Menschen

Burn out und Coaching geht uns alle an

Monika Treppte und ihr Buch „Coaching mit Alien“

Füssen.    Es gibt sehr viel Fachliteratur, wenn es um das Thema Burn out und Coaching geht. Kein Schriftsteller hat sich allerdings bislang daran gewagt, diese beiden Elemente in einem Roman zu verpacken. Monika Treppte hat das getan. In ihrem Roman „Coaching mit Alien“ hält sie uns den Spiegel der neuen, erfolgreichen und schnellen Welt vor. Was dieses Buch so faszinierend macht, sind die vielen hintergründigen Gespräche, die einen dazu verleiten darüber nachzudenken. Monika Treppte wohnt in Füssen. Sie hat Betriebswirtschaft studiert und Praktika in Amerika, Schweiz und Thailand absolviert. Sie arbeitete bei der Boston Consulting Group und machte später die Trainerausbildung für Systemisches Coaching, Gewaltfreie Kommunikation und Emphatisches Coaching. Monika Treppte ist 45 Jahre alt. Füssen aktuell traf sich mit der Schriftstellerin und sprach über ihr Buch.

Warum haben Sie gerade diese beiden diffizilen Themen Burn out und Coaching für ihren Roman gewählt?Das Coaching ist mir sehr nahe, weil ich selber Coach bin. Diese beiden Themen bewegen uns alle. Viele fragen sich immer wieder, was der Beruf für sie bedeutet, was der Reiz und die Wirksamkeit dieser Arbeit sind.

Weshalb haben Sie dann kein Sachbuch geschrieben? Sachbücher gibt es viele. Der besondere Reiz daran ist, dass man schreiben kann, was man will. In einem Fachbuch ist eine Liebesgeschichte tabu.

Hatten Sie selber ein Burn out?
Nein. Ich hatte aber jahrelang das Gefühl, dass ich noch was anderes kann. Erst als ich von meiner Firma ein Coaching spendiert bekam, heute wäre das nicht mehr so einfach, war ich fasziniert von dem, was mir mein Coach zeigte, wie sie mit mir sprach. Sie unterstützte mich in meinem Werdensprozess. Denn ich wollte das Gleiche machen wie sie. Ich wollte ein emphatischer Zuhörer sein.

Das heißt, Sie waren auch gefangen in dieser schnelllebigen Zeit?
Nein, nicht ganz. Viele Jahre hatte ich Angst vor Menschen. Ich wollte mich nicht höher oder kleiner darstellen – ich wollte ich sein. In den letzten Jahren wuchs dieser Wunsch der Authentizität. Jetzt habe ich es vielleicht erreicht so zu sein wie ich bin. Das Buch hat mir dabei sehr geholfen. Viele bekommen Panik, wenn man Seele und Gefühl im Business zeigt. Ich glaube, das es ein ganz zartes Band zwischen uns ist, die Seele in der Arbeit sprechen zu lassen. Heute kann ich das ansprechen. Früher hätte ich es mir nicht zugetraut.

Im Buch lebt Ihre Hauptfigur Roman Koch in Osterreinen und sein Coach Antjana in Füssen. Ist das eine Hommage an Füssen? Definitiv ja. Wir haben uns vor vier Jahren entschlossen nach Füssen zu ziehen. Es ist eine schöne Stadt und wir leben gerne hier.

 

Das Interview führte Sabina Riegger

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024