Menschen

Moment mal…

Christiane Dehn: Die Powerfrau

Füssen.    Christiane Dehn gehört zu den Frauen, die wunderbar Beruf und Kinder unter einen Hut bringen können. Als Krankenschwester und seit 2006 Fachkraft für Überleitung gehört sie zum Krankenhaus-Personal das sehr nah am Menschen arbeitet.

Immer wieder wird sie gefragt, was eine Fachkraft für Überleitung zu machen hat. Aus dem Wort allein, kann man nicht ableiten, welche Tätigkeitsfelder des sozialen Berufes hier abgedeckt werden. „Meine Aufgabe ist es, mich um die Weiterversorgung der Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt zu kümmern“, erklärt Christiane Dehn. Die 45-Jährige kümmert sich um eine eventuelle Rehabilitationsmaßnahme, Hilfsmittel, sozialen Dienst, Pflegestufe, Kurzzeitpflege oder ob der Patient sogar ein Pflegeheim benötigt. „Ich arbeite viel mit Angehörigen zusammen und bekomme auch sehr viel über die soziale Situation der Familie mit. Manchmal macht man sich Gedanken über das eine oder andere. Aber mit der Zeit lernt man damit umzugehen“, erklärt die dreifache Mutter.

Einen anderen Beruf kann sich Christiane Dehn nicht für sich vorstellen. Schließlich hat sie jeden Tag mit neuen Menschen und auch mit anderen Schicksalen zu tun. „Jeder Patient hat seine eigene Geschichte“, erzählt sie. Oft haben die Angehörigen eine klare Vorstellung, wo sie Vater, Mutter, Onkel oder Tante versorgt wissen wollen. „Heutzutage sind die Angehörigen zum Glück gut informiert. Sie wissen, was sie wollen“, meint Christiane Dehn.

Viel Freizeit bleibt der jugendlich wirkenden Frau nicht übrig. Aus beruflichen Gründen sieht sie ihren Mann nur am Wochenende. So bleiben Arbeit und Entscheidungen an der Powerfrau hängen. „Für mich ist das völlig in Ordnung. Ich war immer schon sehr selbständig. Und diese Selbstständigkeit versuche ich auch meinen drei Söhnen zu vermitteln.“ Die gebürtige Stuttgarterin mit Wurzeln aus Oberbayern, wollte immer schon einen sozialen Beruf erlernen. „Ich wollte helfen und mit Menschen zusammen sein.“

Ihr Lieblingsland Tansania, wo sie sechs Monate als Krankenschwester arbeitete, fasziniert sie auch heute noch. „Es ist mein Traumland. Wenn mir jemand ein Haus dorthin stellen würde und ich keine Geldsorgen zu befürchten hätte, würde ich mich gleich für das Land entscheiden“, meint sie lächelnd. Anschluss hatte Christiane Dehn sofort gefunden und sprachliche Barrieren gab es so gut wie keine. Sie sprach fließend Suaheli. „Meine Freundin sagte mir damals, wenn man das erste Mal nach Tansania kommt, liebt man es oder nicht. Ich liebte es. Ich mag die Menschen und ihre Musik. Für mich haben sie eine besondere Ausstrahlung.“ Suaheli spricht Christiane Dehn heute nicht mehr, nicht weil sie es vergessen hat, sondern mangels Gelegenheit.
 
Obwohl das Allgäu nicht Tansania ist, gefällt Christiane Dehn die Landschaft sehr. „Wir leben hier paradiesisch, nur das Wetter ist hier verkehrt“, so die Krankenschwester lachend. Na ja, der Sommer kommt ja noch und vielleicht wird das Wetter dann auch beständiger, dann kann man die Füße im Forggensee baumeln lassen und sich wie im Urlaub fühlen – eben paradisisch.
Text/Bild: rie

 

Timotheus und Ferdinand Weyerer:
Ein Koch-Duo par excellence

Füssen.    Sie sind ein tolles Gespann, die zwei Brüder Timo-
theus (22) und Ferdinand Weyerer (19). Wenn sie zusammen sind, wird gealbert, aber auch ernsthaft nachgedacht. Sie wollen nach vorne kommen, etwas erreichen. „Denn wer sich nicht weiterentwickelt, bleibt stehen“, so Ferdinand Weyerer.
Die gelernten Köche sind auf dem Weg nach oben und da ist viel Kreativität und harte Arbeit angesagt. Timotheus Weyerer hat viel mit auf seinen Weg bekommen. „Meine Lehre war sehr streng. Wer nicht spurte, bekam einen sanften Hinweis schneller zu arbeiten“, lacht er schallend.
Den rauen Umgang in der Küche ist er gewohnt, da darf man nicht zimperlich sein, klärt er auf. „Wenn ich viel zu arbeiten habe, dann muss ich den Schalter umlegen, gerade in dem Bereich, wo man Punkte erhalten muss oder eine Qualifizierung hat. Versalzenes Essen oder eine kalte Mahlzeit, das gibt es nicht, das kann es nicht geben, zumindest nicht bei mir“, so der junge Mann. Bei Christian Henze hat er viel gelernt, unter anderem auch Selbstdisziplin.

Mittlerweile ist er selber in gehobener Stellung. „Ich habe das Glück gehabt am richtigen Ort zu sein.“ Er hat den Posten seines ehemaligen Küchenchefs Sascha Kämmerer. „Es ist ein Name, den man noch nicht kennt, aber den man sich unbedingt merken soll“, meint Weyerer. Im Resaturant „Kulinarischer Kitzebichl“ in Bolsterlang kocht er nun die gehobene Küche. Der billigste Hauptgang kostet 22,- Euro. „16 Punkte im Gaullt Milleau, sieben goldene Pfannen im Gusto, der Schuhbeck hat fast die gleiche Bewertung wie wir“, sagt er zwischendurch. Wie es weiter gehen wird? „Mal schauen, ich habe ja noch etwas Zeit“, meint er lächelnd.
Viel Freizeit verbringen die beiden Brüder nicht miteinander. „Ich bin eher der quirlige und Tim eher der ruhige“, verdeutlicht Ferdinand Weyerer den Unterschied. Auch er ist Koch. „Bei uns ist der Beruf Familien-
erbe. Mein Vater, mein Onkel, mein Cousin … alle sind Köche. War doch klar, dass wir das auch werden.“

Ferdinand Weyerer ist im Hotel Sonnenburg in Österreich. Promis wie Kai Pflaume oder David Coulthard und viele österreichische Politiker geben sich dort die Klinke in die Hand. „Am Anfang war ich mit dem Sous-Chef alleine am Posten mit anderen zehn Leuten. Da geht es richtig rund“, erklärt der junge Mann. Ferdinand Weyerer will in Österreich bleiben, vielleicht im Sommer nach Sölden gehen. „Dort gibt es einen Gletscher, ideal zum Snowboarden“, meint er schmunzelnd. Freizeit muss bei so einem anstrengenden Beruf sein, schon allein, um abschalten zu können. „Man muss anfangs auch lernen, nach einem langen Arbeitstag sich noch sportlich zu betätigen, sonst wird man faul und träge. Das sind keine idealen Voraussetzungen für einen Koch.“ Übrigens, keiner der Brüder weiß, wie der andere kocht. Denn wenn sie in Füssen sind, werden sie vom Vater, Bruno Weyerer, in seinem Restaurant „Frühlingsgarten“ bekocht. Und der kocht bekanntlich gut.
Text/Bild: rie
 

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