GesundheitLeben

Eine Symbiose zum Wohl des Patienten

Die Biologische Krebstherapie

Das ganzheitliche System Mensch hat Petra Stiegler schon immer fasziniert, ob für sich selbst oder als Heilpraktikerin in ihrer Praxis, die sie vor zwölf Jahren im Landkreis Dillingen gegründet hat. Vor drei Jahren eröffnete sie eine zweite Praxis in Füssen und wird nach ihrer Eheschließung im September diesen Jahres zukünftig ausschließlich in Füssen praktizieren. Seit über 25 Jahren ist die 47-Jährige in der Medizin tätig. Vor ihrer Selbstständigkeit war sie in einer Tagesklinik für Innere Medizin und Chirurgie in leitender Position unter anderem auch im OP beschäftigt. „Es wird oft vergessen, dass der beste Therapeut unser Körper ist“, meint die Heilpraktikerin, die sich auf die biologische Krebstherapie spezialisiert hat. „Es ist eines meiner Steckenpferde“, erklärt sie und fügt hinzu, dass man jede Krankheit erst einmal begreifen muss, „den Menschen eben als Ganzes sehen“.

Bekommt man erst einmal die Diagnose Krebs mitgeteilt, dann verändert sich die Welt innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde. Chemotherapie und Bestrahlung sind nun Wörter, die real werden könnten. Von Komplementärmedizin weiß man in diesem Augenblick noch nichts.

Erst später, wenn man sich mit der Erkrankung befasst, versteht man die Bedeutung. Man kennt sich nun mit Mistelextrakten aus, Sauerstofftherapie, Hypertermie, Vitamin-C-Infusionen, hochwirksame Enzympräparate, Akupunktur, Pilze oder Enzym-Gemische. Oft sollen sie Nebenwirkungen einer Chemo- oder Strahlentherapie lindern, also begleitend (komplementär) zu einer Standardtherapie angewendet werden, manchmal werden sie jedoch als Alternative zu konventionellen Medikamenten empfohlen.

Petra Stiegler kennt diese Ängste, Tiefen, Depressionen aber auch Freude und Glück. Es ist ein Gefühlskarussell, das die Patienten begleitet. Doch nicht nur Krebspatienten finden den Weg zu ihrer Praxis. Die vielen Fortbildungen machten es ihr möglich, sich breitgefächert aufzustellen und ein großes Netzwerk aus Kliniken und Medizinern aufzubauen, die keine Berührungsängste mit Naturheilkunde haben und komplementär arbeiten. „Dieses Netzwerk macht es möglich, das Beste für meine Patienten herauszuholen“, so Stiegler. Für die Heilpraktikerin ist die Komplexität des Menschen so faszinierend und interessant, dass sie sich nicht auf einen Schwerpunkt festlegen wollte. So gehören Kinder und Jugendliche auch zu ihren Patienten, da sie Heilpraktikerin für Kinderheilkunde ist. Und die Klassische Naturheilverfahren gehören zu ihrem Leistungsspektrum genauso dazu wie das Medical Wellness.

Sie sind Heilpraktikerin und Kosmetikerin zugleich. Wie passt das zusammen?
Sehr gut. Mit meinem Wissen als Heilpraktikerin kann ich Hauterkrankungen wie Psoriasis und Neurodermitis ganz anders behandeln. Meine berufliche Erfahrung hat gezeigt, dass sich diese beiden Berufe hervorragend ergänzen. Jeder Mensch möchte sich wohl fühlen und für seinen Begriff schön sein. Und da gibt es viele Möglichkeiten das zu erreichen.

Welche zum Beispiel?
Angefangen von gesunder Ernährung bis hin zur Faltenunterspritzung. Nicht jeder Mensch ist gleich und deswegen kann ich auch keine Pauschalaussage treffen. Was für den Einen gut ist kann dem Anderen schaden.

So wie bei der biologischen Krebstherapie?
Wenn man es so betrachtet, ja.

Was bedeutet genau „biologische Krebstherapie“?
Eine biologische Krebstherapie ist eine unterstützende Möglichkeit, neben der Schulmedizin seine Lebensqualität zu verbessern. Es ist eine Chance, die Nebenwirkungen der Krebskrankheit zu reduzieren. Meine Aufgabe ist es, dies meinen Patienten aufzuzeigen und sie zu begleiten. Es muss die Ursache ihrer Erkrankung gefunden werden. Wie ist die Ernährung, welchem Stress ist der Patient ausgesetzt, ist er sportlich aktiv, … Wir Heilpraktiker behandeln nicht nur die Symptome sondern die Ursache. Bei dem schulmedizinischen Aspekt geht es nicht um das ganzheitliche Bild Mensch. Die Biologische Krebstherapie gibt dem Patienten auch die Möglichkeit einen anderen Weg der Behandlung einzuschlagen.

Bedeutet es, dass sich der Krebspatient keiner Chemotherapie oder Bestrahlung unterziehen soll?
Nein, das bedeutet es nicht. Es gibt viele verschiedene Arten von Krebserkrankungen, die unbedingt eine Chemotherapie erfordern. Für die Prognose betroffener Patienten ist es entscheidend, eine Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen.
Je eher die Diagnose gestellt werden kann, umso größer ist die Aussicht auf Heilung. Deshalb ist es wesentlich, einfache Tests zu etablieren, die die Erkrankung sicher und früh identifizieren und ohne eine Gewebeprobe auskommen. In einer gemeinsamen Studie haben das Universitätsklinikum Tübingen, das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg und das Clemenshospital der Universität Münster einen neuartigen Bluttest zum Nachweis von Krebs klinisch überprüft. Der Bluttest nutzt das Immunsystem und die Aktivität von im Blut zirkulierenden „Fresszellen“, die Tumorzellen in sich aufnehmen. Mit Hilfe eines Laser-basierten Nachweises von Tumorzellmaterial in diesen Fresszellen, der sogenannten EDIM-Technologie, Epitop Detektion in Monozyten, ist es nun möglich, Tumorzellen nachzuweisen. Dazu genügt eine kleine Blutprobe. Viele Patienten und Ärzte wissen immer noch nicht, dass es diesen EDIM-Test gibt, der insbesondere für Prostata- und Brustkrebs geeignet ist. Teilweise werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.

Können Sie diesen Test auch durchführen?
Ja, in Zusammenarbeit für diesen Test spezialisierten Labor. In der Praxis haben wir auch die Möglichkeit eines elektromagnetischen Bluttests. Die Blutprobe wird dabei in einem elektronischen Schwingkreis mit pathologischen Testsubstanzen verglichen. Jede Übereinstimmung erzeugt eine Resonanzschwingung, die das Testgerät anzeigt. Da Resonanz auch geringe Schwingungen beträchtlich verstärkt, können Krankheiten und Organschwächen mit dieser Methode sehr früh erkannt werden. Nach diesen Blutuntersuchungen werden Therapiemöglichkeiten erarbeitet. Ganz wichtig ist die Ernährung. Krebszellen mögen Zucker und Kohlenhydrate. Es ist eine ketogene Ernährung, also Energie-, Fett- und Proteinreich und gleichzeitig Kohlenhydratarm. Es muss klar sein, dass eine Diät keinen Tumor heilen kann, aber man kann ihm entgegenwirken um ihm das zu entziehen, was sein Wachstum fördert.

Welche Möglichkeiten können noch bei einer Biologischen Krebstherapie angewendet werden?
Hilfreich können auch die Vitamin-Infusionstherapien sein, die sich auch bei Stoffwechselerkrankungen, Rheuma und Allergien bewährt haben. Doch wie bereits gesagt, es gibt nicht das eine richtige Rezept dafür. Jeder Mensch muss von Neuem betrachtet werden.

Text : Sabina Riegger· Bild: Privat

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024