Menschen

Es muss niemand im Gemeinderat sitzen, um Ideen haben zu dürfen

Seit Mitte August ist der 50-jährige Günter Keller Bürgermeister der kleinen österreichischen Grenzstadt. Füssen aktuell sprach mit dem langjährigen Kommunalpolitker über Amtsverständnis und Ziele.

 


Wie kam es zu dem eher plötzlichen Wechsel?

 

Mein Vorgänger Reinhard Walk hatte eine erneute Kandidatur bei den Wahlen im kommenden März schon länger ausgeschlossen. Er wollte seinem möglichen Nachfolger die Chance auf eine Einarbeitungszeit geben.

Werden Sie bei der Bürgermeisterwahl im kommenden März antreten?

Ganz sicher und sollte mir der Herrgott die Gesundheit geben und die Vilser genügend Stimmen, werde ich dieses Amt gerne weiter ausüben.
Erwartet die Vilser Bürger bei der bevorstehenden Wahlen zum Gemeinderat weitere personelle Neuerungen? Das steht zu erwarten. Alleine von den zehn Gemeinderäten unserer Liste der Vilser Volkspartei werden vier ausscheiden.

Welche Pläne hat ein Bürgermeister Günter Keller für Vils?
Ich möchte die Menschen in der Kommunalpolitik mitnehmen und für die Politik im Ort begeistern.

Wie soll das in einer Zeit gelingen, in der viel über mangelnde Beteilgung und Politikverdrossenheit geklagt wird?

Mein Credo ist, dass der Bürgermeister nicht das Evangelium verkündigt. Es muss nicht alles von mir kommen. Ich bin offen für die Bürger und ihre Ideen- und stehe auf dem Standpunkt, dass es keine schlechte Ideen, sondern nur schlechte Umsetzung gibt.

Das hört sich sehr offen an. Ja, mir ist sehr wichtig, dass die Vilser wissen, dass sie zum Bürgermeister kommen dürfen. Sie sollen das Gefühl haben, dass sie etwas sagen können und umgekehrt vom Bürgermeister und der Verwaltung umfassend informiert werden. Ich gehe gerne mit Menschen um und diskutiere über Standpunkte. Anderenfalls ist man meiner Meinung nach fehl am Platz in der Politik.

Was wollen Sie in einer möglichen neuen Amtszeit erreichen?
Im Vordergrund steht natürlich, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise geschickt abzufedern, damit Vils trotzdem vernünftig weiter entwickelt werden kann. Durch kluge Organisation sollen Mittel eingespart werden, um sie anderweitig verwenden zu können. Größere Projekte, die  gewünscht wären, können deshalb vielleicht momentan nicht angepackt werden. Jedoch viele kleinere Projekte die den Bürgern nützen.

Klingt sehr ambitioniert... die Zukunft wird es zeigen. Auf jeden Fall probiere ich es, Kommunalpolitik anders zu gestalten, indem ich die Menschen mehr einbinde und die Möglichkeiten flexibel nutze, die ein kleiner Ort wie Vils im  Gegensatz zu größeren hat.

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