten im Bürgerspital ein „Dauergast“ ist, war von der 30-jährigen Pflegedienstleiterin nicht geplant. Miriam Schmidt wollte ihre Josie anfangs nicht alleine zu Hause lassen und hat sie deshalb, natürlich mit Erlaubnis der Heimleitung und tierärzlicher Überprüfung, mit zur Arbeit genommen. „Die Bewohner haben total gut auf Josie reagiert“, erzählt uns Miriam Schmidt. „Auf einmal können sie sich wieder bücken und springen regelrecht aus dem Bett, wenn sie Josie sehen. Bei anderen Patienten sind Wortfindungsschwierigkeiten wie weggeblasen und sogar Demenzkranke fragen nach ihr“, berichtet die Pflegedienstleiterin begeistert. Von den Bewohnern wird Josie übrigens auch „Moggele“ genannt. Trotz ihres jungen Alters ist sie bereits ausgewachsen und bringt stolze zehn Kilogramm auf die Waage.

Im Bürgerspital fühlt sich Mikroschwein Josie sichtlich wohl. Wenn sie die Pflegerinnen und Pfleger nicht gerade bei der Grundpflege oder beispielsweise bei der Abendversorgung der Patienten begleitet, macht Josie das Bürgerspital auf eigene Faust unsicher. So kann es passieren, dass auf einmal ein schwarz-weiß geflecktes Schwein den Gang entlang saust oder um die Ecke biegt. Doch der Entdeckungslust des jungen Schweins sind auch Grenzen gesetzt. Im Aufzug hat Josie nämlich Angst und von Treppen hält sie auch nichts.
Wenn sie dann doch einmal erschöpft ist, ruht sie sich in ihrem Körbchen aus, das sich im Aufenthaltsraum des Pflegepersonals befindet.

Ein richtiges Mädchen

Josie, die von ihrer Besitzerin als sehr zickig beschrieben wird, hat eine große Leidenschaft – Essen. „Jeder, der ihr was zu essen gibt, ist ihr Freund“, erzählt Miriam Schmidt lachend. Damit sie trotz der permanenten Nahrungsaufnahme ihre Linie hält, gibt es viel Obst und Gemüse. Josie liebt jedoch nicht nur Lebensmittel, sondern auch Schuhe. Besonders die Schnürsenkel haben es ihr angetan.
Inzwischen ist das junge Schwein im Bürgerspital gar nicht mehr wegzudenken. „Josie gehört einfach dazu“, da sind sich alle einig.

Text: mm · Bild: oh

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