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Selbstbestimmend leben in großzügigen Räumlichkeiten

Erste Wohngemeinschaft für intensivpflegebedürftige Patienten in Füssen eröffnet

Es ist geschafft. Die erste Intensiv-Wohngemeinschaft ist fertig gestellt. 208 Quadratmeter Wohnfläche stehen hier vier intensivpflegebedürftigen Bewohnern für ihr neues und gemeinsames Zuhause zur Verfügung. „Die Resonanz bei der Eröffnung war grandios“, erzählt Martin Becker, Betreiber der sozialen Einrichtung. Anwohner und Interessierte folgten der Einladung des Betreibers, dem Ambulanten Intensiv Pflegedienst Becker aus Weissensee, und informierten sich genauestens über die Wohngemeinschaft.

Die Gemeinschaftsküche und das kleine „Sonnenzimmer“ daneben bieten dem Bewohner nicht nur eine Rückzugsmöglichkeit an, sondern auch einen weiteren Treffpunkt um sein Leben gemeinsam mit anderen zu teilen. „Die Bewohner sollen hier selbstbestimmend leben und ihren Wohn- und Gemeinschaftsraum so einrichten, wie es ihnen gefällt“, so Sebastian Becker. Für den Fall, dass ein Mieter keinen Fernseher oder Kleiderschrank zur Verfügung hat, hat der Betreiber bereits vorgesorgt. Jedes Zimmer verfügt über einen Flachbildschirm und Kleiderschrank. Die Wände sind in einem warmen Gelb- und Grünton gestrichen, schöne Bilder hängen an der Wand und der Spruch: „Wer den Tag mit einem Lachen beginnt, hat ihn bereits gewonnen“ – heißt die potenziellen Mieter willkommen.

Noch sind die Wohnräume der Wohngemeinschaft leer, doch das soll sich bald ändern. „Für uns war es erst einmal wichtig, die Räume fertig zustellen und alles so vorzubereiten, dass der Bewohner einen richtigen Eindruck davon bekommen kann“, so Martin Becker.

Großzügige Räume zum Leben

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Das großzügige und selbstverständlich behindertengerechte Bad ist hell und mit einer Duschwanne ausgestattet. Diese nicht günstige Variante von Badehygiene war für die Betreiber ein Muss. „Die Möglichkeit zu liegen und zu entspannen ist nicht nur für den Patienten eine Wohltat, es erleichtert auch uns unsere Arbeit“, erklärt Brigitte Becker.  An den sanitären Anlagen wurde in der Wohnung nicht gespart. „Das war für uns ganz wichtig. Jeder möchte ein schönes Zuhause haben und das wollten wir, soweit es geht, umsetzen“ so die Beckers.

Individuelle Förderung in Therapie und Freizeit

Die Zimmer sind 15 und 27 Quadratmeter groß und teilweise mit Terrasse. Die ebenerdige Wohnung befindet sich in einer optimalen Lage. Ruhig gelegen und doch nah an allen wichtigen Versorgungspunkten, wie Ärzte, Apotheken und Geschäfte. „Die 1:1 Versorgung erfolgt in einem familiären Umfeld mit einem starken und großen Versorgungs-Netzwerk. Unser Ziel, ist es den Patienten mehr Lebensqualität und Mobilität zu geben und sie maximal zu fördern. Regelmäßige Therapien unterstützen den Gesundheitszustand unserer intensivpflegebedürftigen Patientinnen und Patienten. Sie fördern ihre Fähigkeiten und sind daher ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück ins Leben. Dazu gehört auch Freizeitplanung. Dabei orientieren wir uns an den Wünschen sowie Fähigkeiten jedes Einzelnen und versuchen diese bestmöglichst zu berücksichtigen.“, so der Firmenchef.

Die Wohngemeinschaft kann sich jeder leisten

FA_11_15_AIBecker-03„Intensivpflegebedürftige können sich die-se Art von Wohngemeinschaft leisten“, erklärt Martin Becker. Wie das funktioniert, erklärt er in wenigen Worten: „Entscheidet sich ein Patient für die Versorgung in unserer betreuten Wohngemeinschaft, kontaktieren wir die Kostenträger. Zeitnah klären wir dann die Kostenübernahme der intensivmedizinischen Versorgung ab.“ Auch Patienten aus dem Ausserfern haben die Möglichkeit, Bewohner oder Bewohnerin der Wohngemeinschaft zu werden, insofern ihr Wohnort in Österreich und die Krankenversicherung in Deutschland ist. „Alles andere müsste von Fall zu Fall mit den Krankenkassen abgesprochen werden“, erklärt Becker.

In der Wohngemeinschaft können intensivpflichtige Patienten mit unterschiedlichsten Erkrankungen aufgenommen werden: Langzeit-Beatmung, Zwerchfell-Schrittmacher-Beatmung, COPD, ALS, Wachkoma sowie mit allen behandlungspflegerischen Anforderungen wie: parenterale Ernährung, Sonden-Ernährung, Infusionstherapie, Port-Versorgung, Katheterisierung…

Text · Bilder: Sabina Riegger

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