Menschen

Eine Begegnungsstätte für alle

Türkisch-Islamische Gemeinde Füssen
eröffnet Familien- und Jugendzentrum

Füssen.   Als sie sich das erste Mal als eine Gemeinschaft sahen und zusammenschlossen war das 1983. Die Türkisch-Islamische Gemeinde Füssen (DiTiB) wurde gegründet. Zum Freitagsgebet traf man sich in der Moschee in der Marienstraße, heute AOK. Ein richtiges Zusammensitzen war nicht möglich, man traf sich privat auf einen Caj (türkischer Tee), um sich über die Heimat, Familie und Gesellschaft zu unterhalten. Viele Jahre sind
seit dem vergangen und auch viele Stationen von Treffpunkten, die nie das waren, was sich die Türkisch-Islamische Gemeinde Füssen vorstellte. 1996 war es dann soweit. Für  960.000 Mark kauften sie das Gebaäude in der  der Zalinger Straße 6. Immer wieder Mal wurden kleinere Ausbaumaßnahmen vorgenommen. Vor eineinhalb Jahren begann man dann mit den Umbaumaßnahmen für das Familien- und Jugendzentrum. 220.000 Euro wurden investiert und viele Stunden freiwillige Arbeit geleistet. „Bei 1.000 Stunden haben wir aufgehört zu zählen“, so Mustafa Türkmen, Vorsitzender des Vereins.

Das Zentrum soll für Familien und Jugendliche eine Anlaufstelle sein. Auch andere Vereine, wie zum Beispiel der türkische Elternverein, kann die im Untergeschoss befindlichen sanitären Anlagen, Küche und Saal benützen. „Es ist eine Begegnungsstätte mit dem Ziel, damit auch interkulturelle Arbeit und Kultur zu fördern“, hofft Mustafa Türkmen. Für die Umbaumaßnahmen sind nur Handwerker aus der Region genommen worden, eine Selbstverständlichkeit für Türkmen, nachdem man sich ja untereinander schließlich kennt und die „Wirtschaftlichkeit im Lande“ bleiben sollte. Über die gute Zusammenarbeit mit den Behörden und den Nachbarn ist der Verein überaus glücklich. „Man war uns überall behilflich“, so das gemeinsame Credo. Insbesondere freitags ist der Verein auf die Toleranz der Nachbarn angewiesen. „Am Freitag sind es immer mehr Gläubige, die zum Beten in die Moschee kommen, da können es leicht einmal 90 bis 100 Leute werden. Und die meisten kommen mit Autos“, so Türkmen. Das Einzugsgebiet der Moschee ist der gesamte Altlandkreis und das benachbarte Außerfern. Die Moschee sowie das neue Familien- und Jugendzentrum geben den hier lebenden Türken ein Stück Heimatland wieder. Das macht auch der vor einem Jahr neu gegründete Frauenverein deutlich. „Wir leben in Deutschland. Es ist unsere zweite Heimat geworden. Dennoch ist es wichtig, die eigenen Wurzeln und somit die Sprache und die Kultur zu erhalten“, so der Frauenverein.
Ein Begegnungsfest beider Kulturen wird es sicherlich am 24. April geben. In der Türkei wird an diesem Tag das Kinderfest begangen. Dazu Mustafa Türkmen: „Wer kommen mag, ist herzlich eingeladen. Die Kinder werden Tänze vorführen und Theater spielen. An Gesprächsthemen wird es sicherlich nicht mangeln.“ Die Veranstaltung findet im Haus der Gebirgsjäger um 15 Uhr in Füssen statt.

INFO

• Baukosten: 220.000 Euro
• Bauzeit: 1,5 Jahre
• Eigenleistungen: ca. 3.000 Arbeitsstunden
• Fläche: 145 Quadratmeter
• Bauherr: DiTiB Türkisch-Islamische Gemeinde Füssen
• Mitglieder: ca. 160
• Vereinsgründung: 1983

Text/Bild: rie

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