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5 Jahre Wunderkammer Elbigenalp

Wird ein Ausflug nach Elbigenalp geplant, sollte man unbedingt in die Wunderkammer gehen. Der Besucht lohnt sich.

Eine schöne Attraktion ist die Wunderkammer, die vor fünf Jahren eröffnet wurde. Bereits im ersten Jahr haben 5.500 Besucher das außergewöhnliche Heimathaus besichtigt. Auch heute noch ist es ein Besuchermagnet. Schon allein das Gebäude ist eine architektonische Sehenswürdigkeit mit seinem modernen Anbau, der sich an das Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert anschmiegt. Die Elbigenalpler wollten damit die Besucher „wundrig“- was so viel wie neugierig bedeutet, machen. Auch nach fünf Jahren gibt es immer wieder Neues zu entdecken, zu sehen und zu bewegen. Bereits im Besucherinformationszentrum beginnt die Informations- und Entdeckungsreise mit einem geschnitzten Holzrelief, das nach der Vorlage einer alten Dorfansicht von Johann Anton Falger gestaltet wurde. Es bietet die Möglichkeit, das Dorf und seine Sehenswürdigkeiten durch bewegbare Module näher kennenzulernen. Toll ist auch die grüne Kommode mit den unzähligen Schubladen, die sogar geöffnet werden dürfen. In den Schubladen sind kleinere Objekte, jeweils mit Beschreibungen und kurzen Texten oder Abbildungen zum jeweiligen Objekt.

Die Wunderkammer ist eine Kunst- und Kuriositätensammlung, wie man sie nur selten findet. Dass es sie gibt, ist dem Sammler und Lithographen Johann Anton Falger zu verdanken. Er hatte ein Auge dafür, was wertvoll, schön und erhaltenswert ist und trug so viele Stücke zu einer beachtlichen Sammlung zusammen. Doch lange Zeit blieb die Sammelleidenschaft des Lechtalers der Öffentlichkeit verborgen. Zu sehen ist nun das alte „Studio“ des Heimatforschers und Lithographen hinter Glas. Sehr interessant zeigt sich auch die Stube mit dem gemauerten Ofen und der umlaufenden Ofenbank. Imposant ist die in der Mitte der Stube knieende und betende Frau aus Papiermaché, die schwarz koloriert ist. In ihren Händen hält sie einen Rosenkranz aus großen hölzernen Kugeln und Glashologrammperlen, die Rosenkranzschnur mit den mächtigen Kugeln breitet sich um die Frau auf dem ganzen Boden in der Stube aus. Dieses moderne Kunstwerk von Robert Liebenstein und Guido Weggenmann aus Oy-Mittelberg unterstreicht wohl die Macht der Kirche vor allem in bäuerlichen Regionen, sowie deren Einfluss auf das Alltags- und Feiertagsleben der Bewohner des Tales.

In regelmäßigen Abständen finden Sonderausstellungen statt. Da dieses Jahr das Theaterstück „Lechufer, anno 1800) auf der Geierwally Freilichtbühne ausfällt, wird auch die begleitende Sonderausstellung nicht stattfinden. Stattdessen wird die Sonderausstellung vom letzten Sommer: „Dr. ANNA DENGEL – Ärztin, Missionarin, Ordensgründerin“ verlängert. Barrierefreier Zugang im gesamten Museum!

Wunderkammer Elbigenalp
Tel. +43 (0)5634 20024
E-Mail: info@wunderkammer.tirol

Öffnungszeiten:
Besucherinformationszentrum, täglich 8-20 Uhr
Wunderkammer: Mi. bis Sa. 14-18 Uhr.
Ab 1. Juli wieder geöffnet.
www.wunderkammer.tirol

Text · Foto: Sabina Riegger

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