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Matthias Schmid: Chemie-Olympiade in Cambridge

Matthias Schmid gilt als einer der besten Chemie-Schüler in Deutschland. Der ehemalige Füssener Gymnasiast, der heuer sein Abitur mit 1,4 ablegte, wird vom 18. bis 27. Juli mit drei weiteren Schülern Deutschland bei der 41. Internationalen Chemie-Olympiade in England vertreten. Füssen aktuell traf Matthias Schmid zu einem Gespräch.
Sie haben es geschafft, sich für die Olympiade zu qualifizieren. Was ist das für ein Gefühl?
Das kann man nicht so ohne weiteres beschreiben. Ich bin aufgeregt, glücklich und auch stolz.
Es heißt: dass, wer sich für die Olympiade qualifiziert Aufgaben löst, die selbst Chemie-Studenten Kopfzerbrechen machen. Waren die Prüfungen so schwer?
Sie waren zum Lösen, sonst hätten wir es nicht geschafft. Mein Vorteil ist es, dass ich Hobby-Chemiker bin und sicherlich auch dadurch mehr Erfahrung habe als vielleicht andere. Ich denke, wenn man von Chemie fasziniert ist, sieht man alles etwas anderes.
Hat Sie Chemie immer schon fasziniert? Ja, immer schon. Chemie, Physik, Mathematik – im Grunde genommen alles Naturwissenschaftliche. Deutsch zum Beispiel ist nicht mein Fach.
Sie werden sicherlich Chemie studieren wollen? Ja auf jeden Fall. Ich möchte in München an der LMU studieren und danach in die Forschung gehen. Zuvor werde ich aber zum Bund gehen. Am 1. Juli werde ich eingezogen und komme nach Füssen. Ich freue mich schon darauf. Dieses Jahr bei der Bundeswehr tut mir bestimmt gut.
Wenn man sein Abitur mit 1,4 macht und sich noch zur Chemie-Olympiade qualifiziert, gilt man dann als Streber bei den Freunden? Nein, absolut nicht. Ich sitze nicht da und lerne nur. Letztes Jahr habe ich mit meinem Freund ein Floß gebaut, es liegt unten am Forggensee. Sobald das Wetter schön ist, sind wir dann auf dem See. Bei schönem Wetter halte ich es drinnen gar nicht aus, da muss ich einfach raus – deswegen ist Chemie für mich ein Schlechtwetter Hobby.
Haben Sie noch andere Interessen? Aber ja, ich gehe gerne ins Fitness-Studio, spiele bei der Musikkapelle Roßhaupten Trompete, gehe gerne auf Musikfestivals, …
Werden Sie ohne Familie nach Cambridge fliegen? Ja, Professor Hampe wird uns begleiten.
Können Sie jetzt schon irgendeine Prognose stellen, wie Sie abschneiden werden? Nein, das kann ich nicht. Die Russen und Chinesen sind immer sehr stark. Sicherlich geht es bei dieser Olympiade auch um Medaillen. Man kann dadurch aber auch zeigen, wo man weltweit steht. Ich denke, danach hat man es vielleicht etwas einfacher, wenn man in der Bewerbung schreibt, dass man an der Chemie-Olympiade teilgenommen hat.

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