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Eine ehemalige Tenne mit besonderem Charme

Etwas versteckt an einem schönen Hang in dem immer noch ländlich idyllischen Vils steht ein ganz besonderes Gebäude. Man glaubt es kaum, dass dieses Bauwerk schon seit dem Mittelalter die Umgebung schmückt. Oftmals wurde das Anwesen umgebaut, zuletzt von Silvia Skelac, einer gebürtigen Amerikanerin und ihrem Ehemann Rainer Schrettl.

Der Eingangsbereich wirkt zunächst schlicht mit einem Waschraum sowie einem kleinen Archiv für Bürounterlagen. Doch eine schicke Treppe führt in den eigentlichen Wohnbereich und während man langsam nach oben schreitet, ahnt man, dass hier mit viel Liebe zum Detail eingerichtet wurde. Es dauerte insgesamt zwei Jahre, bis das Pärchen in ihr Western-Landhaus einziehen konnte. Vor dem Umbau 2004 befand sich im Eingangsbereich noch ein leerstehender Stall mit anschließendem Heustock in der zweiten Etage. Das letzte gelagerte Heu wurde kurz zuvor wegtransportiert. Gedämmt wurde übrigens mit Hanf, einem biologischen Material, das frei von Pestiziden ist.

Der Umbau hat sich gelohnt, der Wohnbereich ist einzigartig. Zunächst springt einem die riesige wunderbare Glasfensterfront ins Auge, die einen ausgiebigen Blick auf den prachtvollen Garten bietet. Ein eher verwunschener, romantischer Garten mit seinen hochbetagten Obstbäumen und leicht zugewachsenen Büschen und Blumen.

Die Fenster spenden Licht für den kompletten offenen 108m² großen Innenbereich. Es ist eine Mischung aus Holzkult und Moderne, wobei Holz eindeutig dominiert. Und dennoch wirkt es nicht überladen, sondern bringt dem Wohnhaus genau den gewissen, erwünschten Landhausflair. Das Herzstück stellt der große, moderne Kachelofen dar, ein jadischer Schiefer. Er macht den Wohnbereich so richtig gemütlich. Man fühlt sich wohl und willkommen und würde sich am liebsten sofort auf das mit Decken bestückte Sofa legen und entspannen. Über der Couch ist weit oben an der Decke ein beeindruckender, aus Eisen angefertigter Kronleuchter mit 19 elektrischen Kerzen angebracht. Ein tolles Fundstück, das aus vielen Einzelteilen bestand.

Eine weitere Rarität hängt über dem Esstisch. Es ist ein sogenanntes Lüsterweibchen, ein Kronleuchter mit waagerecht angeordneten Geweihstangen. An den Basen ragt eine weibliche Halbfigur mit Perlen im Haar, die ein Wappen in ihren Händen hält. Das Lüsterweibchen ist über 300 Jahre alt und passt hervorragend in das Ambiente des offenen Essbereiches. Eine Wand ist mit altem Holz aus dem Lechtal verkleidet. Gemälde bekannter Künstler aus Deutschland und Österreich lassen die Wand wie eine kleine Galerie wirken.
Doch auch ein wenig amerikanischer Western-Countrystyle sollte in ihrem Traumhaus nicht fehlen. So zieren die Küche ein Gasherd sowie der Kühlschrank, der sich auch als  „typical american thing“ beschreiben lässt. Er ist vor allem eins – groß und geräumig.

Eine beachtliche Regalwand mit Büchern führt an der Westseite bis zur Decke hinauf. Eine Holzleiter, über der die amerikanische Flagge säuberlich gefaltet liegt, ermöglicht es auch an die Bücher ganz oben zu gelangen. Am Ende der Bücherwand beginnt die großzügige Holztreppe. An dem Geländer sind immer wieder spielerisch Geweihhörner angebracht. Die Sprossen sind aus Treibholz hergestellt – nicht eine ist wie die andere. Die oberste Etage beinhaltet zwei Schlafzimmer und ein Bad. Auch hier sind die Wände aus hellem Holz, das mit Bienenwachs überzogen und kondensiert wurde, um Schimmel fernzuhalten. Das kleine Badfenster wurde aus dem Stall ausgebaut und oben neu eingesetzt. Auf dem Fenstersims lächelt eine Puppe von der Puppenmacherin Silvia Natterer, ein Geschenk, dass Silvia Skelac vor elf Jahren zu ihrer Hochzeit bekam. Oben an der Galerie reicht der Blick bis zu dem uralten Apfelbaum des Gartens, einer der letzten vier in ganz Vils.

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