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Integration ist wichtig – Islamische Fraueninitiative gegründet

Das die Moschee nicht nur ein Ort des Betens ist, will die neugegründete Fraueninitiative Ditib (türkisch-islamische Frauengemeinde Füssen) mit Veranstaltungen, Sprachkursen aber auch Workshops deutlich machen. Der neu gewählte Vorstand um Reyhan Mentes (Vorsitzende), Filiz Kizilay (Stellvertreterin) und  Nihal Cevik (Schriftführerin) soll sich in Zukunft um die Belange des interkulturellen und interreligiösen Vereines kümmern.

18 aktive türkische und türkisch-stämmige Frauen haben vor einigen Wochen den Entschluss gefasst, sich mehr für die Integration ihrer Landsleute zu engagieren. Gesellschaftliche Probleme, insbesondere Sprachbar-
rieren, waren des öfteren ein Thema. Es geht um die Zukunft unserer Kinder, wird beim ersten Treffen propagiert.  “Es heißt nicht, dass die Kinder, die aus dem Ausland kommen, dümmer sind und für sie nur die Hauptschule als solches gerade gut genug ist”, so Ayfer Durmaz, die internationale Betriebstwirtschaft studiert hat. Für die junge Frau liegt es klar auf der Hand, dass seitens der Kommunen zu wenig für die Integration getan wird. “Die Leute sind bereit sich in die Gesellschaft zu integrieren”, bekräftigt sie noch einmal. Gemeinsam mit dem neuen geistlichen Oberhaupt der islamischen Gemeinde Füssen, Imam Mehmet Gözen, sind die Frauen nun auf dem Vormarsch “Hilfe zur Selbsthilfe” anzubieten.

 

Kostenfrei: Hausaufgabenbetreuung und Sprachunterricht
Der Sprachunterricht soll in den Räumlichkeiten der Moschee stattfinden. “Das wird allerdings nur an den Wochenenden möglich sein”, so Ayfer Durmaz. Der Grund dafür ist, dass die jungen Frauen selber Schülerinnen oder Studentinnen sind und nur an den Wochenenden zu Hause sind beziehungsweise Zeit haben zu unterrichten. Damla Kizilay, 17 Jahre, ist begeisterte Tänzerin. Sie bietet den Jugendlichen Folklore- Tänze an. “Bislang haben wir mehr Mädchen als Jungen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns irgendwann einmal tänzerisch mit anderen Gruppen messen werden können”.  
Weg von der Straße
Ein weiteres Angebot ist das Theaterspielen. Die 20 jährige Studentin der Sozialpädagogik, Ipek Isik, hat eine Theater AG gegründet. Mit einem selbstgeschriebenen Stück, will sie die Kinder motivieren Pflichtbewusstsein zu übernehmen, lernen sich gegenseitig zu vertrauen und sich aufeinander zu verlassen. “Wir haben viel erreicht wenn sie Spaß am Theaterspielen haben und der Straße fern bleiben”, hofft Ipek Isik.

Der neue Imam
Seit dem 15. Juli ist Mehmet Gözen, 39 Jahre, das religiöse Oberhaupt der islamischen Gemeinde Füssen. Seine Gemeinde ist begeistert von seiner modernen und fortschritlichen Art. Mit seiner Frau Emine und seinen beiden Kindern wird er voraussichtlich für vier Jahre in Füssen bleiben. Davor war Gözen, studierter Politologe und Religioswissenschaftler, in der Ukraine, Kasachstan und Aserbaidschan. “Cok güzel” (sehr schön) findet er Füssen, es erinnere ihn an seine Heimatstadt Karabuk, das an der Schwarzmeerküste liegt. Über das Engagement seiner Gemeindemitgleider ist Gözen sehr erfreut. “Selbstverständlich werde ich diesen sozialen Einsatz unterstützen.”

Infos
. Die Sprachkurse und die Hausaufgabenbetreuung sind kostenfrei. Das Angebot gilt für Frauen, Männer und Jugendliche,  auch ausserhalb von Füssen. Mustafa Türkmen /Vorstand der Türkisch-Islamischen Gemeinde Füssen), erteilt hierzu nähere Informationen, Tel. 08362/2190.
. Schüler und Kindergartenkinder aber auch andere Interessierte, können gerne an einer Führung durch die Moschee teilnehmen. Auch hier erteilt Mustafa Türkmen Auskunft. 


Text/Bilder:rie

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