Fit & WellLeben

Schwitzen für die Gesundheit

Sauna – Wellness pur nicht nur für die Generation 50plus

Einfach nur auf der Couch liegen – das war einmal. Heute verbinden immer mehr Menschen persönliches Wohlbefinden mit einem aktiven und gesunden Lebensstil. Die regelmäßige Erholung und Entspannung in der Sauna ist Wellness pur. Vor allem Menschen in der Lebensmitte können vom Wechselspiel der Elemente Luft und Wasser enorm profitieren, wie medizinische Untersuchungen zeigen. Die Maus kann‘s nicht. Der Hund auch nicht. Aber für den Menschen ist schwitzen lebenswichtig: Deshalb ist der Besuch der 85 bis 100 °C heißen Sauna hierzulande populär wie nie zuvor. Doch werden bei dem Naturheilverfahren aus dem hohen Norden immer wieder gravierende Fehler gemacht, die den Erfolg der „gesunden Aktion“ beeinträchtigen.

Mittlerweise gehen mehr als 30 Millionen Menschen in die Sauna, Tendenz steigend. Sie wissen warum: Nach dem Saunabad ist man entspannt, ausgeglichen und zufrieden mit sich und der Welt. Den gesundheitlichen Nutzen der Sauna schätzen besonders Menschen in der Lebensmitte. Die Generation 50plus gehört zu den treuesten Saunagängern, denn ab diesem Lebensalter steigt allmählich das Risiko für Gesundheitsstörungen.

Die Sauna stärkt das Immunsystem und beugt zahlreichen Zivilisationskrankheiten vor  Die vorbeugende Wirkung der Sauna beruht vor allem auf dem Training der Blutgefäße. Der Wechsel von warm und kalt bringt den Hautstoffwechsel richtig auf Trab. So lernt der Körper, sich schnell an wechselnde Temperaturen anzupassen und wird widerstandsfähiger.

Durch wiederholtes Saunabaden erhöhen sich nachweislich die Abwehrstoffe im Blut. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde herausgefunden, dass das Interferon – eine Substanz, die bei der Abwehr grippaler Infekte eine wichtige Rolle spielt – bei Menschen ansteigt, die regelmäßig in die Sauna gehen. Auch bei typischen Krankheiten der Generation 50plus wie Gelenkbeschwerden und Rheuma kann die Sauna gut helfen. Patienten mit Beschwerden am Bewegungsapparat haben oft eine herabgesetzte Schmerzschwelle. Durch das Saunabaden wird diese wieder erhöht.. Verspannte Muskeln werden durch die Wärme der Sauna „entkrampft“ und man kann sich anschließend wieder schmerzfreier bewegen. Außerdem werden durch die Hitze Schmerz verursachende Substanzen schneller abtransportiert.

Bluthochdruck hindert nicht am Gang in die Sauna. Im Gegenteil: Das Herz wird entlastet, weil die Blutgefäße durch die Saunawärme geweitet werden. Regelmäßiges Saunabaden trainiert diese günstige Funktion. Ein weiterer Vorteil für die Generation 50plus: Saunabaden gilt als sehr geeignete Anti-Aging-Maßnahme für die Haut. Regelmäßiges Saunabaden verhindert Falten, und die Haut erhält eine bessere Spannkraft. Da diese bei älteren Menschen trockener und anfälliger wird, sollte der ganze Körper nach dem Sauna-bad mit einer nährstoffreichen Hautlotion eingerieben werden.

Grundsätzlich gibt es für das Saunabaden keine Altersgrenze nach oben. In Finnland, dem Ursprungsland der Sauna, gilt eine einfache Regel: „Wer zur Sauna laufen kann, darf sie auch benutzen.“ Es wird jedoch empfohlen: Wer noch nie zuvor in der Sauna war, sollte sich vorher bei seinem behandelnden Arzt informieren. Gibt dieser „grünes Licht“, steht dem ersten Schwitzbad nichts mehr im Wege. Am besten gemächlich beginnen und testen, wie der eigene Körper auf die Temperaturen im Saunaraum reagiert. Persönliches Wohlbefinden sollte beim Saunabaden immer an erster Stelle stehen.

Schwitzbäder können Aknehaut besänftigen

Auch bei Hautproblemen wie Akne kann ein Saunagang helfen: Die Wärme und die intensive Schweißproduktion wirken wie eine Tiefenreinigung, überschüssiger Talg in der Haut verflüssigt sich und kann so besser abfließen. Zudem lassen sich Hautunreinheiten und abgestorbene Zellen der oberen Hautschicht besser ablösen. So werden Menschen mit Neigung zu Akne schon nach mehreren Wochen regelmäßigen Saunierens merken, dass sich ihre Haut sichtlich verbessert hat und deutlich reiner geworden ist.

Dazu kommt noch, dass unser Schweiß ein antibiotisches Peptid namens Dermcidin enthält, wie Tübinger Forscher vor ein paar Jahren herausgefunden haben. Und dieses Eiweiß wird offensichtlich ausschließlich von menschlichen Schweißdrüsenzellen produziert und reguliert die natürliche Keimbesiedlung der Dermis. Das schützt sie vor Infektionen und Ekzemen.

Bei welchen Krankheiten muss ich besonders aufpassen?

Grundsätzlich gilt: Wer eine akute Krankheit hat, der sollte auf keinen Fall in die Sauna gehen. Bei chronischen Erkrankungen sollte man vor dem ersten Saunabesuch mit dem Arzt sprechen. Besondere Vorsicht ist unter anderem geboten bei Herz-Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen, wie koronarer Herzkrankheit, bereits erlittenem Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Schilddrüsen-überfunktion, Asthma, Multipler Sklerose oder Nierenkrankheiten. Auch wer unter Schwindel und Kreislaufproblemen leidet, sollte sich unbedingt mit dem Arzt abstimmen.
Tut älteren Menschen
die Sauna noch gut?

Das Alter per se ist keine Kontraindikation. Wichtig ist gesund zu sein. Zu lange sollten man jedoch nicht in der Hitze verweilen – auch darauf weist der Allgemeinmediziner hin: „Saunieren ist nur dann gesund, wenn die Saunaregeln beachtet werden. Man hat nichts davon, wenn man wettbewerbsmäßig 40 Minuten in der Sauna sitzt.“

Text: Sabina Riegger · Bild: Fotolia

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