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Arthrose lindern mit der Kraft der Natur

Diesmal spreche ich aus eigener leidvoller Erfahrung, denn ich habe seit einigen Wochen eine sog. Rhizarthrose, das ist eine Arthrose des Daumensattelgelenks, die sehr schmerzhaft ist und mich in der Bewegung ziemlich einschränkt. Ich habe bereits eine Schiene und Physiotherapie, eine OP wäre die letzte Option, aber es gibt doch viele gute Heilmittel aus der Natur, die Hilfe verschaffen können. Ich teste gerade, was mir persönlich am meisten gut tut…

Arthrose kann natürlich prinzipiell jedes Gelenk betreffen, oft leider auch die Finger, aber genauso gut die großen Gelenke wie Hüfte, Knie usw. Vielleicht erst einmal zum Begriff „Arthrose“: er setzt sich aus dem griechischen „arthron“ = Gelenk, und der Endung -ose = Abnutzungserscheinungen zusammen. Das ist ja schon ein Hinweis auf den eigentlichen Krankheitsvorgang, nämlich den Verschleiß des Gelenkknorpels. Da dieser Prozess im Spätstadium zu einer Verformung des betroffenen Gelenks und zu einer Versteifung führen kann, spricht man im medizinischen Sprachgebrauch auch von Arthrosis deformans. Die Anfangsstadien der Arthrose verlaufen häufig schmerzfrei und nahezu unbemerkt. Eine geringfügige Morgensteifigkeit im Knie, eine gewisse Unbeweglichkeit nach längerem Sitzen oder knackende Gelenkgeräusche können z.B. erste Hinweise auf diese Abnutzungserscheinungen sein. Solche Beobachtungen sollte man möglichst zeitnah von einem Facharzt abklären lassen, denn, wenn man zu lange abwartet, wird die Behandlung bzw. Linderung immer schwieriger.

Es gibt viele gute Ansätze, wie eben auch die Physiotherapie, moderate Bewegung (“Wer rastet, der rostet“!) und eben auch natürliche Stoffe, die den Knorpelabbau verlangsamen und auch Schmerzen lindern können.

Grünlippmuschel (Perna canalicus)

Beginnen würde ich gerne mit dem Lieblingsmittel meines Opas – eine künstliche Hüfte hatte er leider schon, aber er hat immer auf folgende Kapseln als sehr hilfreich geschworen, und zwar die, die aus der sogenannten Grünlippmuschel (Perna canalicus) hergestellt werden. Jetzt geht es einmal ganz weit weg bis an die Küsten Neuseelands. Dort waren diese Muscheln bei den Ureinwohnern, den Maori, schon immer ein beliebtes Nahrungsmittel im Gegensatz zum restlichen Binnenland. Forscher entdeckten, dass die Küstenbewohner mit ihrer Vorliebe für diese besonderen Muscheln sehr viel seltener an entzündlichen Problemen der Gelenke und Arthrose litten als die anderen Landesbewohner.

Die positive Wirkung, natürlich ist es nur ein sogenanntes „Nahrungsergänzungsmittel“, ist lindernd bei Entzündungen, beruhigt Schmerzen und schützt den Gelenkknorpel. Den Knorpel zu erhalten, ist eigentlich das oberste Ziel, weil, wenn der erst mal komplett weg ist, dann schaut es echt „zappenduster“ aus. Dann reibt Knochen auf Knochen und eine OP wird wohl fast unausweichlich! Verständlicherweise ist es ganz klar, so etwas muss man schon über längere Zeit nehmen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Was ich aber sehr interessant finde, dass man bereits seit 1970 durch wissenschaftliche Analysen festgestellt hat, dass der Lipidextrakt, also das aus dem Muschelfleisch gewonnene, reine Öl, eine ganz spezielle Zusammensetzung aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit teilweise einzigartiger Struktur enthält. Darin liegt wohl auch die besonders stark entzündungshemmende Wirkung. Leider setzen aber die Verschmutzung unserer Weltmeere und andere schädliche Umwelteinflüsse den Grünlippmuscheln sehr zu. Aber es gibt jetzt inzwischen spezielle Zuchtgebiete, denn es dauert relativ lang, bis so eine Muschel eine optimale Größe von etwa 12 cm erreicht hat: 12-18 Monate. Hier werden sie immer wieder überwacht und gleichzeitig die Wasserqualität ständig kontrolliert, so dass wir dann auch qualitativ hochwertige Präparate bekommen können.

Weihrauch

Ein weiteres Mittel, dass sich sehr gut, vor allen bei entzündlichen Prozessen bewährt hat, ist der Weihrauch (Boswellia serrata), speziell ist hier die indische, besonders gut wirkende Variante gemeint. Weihrauch ist im Prinzip ein Naturstoff mit wirklich langer Tradition: Hinweise zum Einsatz bei Kranken sind bereits auf ägyptischen Hieroglyphentafeln und Papyrusrollen (4000 v. Chr.) zu finden. Es geht sogar bis in die Steinzeit zurück: bereits in vorgeschichtlichen Gräbern hat man nach Weihrauch duftende Harzklumpen gefunden! Weihrauchbäume zählen zur Familie der Balsamgewächse (Burseraceae), die Gattung Boswellia weist 25 verschiedene Arten auf. Für Heilzwecke besonders bedeutsam ist der sogenannte Saphalbaum, der hauptsächlich in den mittleren und nördlichen Teilen Ostindiens beheimatet ist. Das Harz dieser Pflanze ist auch unter dem Namen Indian Olibanum bekannt. Es wird vorwiegend aus wild wachsenden Bäumen gewonnen, dazu werden sie mit Hilfe eines speziellen Schabemessers an bis zu 30 verschiedenen Wundstellen am Stamm eingeschnitten. Der austretende Milchsaft härtet an der Luft dann zu einem weißlich bis rotbräunlich gefärbten Harz aus. Das ist eigentlich das, was wir als „Weihrauch“ so allgemein kennen.

Mehr als 200 Inhaltsstoffe wurden hierin festgestellt, aber dank moderner Analysemethoden konnte man aus den Harzstoffen eine Klasse herausfiltern, die etwa ein Drittel des reinen Harzes ausmacht: die medizinisch hochinteressanten Boswelliasäuren. Sie stehen in dem Ruf, eine sehr gute Alternative bei Entzündungen, wie eben der Arthrose zu bieten, da sie, anders als die gängigen Schmerzmittel äußerst nebenwirkungsarm sind und sich somit perfekt für eine Langzeitanwendung eignen. So wird z.B. die Magenschleimhaut nicht angegriffen und das Blutgerinnungssystem gestört. Im Zusammenhang mit Arthrose ist besonders interessant, dass das indische Weihrauchharz nicht, wie das die gängigen Schmerzmittel tun, den Glucosaminglykan-Gehalt im Knorpel vermindert. Dadurch erfolgt bei der Anwendung von Boswellia serrata kein zusätzlicher Knorpelabbau wie bei chemischen Wirkstoffen, bei denen das eben durchaus möglich sein kann.

Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen außerdem die gute Verträglichkeit, nur ganz selten wurden allergische Hautreaktionen oder Übelkeit beobachtet. Übrigens gibt sehr schöne Weihrauchpräparate in Kapselform, die sich angenehm schlucken lassen!

Wenn man den Weihrauch im Spiegel der Wissenschaft betrachtet, liegen außer der Behandlung von entzündlichen Gelenkerkrankungen oder rheumatoider Arthrits auch sehr gute Erfahrungen bei entzündlichen Darmerkrankungen wie z.B. Colitis ulcerosa vor. Hier hat die mehrwöchige Gabe von indischem Weihrauch bei etwa 80% der Teilnehmer einer Studie zu einem deutlichen Rückgang der Unterleibsschmerzen, Absonderungen von Blut und Schleim im Stuhl und einer Verbesserung der Blutwerte geführt, wobei schwerwiegende Begleiterscheinungen nicht zu beobachten waren. Klar ist bei Naturheilmitteln auch immer Ihre Geduld gefragt: die entzündungshemmende Wirkung tritt voraussichtlich nicht gleich ein, eben genau so, wie sich eine Arthrose nicht von heute auf morgen entwickelt. Aber so herum wie so herum: „Steter Tropfen höhlt den Stein!“

Im nächsten Monat gibt es noch andere effektive Naturstoffe gegen Arthrose, die Ihnen hoffentlich – und mir auch – helfen werden!

Ihre Apothekerin
Simone Wagner

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