Menschen

Rudolfo Lena und sein Engagement

„Wir müssen für unsere Kinder eine Zukunft aufbauen“

Füssen.   Dass er irgendwann einmal als Bürgermeister nach Füssen kommen sollte, hätte Rudolfo Lena nicht gedacht. „Sicher, gewünscht habe ich es mir – aber Wünsche gehen ja nicht immer in Erfüllung“, erzählt der symphatische Bürgermeister der Füssener Partnerstadt Palestrina.

Mit 12 Jahren war Rudolfo Lena zum ersten Mal nach Füssen gekommen. Sein Vater war zweiter Bürgermeister, so dass Rudolfo Lena in die Zusammenarbeit der Städtepartnerschaft bereits involviert war. „Als ich das erste Mal nach Füssen kam war ich ziemlich neugierig was mich da erwarten würde. Ich war begeistert. Natürlich hatte ich einen großen Respekt und vor allem hatten wir Jungen damals eine große Verantwortung zu tragen. Wir mussten unsere Stadt nach außen präsentieren“, erzählt der heute 47-Jährige. Heuer war es das siebte Mal, dass er nach Füssen gekommen ist. Das es dazu noch ein Jubiläum ist, freute den Familienvater umso mehr. „Wenn ich das nächste Mal nach Füssen komme, bin ich kein Bürgermeister mehr“, erzählt er. Denn in Italien läuft alles ein bisschen anders als in Deutschland. Nicht nur weil dort die Sonne öfters scheint und die Menschen das Leben entspannter sehen, sondern auch die Kommunalpolitik unterscheidet sich sehr von unserer.

Bis 2014 ist Rudolfo Lena Bürgermeister. Da er bereits zwei Wahlperioden hinter sich hat, kann er als Bürgermeister nicht mehr kandidieren. Fünf Jahre muss er aus dem Amt sein, um sich wieder als Bürgermeister aufstellen lassen zu können. „Bürgermeister sein bedeutet nichts anderes als ein Fulltime Job, da muss die Familie viel zurückstecken. In Italien gibt es die Meinung, wenn man nichts zu tun hat, geht man eben in die Politik. Bei mir ist das nicht so – ich will mich weiter engagieren“. Doch erst einmal will Lena sich der Familie widmen. Für seine Kinder mit elf und fünf Jahren hat er bislang nicht viel Zeit gehabt und ausserdem wird er vielleicht wieder in den Familienbetrieb zurückkehren, dem Vertrieb von Spielzeugen in ganz Italien.

Sich als Stadtrat aufstellen zu lassen, will Rudolfo Lena nicht, vielleicht, so meint er, könne er sich vorstellen weiter in der Politik zu bleiben und eventuell als Landrat zu kandidieren. Jetzt möchte er allerdings den jungen Menschen den Vorrang lassen.  Nach Füssen will der Italiener aber trotzdem kommen. „Es ist so eine schöne Stadt und ich habe mich hier immer wohl gefühlt. Unsere Aufenthalte waren immer topp organisiert“. Jeder, der aus Palestrina nach Füssen gekommen ist, sei begeistert gewesen, versicht der Kommunalpolitiker. Aus den 40 Jahren der Städtepartnerschaft zwischen seiner Stadt und Füssen haben sich viele Freundschaften gebildet. „Genau das brauchen wir – über Grenzen hinweg sehen und um unseren Kindern eine Zukunft aufzubauen“.

Text · Bilder: Sabina Riegger

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