Menschen

Köche unter uns

Michael Bernhard im Wellvital-Hotel Rübezahl

Es ist wohl einer der stressigsten und doch kreativsten Berufe, die in der Gastronomie zu finden sind. „Koch wird man nicht, man ist es. Man muss diesen Beruf leben“ skizziert der 25-jährige Michael Bernhard seinen Beruf. Als 14-Jähriger fing er seine Kochlehre in einem Landgasthof in einem kleinen Ort nahe seines Heimatortes Welden bei Augsburg an. „Mit 17 Jahren war ich mit meiner Ausbildung fertig und ich fragte mich, was nun?“  Nur wenige Monate später lockte München mit einem Angebot, das der damals 18-Jährige sofort annahm. Er war im Team von Alfons Schuhbeck, dem Michelin-Koch, von dem man so allerlei noch lernen konnte. Wer bei Schuhbeck arbeitet, muss stressresistent sein, heißt es unter den Köchen. Lange Arbeitstage sind Normalität und Freizeit nur selten. Wer durch diese harte Schule geht, hat viel gewonnen. Drei Jahre lang war Michael Bernhard dabei. „Es war eine ganz besondere Zeit, die ich nicht missen möchte“, erinnert sich der junge Mann zurück. „Mit Schuhbeck habe ich ganz Europa bereist. Wir waren überall mit dem Catering vertreten oder haben bei Prominenten zu Hause gekocht, wie zum Beispiel in Thomas Gottschalks Schlossküche“. Viel unterwegs war Michael Bernhard auch mit dem FC Bayern. Eine zeitlang war er ihr Leibkoch und musste dafür Sorge tragen, dass sich die Jungs vernünftig ernähren.

Die viele Prominenz, das High Society Leben, in das er immer wieder Einblick bekam, ließen Michael Bernhard trotzdem bodenständig bleiben. Mit seinen 25 Jahren wirkt er viel zu erwachsen. „Das haben mir schon viele gesagt. Vielleicht hängt das mit meinem Perfektionismus zusammen oder auch damit, dass ich kein oberflächlicher Mensch bin“. Warum Michael Bernhard Koch wurde, hängt hauptsächlich mit seiner Mutter zusammen. „Wir haben immer gemeinsam gekocht. Für mich ist Kochen etwas ganz Besonderes – es ist sicher auch irgendwo eine Erinnerung an sie“. Michael Bernhards Mutter konnte nicht erleben, was für ein guter Koch ihr Sohn wurde.

Heute kocht Michael Bernhard im „Hotel Rübezahl“, der feinen Adresse für nicht alltägliche  Ansprüche, was Küche und Keller anzubieten haben. „Es ist ein Haus wo ich mich wohlfühle und meiner Kreativität freien Lauf lassen kann“, freut sich der junge Chefkoch. Seine hohen Ansprüche gibt er nicht nur an sein junges Team weiter sondern verlangt das gleiche von sich selber. „Es ist ein Geben und ein Nehmen. Wenn man gerne zum Arbeiten kommt, dann ist es genau das, was ich erreichen will. Diese Motivation spiegelt sich in der  Verarbeitung des Produktes wider – und das schmecken letztendlich auch die Gäste“, ist sich Michael Bernhard sicher.

Text · Bilder: Sabina Riegger

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