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Markus Bader

Der neue Kulturamtsleiter in Freising

Die Freisinger haben einen neuen Kulturamtsleiter, einen Füssener, der als Boandlkramer die Zuschauer der Volksbühne in Füssen begeisterte: Markus Bader. Seit dem 1. Februar ist er der Neue, der so wunderbar Kunst und Kultur zusammenbringen kann. Einer, der die Branche im wahrsten Sinne des Wortes von innen und außen kennt.

Der 47-Jährige bringt sehr viel Erfahrung mit. Er weiß, was gefragt ist, was die Zuschauer sehen wollen, wie SchauspielerInnen ticken und was KünstlerInnen wollen. Seine Karriere als Schauspieler sowohl in Theatern, Schauspielhäusern und im Fernsehen ist lang und beeindruckend. Er war am Hamburger Musicaltheater, an der Komödie im Bayerischen Hof München, bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall und auf unzähligen Tourneen mit der Neuen Schaubühne. 2006 bekam er das Angebot als Assistent der Geschäftsführung eines Münchner Gastspielunternehmens zu arbeiten, 2017 bis 2020 war er dann künstlerischer Leiter der Konzertdirektion Landgraf, dem größten Tournee-Unternehmen Europas. „Ich habe alle Produktionen im Schauspielbereich besetzt, sowohl Regisseure und Kostümbildner gesucht und wenn wir auf Tourneen gingen, habe ich den kompletten kreativen Part für die Produktionen zusammengesetzt“, erzählt der Allgäuer. So führte ihn seine Arbeit schon in der Vergangenheit auch immer wieder vor und hinter die Bühne des Freisinger Asamtheaters.

Das Asamtheater

Bader ist fasziniert vom Asamtheater mit seinen 500 Plätzen. „Es ist ein wahnsinnig tolles, historisches Theater, das gerade renoviert und mit modernster Technik ausgerüstet wird. 2023 ist die Eröffnung. Es gibt viele Städte mit Bürgerhäusern, Mehrzweckhallen oder -Räumen. Aber hier haben wir ein wunderschönes Theater im Herzen von Freising, das auch noch sehr gut angenommen wird“, schwärmt der Kulturamtsleiter. Bader ist begeistert, dass viele Freisinger ein Theater-Abo haben und es auch nutzen. Momentan ist er damit beschäftigt, Veranstaltungen in der Luitpoldhalle und im Lindenkeller abzusagen, zu verschieben oder neu zu planen. „Wir haben Glück, dass die Abonnenten ein großes Verständnis haben, wenn Corona-bedingt Veranstaltungen abgesagt werden“, so Markus Bader. Die Programmvorbereitungen für das nächste Jahr sind bereits angelaufen. „Die Liebe Geld“, „Der Sittisch“ und auch „Oskar Schindlers Liste“ ist nur ein Auszug davon, was er auf die Bühne bringen will mit herausragenden Produktionen und Schauspielern. Für die Jugendlichen kann er sich etwas zum Thema „Fridays for Future“ vorstellen, meint Bader. Der Füssener ist vorbereitet.

Dass er nun Kulturamtsleiter ist, hat er einer Stellenanzeige in der Süddeutschen Zeitung zu verdanken. „Es war Zufall. Ich wusste davon. Aber weil das eine zeitlang her war, dachte ich, dass die Stelle besetzt ist. Es ist ein Glücksfall. Ich fühle mich hier sehr wohl.“ Nach drei Jahren im Schwarzwald ist er froh, wieder in Bayern zu sein, weg vom produzierenden Bereich. Er hat die Seiten gewechselt. Davor war er auf der Suche nach Stoffen und Themen für Kulturerlebnisse, um diese dann mit Künstlern zu besetzen und umzusetzen. Jetzt darf er Kunst und Kultur maßgeschneidert für Freising zusammenstellen. Seine Theater- und Schauspielkollegen*Innen freuen sich für ihn. Man kennt sich in der Branche und man weiß, wie schwierig es sein kann. Etwa die Verhandlungen über Gagen. Markus Bader kennt beide Seiten, auch die Entscheidungen, die in Stresssituationen gefällt werden müssen.

Sich ganz von der Schauspielerei verabschieden will Markus Bader nicht. Schließlich sei die Schauspielerei ein Teil von mir, sagt er. Wie es seine Zeit zulässt, wird er ab und zu mal auf der Bühne stehen, sozusagen Theaterluft schnuppern, so wie damals, als er den „Lausbuben“ auf der Volksbühne in Füssen spielte und seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte.

Seit 2017 ist der Füssener fast jedes Wochenende in Füssen gewesen. Früher hätte er kaum einen Gedanken an eine mögliche Rückkehr nach Füssen verschwendet. Heute sieht es anders aus. „Jetzt kann ich es mir vorstellen, aber nicht gleich. Irgendwann.“

Text: Sabina Riegger · Fotos: privat

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