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Vegane Milch-Alternativen

Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, tierische Milch von ihrem Speiseplan zu streichen – sei es aus Bedenken wegen des Tierwohls, aus rein gesundheitlichen Gründen oder für die Umwelt.

Gesundheitlich kann sich der Wechsel zu Pflanzendrinks auf jeden Fall lohnen. Noch gibt es zwar nur wenige Studien zu Pflanzendrinks, doch die verwendeten Rohstoffe und die Zusammensetzung lassen Rückschlüsse auf positive Effekte für die Gesundheit zu. So können Menschen mit einer Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergie vom Austausch von Milch gegen Pflanzendrinks profitieren. Menschen mit Zöliakie, also Glutenunverträglichkeit, sollten aber einen großen Bogen um Getreidedrinks machen. Pflanzendrinks enthalten zudem kein Cholesterin und weniger gesättigte sowie mehr ungesättigte Fettsäuren als Milch. Angereicherte Milchalternativen tragen zudem zur Versorgung mit Calcium und zum Teil mit Vitamin D, B12 und B2 sowie Omega-3-Fettsäuren bei. Bio-Pflanzendrinks erhalten ihr Calcium übrigens durch den Zusatz der sehr calciumreichen Meeresalge Lithothamnium calcareum.

Wer zu Pflanzendrinks statt zu Milch greift, tut auch der Umwelt etwas Gutes. Auch wenn Studien noch begrenzt und nicht immer vergleichbar sind, scheinen Pflanzendrinks im Vergleich zu Kuhmilch weniger Anbaufläche und Wasser zu benötigen und somit einen geringeren Einfluss auf das Klima zu haben.

Ein Fun Fact am Rande: Laut EU-Gesetz ist der Begriff „Milch“ rechtlich geschützt und darf nur von tierisch gewonnenen Erzeugnissen verwendet werden, damit für Verbraucher keine Verwechslungsgefahr besteht.

Sojadrink

Sojadrinks ähneln in ihren Hauptnährstoffen Milch am stärksten. Sie enthalten bei gleichem Eiweißgehalt teilweise weniger Kalorien, weniger Zucker und weniger Fett als Milch. Sojadrinks lassen sich meist sehr gut aufschäumen, gehören zu den beliebtesten Sorten und sind oft am leichtesten erhältlich.

Mandeldrink

Wegen ihres Aromas eignen sie sich gut für Müslis und Smoothies, zum Backen oder zur Zubereitung von Süßspeisen. Mandeldrinks sind aber auch im Kaffee beliebt.

Getreidedrinks

Neben Haferdrinks gibt es auch Milch-Alternativen aus Dinkel, Quinoa, Hirse, Buchweizen oder Amaranth. Durch den Abbau der Stärke während der Fermentation enthalten diese Drinks eine leichte, natürliche Süße und kommen meist ohne Zuckerzusatz aus. Getreidedrinks sind meist kalorien- und fettärmer als Milch, cholesterinfrei und enthalten teils lösliche Ballaststoffe. Sie sind beliebt im Kaffee und lassen sich auch teilweise gut aufschäumen. Getreidedrinks sind aber auch lecker im Müsli, für warmes Porridge oder zum Backen.

Reisdrink

Reisdrinks gehören im Grunde auch zu den Getreidedrinks, sind wesentlich neutraler im Geschmack und haben eine andere Konsistenz. Sie sind proteinärmer, am allergenärmsten und glutenfrei. Sie sind deshalb für Menschen mit Laktoseintoleranz, Zöliakie, Soja- oder Nussallergie empfehlenswert.

Hanfdrink

Hanfsamen und damit auch der Drink enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Hanfdrinks sind zudem glutenfrei und wie andere Pflanzendrinks arm an gesättigten Fettsäuren sowie cholesterinfrei. Sie sind leicht cremig, haben ein nussiges Aroma und lassen sich vielfältig einsetzen.

Kokosdrink

Kokosdrinks sind beliebt in Smoothies oder Müsli. Doch auch in herzhaften Gerichten wie Currys können Kokosnussdrinks eingesetzt werden. Sie kommen meist ohne Zuckerzusatz aus, da sie von Natur aus süß sind. Kokosmilch, die übrigens als einzige offiziell so deklariert werden darf, besteht zu einem großen Teil aus Kokosnussextrakt, verdünnt mit Wasser. Kokosmilch ist eine gute Sahnealternative. Kokosdrinks hingegen enthalten weniger als 10 % Kokosmilch oder -fruchtfleisch und sind eher eine Alternative zu Milch.

Nussdrinks

Milchalternativen auf Nuss-Basis gibt es aus Haselnüssen, Cashewnüssen und Macadamia. Sie sind überall dort ideal, wo ihr nussiges Aroma zur Geltung kommt – gekühlt und pur, im Kaffee und für die Herstellung von Süßspeisen. Cashewnüsse eignen sich perfekt für die eigene Herstellung von Alternativen zu Milch und Milchprodukten.

Die Newcomer aus heimischen Gefilden

Lupinendrink

Wie Sojadrinks sind auch Lupinendrinks sehr eiweißreich. Die Süßlupine, die das Eiweiß für die Drinks liefert, wird auch in Deutschland angebaut. Das erspart lange Transportwege. Als sogenannte Stickstoffbinder haben Süßlupinen zudem eine positive Auswirkung auf den Ackerboden.

Erbsendrink

Erbsenprotein beinhaltet wenigen Kalorien und ist sehr eiweißreich. Zugesetztes Inulin und Leinöl sorgen bei manchen Erbsendrinks für gesunde Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren sowie ein cremiges Mundgefühl. Protein aus Erbsen ist viel umweltfreundlicher. Es weist auf Grund geringer Transportwege, wenig Anbaufläche und wenig Wasserverbrauch eine sehr gute CO2-Bilanz auf und bindet auch Stickstoff. Letzteres steigert die Bodenqualität und macht künstlichen Dünger überflüssig.

Text: Sven Ademi · Foto: Envato

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