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Fester Ankerplatz in Füssen gefunden

Anna Elisabeth Kayser, Assistenzärztin in der Inneren Abteilung der Klinik Füssen

Füssen.    Seit Oktober 2010 arbeitet Anna Elisabeth Kayser an der Klinik Füssen. Sie ist in der Inneren Abteilung des Krankenhauses und auch in der Stadt Füssen „schnell heimisch geworden“, wie sie betont. Dass die Ärztin diese Aussage nicht nur einfach so macht, sondern im Folgenden auch noch deutlich unterstreicht, hängt selbstverständlich eng mit dem bisherigen Lebenslauf zusammen: Die gebürtige Freiburgerin, Jahrgang 1982 hat gerade erst den 29. Geburtstag gefeiert, aber auf ihren verschiedenen Stationen als Studentin und beim Berufsstart schon viel von Deutschland gesehen. Zurück liegen intensive Ausbildungszeiten an Kliniken in Münster und Bielefeld. „Ich habe vor Füssen in der Palliativmedizin gearbeitet und zwar in der Onkologie in Kempten“, erzählt sie. In der Cafeteria der Klinik in Füssen klärt unser einstündiges Gespräch  zudem die Frage, warum ein „Mädel vom Bodensee in Füssen vor Anker gehen und ein zweites Zuhause finden konnte, dem die persönliche Zukunft gehören wird. Im Sommer läuten Hochzeitglocken und eine große Schar – Familie, (Studien-)Freunde und Verwandte – lassen das junge Paar hochleben. Unter den geladenen Gästen sind natürlich auch die jüngere Schwester und der jüngere Bruder. Sie ist 23, er 26 Jahre alt.

„Wir sind eine große Familie. Im Studium kamen Freundschaften hinzu, die ich gern weiterpflegen werde. Denn ich liebe diese Geborgenheit, die Eltern, Großeltern, die Geschwister, Verwandten, Freunde und mein Mann geben können, durch den ich Füssen kennen gelernt hatte. Unsere Jahre der Fernbeziehung sind vorbei“, so Anna Elisabeth Kayser, die lange von Bielefeld ins Ostallgäu pendelte. Als sie das erzählt, ist die Hälfte der aufschlussreichen Stunde vergangen, die das Gespräch dauern wird.

Vom Bodensee an die Saar

„Das Elementare“ aus ihrer Sicht ist aber damit schon gesagt. Das Interview bleibt deshalb spannend, weil Beispiele folgen, die diese Einstellung im Privatleben und den von ihr gewählten Beruf miteinander in Einklang bringen. „Als ich mich nach dem Abitur in Radolfzell nach reiflichem Überlegen für Humanmedizin entschieden hatte, war mir klar, dass ich es nach dem Studienstart nicht leicht haben würde.“ Es ist trockener, naturwissenschaftlicher Stoff zu lernen.
„Ich arbeite gerne praktisch.“ Eine wissenschaftliche Laufbahn reize sie nicht, die Doktorarbeit werde von ihr allerdings noch verfasst, so Anna Elisabeth Kayser mit Blick auf die zurückliegenden Semester im Saarland.
Sie hielt tapfer durch. „Je klinischer das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Saarbrücken in Homburg an der Saar wurde, desto besser kam ich hier zurecht.“
Erkrankter Mensch im Mittelpunkt
Das heißt: Sie wollte Ärztin werden, weil der Arztberuf nach ihrem Verständnis die „direkteste Arbeit mit Menschen möglich macht“.
Folglich will sich Anna Elisabeth Kayser irgendwann später einen Traum erfüllen, der statt einer super Mediziner-Karriere „von einer Landarztpraxis handelt. Eine meiner Omas, die heute 91 Jahre alt ist, war eine typische Landärztin. Sie kann heute noch so begeistert von Menschen und ihren Familien berichten, denen sie bei Krankheitsfällen helfen durfte, dass mich dies beeindruckt und auf meinem eigenen Weg bestärkt.“
Weiterbildungsziel ist die Fachärztin für Allgemeinmedizin. Dabei gehen für sie noch Jahre im jungen Inneren-Team der Füssener Klinik ins Land. „Mögliche Studienalternativen wären Germanistik und Kunstgeschichte gewesen“, erinnert sie sich an die Zeit als Abiturientin am Bodensee. Mit der schönen Literatur und Kunst könne man sich „doch auch prima in der Freizeit beschäftigen, was ich auch tue“, meint Anna Elisabeth Kayser. Von der Wohnung in der Altstadt geht sie auf Entdeckungsreise und freut sich bereits aufs Füssener Festival „vielsaitig“. Sie spiele selbst ein wenig Geige „Ich lese sehr viel und bin nicht ganz unsportlich“, berichtet sie.
Ihre Freizeit gestaltet sie im Freundeskreis nicht zuletzt auch outdoor aktiv: wandern, Ski fahren und „vor allem schwimmen und in einem See“, zählt sie auf. „Denn ich bin ja aus Radolfszell vom Bodensee.“
Angesicht der Gewässer rund um Füssen hat die Ärztin aus Baden hier die Qual der Wahl.

 

Text: Werner Hacker · Bild: privat

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