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Aus der Tierarztpraxis: Fall des Monats

 

Frau L. aus R. rief an, da sie eine zweite Meinung zur Therapie ihrer 14-jährigen Hündin wollte. Der Hündin ging es sehr schlecht. Sie hatte sehr hohe Leukozytenwerte (weiße Blutkörperchen) und wurde von einem Kollegen mit der Diagnose „Blutkrebs“ seit Wochen mit Cortison behandelt, Jedoch ohne Besserung. Sie war sehr abgemagert, erbrach ständig und trank sehr viel Wasser, wollte jedoch nicht fressen.

Schon die telefonische Befragung der Besitzerin ergab einen ersten Verdacht und ich bestellte sie gleich in die Praxis. Die Allgemeinuntersuchung und eine gleich durchgeführte Ultraschalluntersuchung erhärtete den Verdacht: Die Hündin hatte eine sehr große, flüssigkeitsgefüllte Gebärmutter, die zu platzen drohte und daher sofort entfernt werden musste. Ihr Zustand war lebensbedrohlich.
Glücklicherweise waren die anderen Organsysteme (Leber- und NIerenfunktion) in Ordnung. Das konnte noch vor der OP im hauseigenen Labor festgestellt werden.
Wegen ihres schlechten Zustandes bekam Mucki vor der Operation eine Infusion, um den Kreislauf zu stabilisieren und das Narkoserisiko zu senken. Die Narkose wurde mit einem besonders schonenden Gas-Sauerstoffgemisch nach heutigem Klinikstandard durchgeführt. Die Überwachung des Patienten per Monitor sorgte nochmals für zusätzliche Sicherheit. Es folgte die Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter. Die Hündin erholte sich rasch nach dem Eingriff und man konnte förmlich zusehen, wie sie immer munterer wurde und schon am nächsten Tag wieder anfing zu fressen. Jetzt geht Mucki wieder zufrieden mit Frauchen und ihrem Hundefreund Bobo spazieren.

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