Menschen

Das Pfrontener Jugendforum

Der Jugend-Bürgermeister und sein Team

Pfronten.    Polit-Power haben, Ideen realisieren und sich repräsentieren, das ist für Linus Jehle und Sabrina Haslach seit einem Jahr zur Normalität geworden. Als Jugend-Bürgermeister und Stellvertreterin engagieren sie sich für die Kinder- und Jugendlichen in ihrer Gemeinde Pfronten und arbeiten eng mit Bürgermeister Josef Zeislmeier und den Gemeinderäten zusammen.  

Die Idee, Jugendliche mit in die Gemeindearbeit einzubinden, kam von Bürgermeister Josef Zeislmeier. „Jugendliche sind für eine gute Gemeindearbeit sehr wichtig. Man muss sie und ihre Wünsche ernst nehmen, schließlich sind sie es, die sich später einmal für ihre Gemeinde stark machen werden“, ist sich der Gemeindechef sicher. Das Jugendforum wird von der Pfrontener Jugend in einem geheimen Wahlverfahren gewählt. Es besteht aus einer Jugend-Bürgermeisterin beziehungsweise einem Jugend-Bürgermeister und zehn Jugendgemeinderäten im Alter von zwölf bis 20 Jahren.

Linus Jehle und Sabrina Haslach sind die jüngsten Jugend-Bürgermeister, seit dem es das Jugendforum gibt. Mit 14 beziehungsweise 13 Jahren stellten sie sich zur Wahl. „Ich finde es toll, dass wir uns so engagieren können. Es macht Spaß und wir können etwas bewegen“, ist sich der Jugend-Bürgermeister sicher. Auch für seine Stellvertreterin steht das Engagement im Fokus. „Bei uns Jungen steht die Sache an erster Stelle, nicht die Politik“, erklärt Sabrina Haslach. Das zentrale Element ihrer Arbeit ist der Austausch mit Kindern und Jugendlichen. „Die Resonanz der Jugendlichen ist positiv. Wir bekommen viele Anregungen und Wünsche, die wir dann versuchen umzusetzen“. Dass nicht alles umsetzbar ist, haben auch die Jungpolitiker gelernt. „Manche Sachen sind einfach nicht realisierbar und dann muss man auch mal Nein sagen können“, so Linus Jehle. Seit dem der 15-jährige Schüler selbst ehrenamtlich tätig ist, ist für ihn Gemeindepolitik transparenter geworden. Gemeinsam mit Sabrina Haslach bespricht er vorher die Sitzungen die einberufen werden. Hilfe erhalten sie dabei von den drei Jugendbeauftragten des Gemeinderates Angelika Wohlfart, Eva Zazzaretta und Helmut Sauer.

Vieles haben die Jugendlichen bislang bewegen können. Vergangenes Jahr schon stellten sie einen Antrag auf Mitbenutzung des Skibusses, den Jugendliche  für einen geringen Kostenanteil benutzen dürfen. Dieses Jahr soll diese Aktion erstmals realisiert werden. Skifahren bei Flutlicht oder ein Kinoabend und das jeweils für einen Euro haben die Jugendlichen von ihren Vorgängern übernommen. Mittlerweile haben die Kinder und Jugendlichen in den Pfrontener Schulen mitbekommen, dass es Jugendvertreter gibt, die sich für ihre Wünsche einsetzen. Noch ist es Pionierarbeit, was das Jugendforum leistet, aber „wir wollen die Jugendlichen dazu bewegen, sich mehr über ihre Gemeinde Gedanken zu machen“, so die beiden Teenager. Einen Dirt-Park gibt es Dank ihres Engagements bereits und eine Kletterwand soll in Kürze realisiert werden. „Es ist nicht schwer, sich bei den Erwachsenen durchzusetzen. Sie sind eigentlich auf unsere Hilfe angewiesen, weil selber wissen sie ja nicht, ob die Jugendlichen für oder gegen etwas sind. Wir stellen einen Antrag und sie regeln es soweit es möglich ist“, konkretisiert Sabrina Haslach die Zusammenarbeit mit den „Großen“. Bürgermeister werden, das wollen beide definitiv nicht. „Wir haben den Terminkalender unseres Bürgermeisters gesehen. Er hat ja kaum Freizeit. Das wollen wir nicht. Im Gemeinderat mitarbeiten, das wäre was anderes. Das könnten wir uns gut vorstellen“, geben sie klar zu verstehen.

Dass sie in der Gemeindearbeit eine wichtige Position einnehmen, merkt man an den Einladungen anlässlich besonderer Festivitäten. Da heißt es dann Hände schütteln, sich informieren und eigene Interessen in den Hintergrund stellen. Ob sie sich noch einmal aufstellen lassen werden, das wollen die beiden noch abwarten, denn das hängt mit Schule und Ausbildung zusammen. Doch bis wieder Neuwahlen anstehen, wollen Linus Jehle und Sabrina Haslach alles für das Gemeinwohl der Kinder und Jugendlichen tun. „Unsere Arbeit wird ernst genommen und das ist super“, so das Resümee der zwei jungen Kommunalpolitiker.
Text: rie · Bilder: rie (2), oh

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