Auto

Autohaus Beck bildet Mechatronikerin aus

Mädchen können das auch!

Füssen.    Berufe in der Kfz-Branche werden in der Regel von männlichen Jugendlichen als Startpunkt in die berufliche Laufbahn nach der Schule auserkoren. Aber es gibt Ausnahmen. Lisa Pfründer begann am 1. September ihre Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin beim Autohaus Beck in Füssen.

Für ihr Betriebspraktikum wurden der damaligen Schülerin von ihrer Schule der Vorschlag unterbreitet, technische Berufe in Erwägung zu ziehen. Unter den Angeboten fand sich auch eine Praktikumsstelle beim Autohaus Beck. Dieses weckte Lisas Interesse und so absolvierte sie ihr Praktikum in dem Toyota-Autohaus. Die Arbeit an den Autos bereitete ihr viel Freude und sie stellte sich bei den ihr übertragenden Aufgaben sehr geschickt an. Werkstattleiter Hermann Fischer erkannte Lisas handwerkliches Potential. Er sah ihre geschickte Arbeit und ihren ausgeprägten Sinn für Technik. Es fiel ihr leicht, sich in die Arbeitsabläufe einzubinden und sie packte kräftig mit an. „Die vielen unterschiedlichen Aufgaben, die zahlreichen Facetten in diesem Beruf finde ich sehr spannend“, erklärt Lisa Pfründer. Somit gab ihr das Betriebspraktikum die entscheidenden Impulse, um sich für den Beruf der Kfz-Mechatronikerin zu entscheiden.

Ob ölverschmierte Hände oder rissige Haut, nichts konnte die 17-Jährige davon abhalten, sich für eine Ausbildungsstelle beim Autohaus zu bewerben. Die mitunter allgemein positiven Erfahrungen anderer Autohäuser, die Mädchen in Kfz-Berufen beschäftigten, waren für die Geschäftsleitung mit ausschlaggebend, um der Bewerbung von Lisa Pfründer zuzustimmen. „Meine Familie und Freunde fanden meinen Entschluss, in einen typischen Männerberuf zu gehen richtig gut und unterstützten mich bei meiner Entscheidung“, erinnert sie sich.

Der Umfang an komplizierter Elektronik und Mechanik in Kraftfahrzeugen hat in hohem Maße zugenommen. Aus diesem Grund finden Kfz-Mechatroniker ein sehr anspruchsvolles und vielfältiges Aufgabengebiet vor. Vom Auslesen verschiedener Elektronik-Systeme mit Hilfe eines Diagnosegerätes, über Karosseriearbeiten bis hin zum Reifenwechsel. Es fallen genauso Arbeiten an, die Muskelkraft erfordern, wie solche, bei denen es auf Fingerspitzengefühl und Köpfchen ankommt.

Die Kollegen im Betrieb haben es von Anfang an akzeptiert und mit Begeisterung aufgenommen, dass ein Mädel die Ausbildung beginnt. Auch die Motivation, der Ehrgeiz und die Lernbereitschaft scheinen bei Lisas Lehrlingskollegen merklich verbessert zu sein, denn schließlich will man(n) sich ja von einem Mädchen nichts vormachen lassen. Lisa Pfründer ist sehr zufrieden mit ihrer Berufswahl und freut sich auf die vielfältigen Aufgaben, die noch vor ihr liegen.

 

Text: Sven Köhler
Bild: Martina Knöpfler

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