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„Wir sind anders, und doch Tirol.“

Vils feiert 200 Jahre Zugehörigkeit zu Tirol

Am 6. August feiert Vils seine Zugehörigkeit zu Tirol. Seit Zweihundert Jahren gehören sie offiziell dazu. Es ist ein kleiner Ort mit einer eigenständigen, geschichtlichen Entwicklung, wie Bürgermeister Günter Keller sagt. Dass Vils eine Stadt ist, haben sie König Ludwig zu verdanken. „Im 13. Jh. saßen als Verwalter auf der Burg in Vils ein Heinrich und ein Berthold von Vilsegg. Um 1300 erhielten die Freiherren von Hohenegg, ein Adelsgeschlecht, welches zur Reichsritterschaft Oberschwaben zählte, Vils als Lehen. Rudolf von Hohenegg war Reichskanzler und Erzbischof von Salzburg. Beim langwierigen Thronstreit um die Kaiserkrone zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen von Österreich unterstützte Peter von Hohenegg den Bayer. So verwundert es nicht, dass König Ludwig die Stadtgründung der Hohenegger förderte, ja der König selbst hat Vils 1327 zur Stadt erhoben“, erzählt Stadtchronist Reinhold Schrettl.

„Tirol ist ein Lebensgefühl. Wir sind am Rand  und doch im Zentrum – nicht weit von Europa. Wir sind anders, und doch Tirol.“
Zitat Günter Keller

1500 Einwohner zählt Vils mit 47 Unternehmen und mehr als 30 Vereinen. Zwischen 500 und 550 Arbeitsplätze kann die kleinste Stadt Tirols vorweisen. „Mit der Kommunalsteuer sind wir im ersten Drittel der Einnahmen im Bezirk Reutte“, erklärt Keller, der seit sieben Jahren Bürgermeister in Vils ist. Ein Fünftel der Einwohner sind Deutsche oder kommen aus einem der EU-Länder. Die Bauplätze sind im Vergleich zu anderen Gemeinden und Städten günstig. Die Autobahn ist gleich um die Ecke, und von Reutte, Füssen und Pfronten ist Vils lediglich einen „Katzensprung“  entfernt. Keller weiß, wie er für seine Stadt werben kann. „Wir sind ein Gewerbe- und Industrieort. Dazu haben Füssen und Pfronten beigetragen.“ Nichtsdestotrotz bietet die Stadt viel Natur. Kellers Zielsetzung für die Zukunft ist es, die ausgewogene Entwicklung seiner Stadt voran zu treiben, zu der die Faktoren Freizeit, Wohnung und Wirtschaft gehören. Besonders junge Familien finden in Vils eine gute Infrastruktur. Neben der Grundschule gibt es auch eine Mittelschule, Kindergarten, Kinderhort sowie eine Ganztagsbetreuung.

„Die Definition von Lebensqualität ist für jeden anders. Wir sind nicht Reutte oder Füssen, München oder Wien. Und da jeder eine andere Definition von Lebensqualität hat, freuen wir uns, dass es Menschen gibt, die gerne hier wohnen.“                                   Zitat Günter Keller

Anlässlich des Jubiläums gibt es nicht nur Besuch von kommunalen Politikern aus der Region, sondern auch von der Partnerstadt Marktredwitz. Angemeldet hat sich auch der Landeshauptmann von Tirol, Günther Platter, der die Festansprache halten wird. Ein ganz besonderes Geschenk bringt  Victoria Coeln, Lichtdesignerin aus Wien, die in Zusammenarbeit mit der Firma Schretter und Cie, dem größten Arbeitgeber im Ort, ein ganz besonderes Design aus Licht und Farben entworfen hat, mit. Das können die Besucher dann am 6. August zur späteren Stunde sehen. Victoria Coeln war bereits 2011 in Vils und illuminierte das Werk anlässlich der Ausserferner Kulturwoche.

Programm 200 Jahre Vils bei Tirol:

Samstag, 06.08.2016
Festakt 200 Jahrfeier

18 Uhr „Großer österreichischer Zapfenstreich“ am Stadtplatz Vils
mit der Musikkapelle Musau, Bürgerkapelle Vils sowie Schützenkompanie Vils.

Anschließend Einmarsch ins Festzelt am Sportplatz

19.30 Uhr Anschließend Einmarsch ins Festzelt am Sportplatz
20 Uhr Festakt mit Begrüßung, Grußworte und Festansprache.
21 Uhr Nacht der Blasmusik

Text: Sabina Riegger · Bild: Hubert Riegger

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