Kolumne

66 – Die Wahrheit über Dich

Ach, übrigens …

„Dreams are my reality, the only kind of real fantasy”…

Dingdooong – Hey, da sind wir! Ich hab dir was mitgebracht. In meiner Zeitschrift war ein Extra-Heft als Sonderbeilage mit 66 Fragen zu deinem bisherigen Leben, Fehlentscheidungen, persönlichen Erfahrungen und zu den eigenen Werte- und Wunschvorstellungen für die Zukunft. Einfach super interessant und sehr aufschlussreich sag ich dir. Das musst du lesen, hier! Ich glaube, der Besuch meiner Freundin hätte kaum skurriler beginnen können.

Obwohl?! Naja, wäre sie zum Beispiel mit Bischof Tebartz van Elst im Schlepptau vor meiner Haustüre gestanden, der samt Betteltasse mit der schönen Aufschrift „Verlorenes Schaf“ um eine Spende für seinen neuen Designerduschkopf passend zu seiner bereits vorhandenen 15.000 Euro günstigen Badewanne bitten würde, dann wäre der Fragenkatalog „66 Fragen – Die Wahrheit über Dich“, der mir soeben wohlwollend in die Hand gedrückt wurde, nicht länger mein Problem. An die 66 würde ich einfach eine dritte sechs schreiben, einen original „Montblanc“ anheften (sofern ich einen hätte und dann aber auch nur leihweise!) und dem verlorenen Schäfchen mit den Worten: „Du sollst nicht stehlen“ überreichen.

Aber da meine Freundin ohne Bischof, dafür aber mit ihrem zuckersüßen Sohn Luis vor der Türe stand, blieb mir ja nichts anderes übrig als der Weg hin zur Wahrheit. Meiner Wahrheit. Und Richard Sanderson, der leise mit  „Dreams are my reality“ im Hintergrund zu hören war, trug seinen Teil zum Thema auch schon bei…

Nachdem ich also Fragen über meinen letzten telefonfreien Tag, erste Erinnerungen im Kindesalter, meine Brettspiel-Vorlieben und diverse Assoziationen zu historischen Personen, Gegenständen und Tieren mehr oder eher weniger durchackerte, ankreuzte und beantwortete, kam Frage Nummer 30: „Trägst du eine Frisur oder hast du bloß Haare auf dem Kopf?“ Da mir allerdings der Sinn der Frage verborgen blieb und ich so also kein Kreuzchen bei den Antwortmöglichkeiten machen konnte, half mir der kleine Luis, den Sinn der Sache mit den Haaren zu verstehen. „Also der Papa hat Locken, ich und der Tim auch. Aber die Mama, die hat einfach nur Haare!“ Ginge es also nach Luis, dann müsste ich mein Kreuzchen unter Antwort „Haare“ setzen.

Der Fragenmarathon nahm endlich sein Ende. Nachdem mich der „Test“ wider Erwartens nicht mehr über mich erfahren liess, als ich ohnehin schon wusste, konnte ich endlich Frage 66 lesen und dem Spielchen damit ein Ende bereiten. Frage Nummer 66: Sagt Ihnen die NSA-Affäre etwas und wenn ja, wie stehen Sie dazu? Was ich dazu sage? Nicht mehr viel, außer:

Unter Freunden spioniert man nicht! Das geht gar nicht, stimmt´s Frau Merkel?

Herzlichst V. Ademi

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