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Der Nockherberg des Allgäus

Der Starkbieranstich in Hohenschwangau

Es war 1989, als seine königliche Hoheit Prinz Luitpold von Bayern zum ersten Starkbieranstich nach Hohenschwangau lud. Heute, nach 27 Jahren, ist es noch immer das Ereignis im Dorf der Königschlösser. Geladen werden Vereinsvorstände und Repräsentanten des öffentlichen Lebens.

250 geladene Gäste fanden sich im Schloßbräustüberl ein, das 1923 vom Pferdesstall zu einem sehr ansprechendem bayerischem Wirtshaus umgebaut wurde. Die Gäste durften sich auf einen sehr geselligen und unterhaltsamen Abend mit einem nicht ganz fastenzeitgerechten Abendessen, aber einem ganz fastenzeitgerechten Bockbier, einer Rede des Prinzen Luitpold und natürlich das Politiker-Derblecken, das zu einem Starkbierfest gehört wie der Schaum zum Kaltenberger Ritterbock, freuen.

Wer von Prinz Luitpold von Bayern eine nüchterne Begrüßungsrede erwartete, wurde eines Besseren belehrt. Seine prägnanten Ansprachen sind humorig und hintergründig, und sie sind auch zugleich ein Schnellkursus in Sachen Brauwesen, Fastenzeit und Starkbier. Einer der Höhepunkte eines solchen Starkbierfestes ist natürlich immer der Starkbieranstich. Assistiert von Prinz Luitpold, sowie dem Gebietsverkaufsleiter Rainer Bernhard, stellte sich heuer zum ersten Mal Schwangaus 1. Bürgermeister Stefan Rinke dieser heiklen Aufgabe. Dann heißt es „Hoch die Krüge“ mit dem Kaltenberger Ritterbock, während die Musikkapelle Schwangau die Bayernhymne intonierte. Und dann ging es richtig los – nämlich mit dem Derblecken der regionalen Politiker und mancher anderen Persönlichkeiten. Dieses Derblecken übernahm 1989 Schorsch Grieser, der sich „Oaner vom Dorf“ nannte.  Wolfgang Schwaiger war dann der Kastellan, der das politische Treiben in der Region mit Argusaugen betrachtete, um es später süffisant in einer seiner brillanten Reden den Honoratioren und Kommunalpolitikern aus der näheren und weiteren Umgebung gehörig aufs Auge zu drücken. Mit John Westerdoll fand der Wittelsbacher Ausgleichsfond in Hohenschwangau einen Nachtwächter, der das Derblecken sehr philosophisch sah. Seit letztem Jahr hat Walter Sirch als Hausmeister die Bühne des Derblecken übernommen – und das zur Freude der Gäste. Er sieht alles, er weiß alles und nimmt kein Blatt vor den Mund. Man könnte sagen, der traditionelle Starkbieranstich in Hohenschwangau ist der „Nockherberg des Allgäus“.

Ritterbockfest
Samstag, den 19. März

11 Uhr bis 15 Uhr
Allgäuer Bergvagabunden

15 Uhr bis ca. 19 Uhr
Notlösung

ab 19 Uhr bis 0 Uhr
Timeless Musikentertainment

Text · Bild: Sabina Riegger

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