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20 Jahre Unterstützung für junge Menschen

Der Arbeitskreis „SchuleWirtschaft“ in Füssen

Seit mehreren Jahrzehnten schon leistet der „Arbeitskreis SchuleWirtschaft” in Füssen einen überaus wichtigen Beitrag, wenn es darum geht, jungen Menschen und Schulabgängern zu helfen, den richtigen beruflichen Weg zu finden. In den vergangenen zwei Jahren wurde die Tätigkeit des Arbeitskreises – durch die immer noch anhaltenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie – allerdings erheblich erschwert. So konnte das größte Projekt, das der Arbeitskreis jedes Jahr mit der Berufsorientierungsmesse veranstaltet, leider nicht durchgeführt werden. „Wir wollen aber trotzdem versuchen, das vor dem Schuljahresende noch irgendwie nachzuholen“, sagt Elmar Schmitt, Direktor der Anton-Sturm-Mittelschule Füssen, der zusammen mit Joachim Schmid, Marktbereichsleiter für den Füssener Raum bei der Sparkasse Allgäu, den Arbeitskreis Füssen als Vorsitzender seit nunmehr 20 Jahren leitet.

Ein landes- und bundesweites Netzwerk

Hervorgegangen war der „Arbeitskreis SchuleWirtschaft“ 2002 aus dem ehemaligen „Informationskreis der Wirtschaft“, der bereits 1978 ins Leben gerufen wurde. Der Arbeitskreis in Füssen ist dabei Teil eines mittlerweile bundesweiten Netzwerks für die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft. Heute wird dieses Netzwerk auf Bundesebene von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und dem Institut der deutschen Wirtschaft getragen, auf Landesebene von Dachverbänden und Bildungswerken der Arbeitgeber, in Partnerschaft mit Ministerien. Rund 100 Arbeitskreise gibt es dabei allein in Bayern. Ein regelmäßiger direkter Austausch findet jährlich über regionale oder landesweite Tagungen statt. Oberstes Ziel des Netzwerks ist die Förderung des Dialogs zwischen den Bildungs- und Beschäftigungssystemen.

Insgesamt sieben Schulen aus Füssen und Umgebung sind Mitglied im Arbeitskreis, dazu kommen der Hotel- und Gaststättenverband, die Kreishandwerkerschaft, der Bund der Selbstständigen, der Handel sowie Banken und Versicherungen. Zudem steht der Arbeitskreis auch im engen Austausch mit der Füssener Berufsschule, der Agentur für Arbeit und dem Füssener Lions Club. So organisiert der Arbeitskreis unter anderem Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte, Berufsorientierungsabende für Schüler und Eltern oder auch Informationsabende für die Wirtschaft, an denen über Neuerungen informiert wird. In den vergangenen 20 Jahren wurden die Tätigkeiten des Arbeitskreises dabei stets ausgeweitet und optimiert. „Besonders die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Schulen hier in der Umgebung hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten wesentlich verbessert“, so Elmar Schmitt. „Auch an den anderen Schulen werden inzwischen viele Projekte dieser Art durchgeführt, wovon auch der Arbeitskreis insgesamt profitiert.“

Wegweiser ins Berufsleben

So konnte sich auch die Berufsorientierungsmesse, die bereits seit 2001 immer im Dezember stattfindet, immer mehr zu einem wichtigen Wegweiser in das Berufsleben entwickeln. Rund 70 Betriebe, Firmen, Institutionen und berufliche Schulen nehmen mittlerweile an der Messe teil, um umfassend über die verschiedensten Berufsbilder zu informieren. Sowohl für Schüler als auch für Eltern besteht hier die Möglichkeit, mit den jeweiligen Ausstellern ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Zudem haben die teilnehmenden Betriebe auch die Möglichkeit, sich den Messebesuchern zu präsentieren und für sich zu werben. Ebenso stehen bei der Berufsorientierungsmesse Fachvorträge von Dozenten regionaler Unternehmen auf dem Programm. Bei Eignungstests, die von der AOK und der Agentur für Arbeit organisiert werden, können die Schüler ihre persönlichen Fähigkeiten testen und somit erste Anhaltspunkte für ihre berufliche Eignung gewinnen.

Auch die Hochschule Kempten sowie die FOS/BOS Kaufbeuren hatten sich bereits vor einigen Jahren der Messe angeschlossen, um bei Vorträgen über Weiterbildungsmöglichkeiten und das duale Studium zu informieren. „Die Nachfrage zur Teilnahme an der Messe ist von Jahr zu Jahr größer geworden“, sagt Elmar Schmitt, der nach dem Ende des laufenden Schuljahres in Rente gehen wird. Zu gerne würde er die Berufsorientierungsmesse, die er selbst federführend mit aufgebaut hat, davor noch einmal durchführen. Zwar gebe es in der heutigen Zeit die Möglichkeiten, so eine Messe auch digital oder online zu veranstalten. „Es hat sich aber leider gezeigt, dass eben nicht alles digital ersetzt werden kann“, so Schmitt. „Denn es sind die persönlichen Erfahrungen, die hier im direkten Kontakt an die Schüler weitergegeben werden. Das macht es aus.“ Seinen Vorsitz im „Arbeitskreis SchuleWirtschaft“ will Schmitt Ende des Schuljahres dann ebenfalls abgeben, derzeit sucht er bereits nach einem Nachfolger für das Amt. Trotzdem will er dem Arbeitskreis aber auch weiterhin beratend zur Seite stehen.

Text: Lars Peter Schwarz · Foto: unsplash

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