Füssener Tafel öffnet wieder am 30. April

Junge ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht

Die Corona-Pandemie stellt die Tafeln in Deutschland vor große Herausforderungen. Etwa 400 Tafeln mussten deutschlandweit aus präventiven Maßnahmen schließen. Denn rund 90 Prozent der 60.000 Ehrenamtlichen sowie über ein Viertel der Tafel-Kundinnen und -Kunden gehören zu der sogenannten Risikogruppe. Auch die Tafel in Füssen war davon betroffen. Die Lebensmittelausgabe blieb geschlossen. Eine Katastrophe für Menschen, die die Corona-Pandemie doppelt trifft. Zum einen Kurzarbeit und somit noch weniger Geld auf dem Bankkonto und zum anderen die Schließung der Tafel. Während sich viele Angestellte um ein stabiles Netz im „Home Office“ Gedanken machen, stellt sich für die Bedürftigen die Frage, wie sie an Lebensmittel kommen.

Darüber hat sich auch Vertrauensmann Michael Wollnitza Gedanken gemacht. Um die Bedürftigen auch weiterhin mit Lebensmitteln zu versorgen, kam die Idee mit den Gutscheinen auf, die es den Kundinnen und Kunden der Tafel ermöglichen sollte in Lebensmittelgeschäften einzukaufen. Drei Lebensmittelgeschäfte in Füssen und zwei in Pfronten unterstützten dieses Vorhaben. Somit konnten an 65 Haushalte, davon 20 in Pfronten und 45 in Füssen, Schwangau, Lechbruck und Halblech, Gutscheine im Wert von 5, 10 und 20 Euro verschickt werden – selbstverständlich unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen. „Für die Idee fanden sich spontane Spender, sonst wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen. Somit konnten wir Gutscheine im Wert von 7.800 Euro an die Betroffenen verschicken, die sehr dankbar waren“, erzählt Michael Wollnitza.

Jetzt wird die Tafel am 30. April wieder eröffnet. Die notwendigen Schutzmaßnahmen sind getroffen. Eine Maßnahme davon ist eine Plexiglasverkleidung, die Mitarbeiter vor einer möglichen Ansteckung schützen soll. „Dadurch, dass wir die Ware schon vorher vorpacken, reduzieren wir die Anzahl der Mitarbeiter und können damit den geforderten Mindestabstand wahren“, so Wollnitza. Diese Umstrukturierung war notwendig, um den Fortbestand der Tafel zu sichern. Den ehrenamtlichen Mitarbeitern bleibt es allerdings offen, ob sie sich die Mitarbeit in der Tafel weiter zutrauen oder nicht. „Die Entscheidung muss jeder Einzelne für sich selbst treffen“, erklärt der Vertrauensmann. Nichtsdestotrotz startet er einen Aufruf an die junge Generation. „Was wir jetzt dringend brauchen sind junge Menschen, die sich für die Mitarbeit in der Tafel engagieren.“ Sein zweiter Appell gilt an alle, die die Arbeit der Tafel unterstützen und haltbare Lebensmittel wie H-Milch, Reis, Nudeln, Kartoffeln aber auch Schokolade sowie Hygieneartikel spenden wollen. „Das sind Waren, die wir vorher einpacken können. Wer spenden möchte, kann die Lebensmittel an unserem Verteilungstag, das ist der Donnerstag, zwischen 11 und 12 Uhr bei uns vorbei bringen.“ Die Öffnungszeiten der Tafel bleiben wie gehabt. Michael Wollnitza bittet die Kunden Mundschutz zu tragen, die Sicherheitsabstände wie gekennzeichnet unbedingt einzuhalten und den Einkaufsausweis vorzulegen.

Füssener Tafel
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Zweck: „Tafel Füssen“

Text:rie · Bild: Pressebild Tafel Deutschland