DigitalesPraxiswissen

Was ist eigentlich dieses Internet?

Egal ob auf Rechnern und Laptops, auf dem Fernseher, Uhren oder unseren Smartphones: Heute ist das Internet allgegenwärtig und mit der Coronavirus-Pandemie dürfte es seine Daseinsberechtigung final untermauert haben. Es hat eine Welle der gesellschaftlichen, kulturellen und vor allem auch technologischen und wirtschaftlichen Revolution ausgelöst, wie sie anfangs niemand vorhersehen konnte. Geschichtlich gesehen hat die Einführung des Internets eine Bedeutung wie die Erfindung des Buchdrucks und die industrielle Revolution zusammen.

In den 90er Jahren waren Begriffe wie Browser oder Modem noch Fachausdrücke, mit denen Großteils nur die technisch versierten Menschen etwas anfangen konnten. Die ersten Handys gingen noch per WAP ins Internet, die größte Geschwindigkeit wurde in Kilobyte gemessen und man musste pro Minute Internetnutzung bezahlen. Heute ist das alles anders. Man kann sich dem Internet nicht entziehen. Selbst Mitmenschen, die denken, das Internet würde sie nichts angehen, sind bereits darin gefangen – ob sie wollen oder nicht. Unsere gesamte Infrastruktur, die Banken, Verkehrsbetriebe, Stromerzeuger, Medienanstalten und Krankenhäuser sind bei einem Ausfall des Internets schon ziemlich hilflos.

Hilfe, ich habe das Internet gelöscht

Okay, das Internet (engl. internetwork, zusammengesetzt aus dem Präfix inter und network  für ‚Netzwerk‘ oder kurz net ‚Netz‘) kann man von zu Hause aus definitiv nicht löschen. Dafür braucht es schon mehr, als die Browser-Verknüpfung vom Desktop zu entfernen. Wikipedia definiert das Internet als einen weltweiten Verbund von Rechnernetzwerken, welche die Nutzung von Internetdiensten wie WWW, E-Mail und FTP ermöglichen. Als Ottonormalverbraucher nutzt man neben E-Mails hauptsächlich das WWW in Form von Internetseiten, die man über ihren Domain-Namen erreicht, also beispielsweise www.fuessenaktuell.de. Im Internet werden Daten ausgetauscht, dies erfolgt über sogenannte Internetprotokolle. Diese Daten liegen an unterschiedlichsten Orten ab: auf unseren Festplatten daheim, auf dem Smartphone oder auf den Datenspeichern der weltweit verteilten Rechennetzwerke (neudeutsch auch als Cloud bekannt). Es dürfte also ziemlich unwahrscheinlich sein, dass es jemals ein Mensch schafft, das Internet als solches wieder zu löschen.

Internet 2.020 oder „Wo soll das alles noch hinführen?“

Seit Anfang der 90er war der Browser die Hauptschnittstelle zwischen Benutzer und Internet. Mit der Einführung des ersten iPhone begann diese Grenze aber zu verschwinden. Die meistgenutzte Schnittstelle sind mittlerweile die Apps geworden, kleine Programme (engl. applications, Anwendungen), die Daten aus dem Internet bereitstellen, ohne dass man noch mit www und Ähnlichem hantieren muss. Und diese Apps befinden sich auf immer mehr Geräten. Vom Smartphone, über Smart-TVs bis hin zu Smart-Cars und Smartwatches. In Zukunft wird es Geräte geben, die ganz ohne Browser oder Apps Zugriff auf das Internet haben und unser Leben weiter vernetzen. Intelligente Ski-Kleidung, die uns vor Lawinen warnt, Kühlschränke, die selbstständig Essen bestellen oder intelligente Brillen, die passend zur Situation eigenständig Informationen in das Sichtfeld einblenden. Sogar an einer direkten Schnittstelle zwischen dem menschlichen Gehirn und dem Internet wird bereits mit beachtlichem Erfolg geforscht. Die Grenze des Machbaren dürfte letzten Endes wohl nur die Phantasie der Entwickler darstellen.


GEEK – DEUTSCH / DEUTSCH – GEEK

WWW – Das World Wide Web (engl. für „weltweites Netz“) ist ein über das Internet abrufbares System von Webseiten.

E-Mail – Die E-Mail (engl. electronic mail für „elektronische Post“) ist eine auf elektronischem Weg in Computernetzwerken übertragene, geschriebene Nachricht.

FTP –  Netzwerkprotokoll zur Übertragung von Dateien

Cloud – Unter Cloud Computing (deutsch etwa „Rechnen in der Wolke“) versteht man das Speichern von Daten in einem entfernten Rechenzentrum, aber auch die Ausführung von Programmen, die nicht auf dem lokalen Rechner installiert sind, sondern in der (metaphorischen) Wolke (engl. cloud)

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