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44 Jahre Musikhaus Eichhorn

Eine Füssener Musiklegende: Max Eichhorn und sein Fachgeschäft
„Den Musikern des Landkreises Füssen wurde kürzlich etwas beschert, was sie sich schon lange wünschten: Ein Fachgeschäft für Musikinstrumente samt jeglichem Zubehör und allen anderen Musikalien. Gewiss, man hat in Füssen auch früher schon eine Geige, einige andere Instrumente, ein paar Saiten und einiges Notenmaterial kaufen können, aber ein Fachgeschäft für diese Dinge hat es bisher noch nicht gegeben. Jetzt hat es sich ein solches in Füssen etabliert, und zwar in der Schwangauer Straße, und sein Geschäftsgang in den ersten Tagen des Bestehens beweist, dass damit einem echten Bedürfnis der vielen Musiker in Stadt und Land  Rechnung getragen wurde.“

Mit diesem Artikel wurde das Geschäft von Max Eichhorn am 4. Dezember 1965 in der Tageszeitung beworben. Ein bisschen nostalgisch wirkt das Haus in der Schwangauer Straße 5 in Füssen, das heuer seinen 44. Geburtstag feiert. Hier hat man sein erstes Instrument gekauft. Manch ein Einheimischer wird sich noch an das Adventsmusizieren erinnern, und welches Lampenfieber man vor den Auftritten hatte. In der Ausgabe der Tageszeitung vom 8. Januar 1981 steht geschrieben: „Eine Leistung von beglückender Echtheit brachte die Klasse der Gitarristen unter Ludwig Mayer. Hier erlebte man das wohltuende Un-Intellektuelle  in aller Natürlichkeit. Als ein wahres Talent entpuppte sich dabei Jürgen Doser mit einem Ländler „Der Guglhupf“. Mit viel Schwung und Temperament  spielten auch die Gruppen  von Handharmonikas, unter ihnen Peter Hartung, der den „Schneewalzer“ virtuos interpretierte.“
In den Anfangsjahren waren es bis zu 250 Schüler die Musikunterricht nahmen. Die Musikschule hatte in der gesamten Region ihre Schüler und Niederlassungen.

Das Musikfachgeschäft gibt es heute noch , allerdings ohne Musikschule. Viel verändert hat sich in den Geschäftsräumen nicht. Retro trifft Moderne passt hier wie das Tüpfelchen auf dem i. Erstklassige Instrumente und Kleinigkeiten, die man als Musiker sonst noch braucht, gibt’s beim „Eichhorn“, wie es liebevoll von den Einheimischen genannt wird, nach wie vor zu kaufen. Außer mittwochs trifft man Max Eichhorn immer in seinem Geschäft. Wenn mal gerade nicht viel los ist, dann repariert er entweder Instrumente und malt ein Ölgemälde immer mit einem Blick auf dem Lech. Arbeiten ist für den 82jährigen ein Lebenselixier. „Es hält mich jung. Ich komme mit vielen Menschen zusammen und ich habe eine Aufgabe, die mir Freude macht“, erklärt der beliebte Musiker. Mitarbeiter hat der junggebliebene 82jährige keine mehr, die Zeiten sind dafür vorbei, lächelt er. Walter Catulla war einer davon. Er reparierte zusammen mit Max Eichhorn die Instrumente und machte mit ihm Musik.  Heute sehen sie sich nicht mehr so oft. Musik machen aber beide noch: Max Eichhorn auf seinem Schlagzeug und Walter Catulla an der Gitarre. Viele Musiker haben ihn eine zeitlang auf seinem Weg begleitet. Catherina Valente, Hugo Strasser, Max Greger, … die Namen sind großartig und ihre Musik auch. Abgehoben ist Max Eichhorn dennoch nie. „Es hat mich beflügelt, ich war stolz dass ich mit jemanden spielen durfte, der so berühmt war“. Heute ist er das auch. Kaum einer im Füssener Land und Außerfern, der ihn nicht kennt. Immer noch füllt er Lokale, wenn er mit seiner Max Eichhorn Combo auftritt. Da sind wahrscheinlich dann andere stolz, wenn sie sagen: Ich habe mit Max Eichhorn spielen dürfen.

 

Jürgen Doser:
„Mit vier Jahren habe ich meine erste Gitarre bekommen. Die haben meine Eltern bei Max Eichhorn gekauft. Ich kann mich noch erinnern, wenn ich zur Musikschule ging: Treppe hoch und rechts war der Unterrichtsraum. Max Eichhorn wünsche ich alles Gute und noch viele gesunde Jahre.“

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