Füssener Schauspieler gewinnt internationale Filmpreise

Kinobesitzer Lars Doppler als „Best Leading Actor“ ausgezeichnet

Für jeden Schauspieler ist es der Traum, den es zu erfüllen gilt. Der Rote Teppich, die Fotografen und Blitzlichter, das Schaulaufen der Stars und letztendlich natürlich der Moment, in dem man einen begehrten Filmpreis in der Hand hält. Für Schauspieler Lars Doppler aus Füssen ist dieser Traum in diesem Jahr sogar mehr als einmal wahr geworden. Gemeinsam mit Regisseur Ed Ehrenberg und einigen Absolventen seiner Schauspielschule drehte er den Film „Höre die Stille“. Die Geschichte erzählt von Männern und Frauen zur Zeit des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion 1941.

Dieser Film hatte bereits Anfang des Jahres bei internationalen Filmkritikern für Aufsehen gesorgt. Beim Filmfestival in Shanghai, für das immerhin rund 600 Filme eingereicht wurden, fand sich der Film dann auf der Liste der vierzehn Nominierten wieder (Füssen aktuell berichtete ausführlich). Auf Einladung des deutschen Konsuls flog Lars Doppler zusammen mit seinen Kollegen schließlich nach Shanghai, wo der Streifen allerdings noch leer ausging. Aber allein dadurch, dass der Film in Asien nominiert war, wurde man auch in der Heimat Deutschland hellhörig. Denn je mehr Auszeichnungen eine Produktion bekommt, desto höher wird auch das Interesse daran.

„Das, was Du machst, ist Schauspiel“

Zwar hatte keines der Festivals in Deutschland Interesse gezeigt, dafür wurde der Film bisher im Ausland regelrecht mit Preisen überhäuft. Allein in den letzten Monaten konnte „Höre die Stille“ unter anderem Auszeichnungen in Frankreich, Indien, England, Albanien, Kanada und den USA abräumen. Darunter Preise für die beste Regie, den besten Film, die beste Kamera oder das beste Drehbuch. „Dass wir in der Heimat so wenig punkten konnten, liegt ein Stück weit auch daran, dass die Deutschen mit dem Krieg nichts mehr zu tun haben wollen“, erklärt Lars Doppler. „Der Film spielt zwar im zweiten Weltkrieg, ist aber kein Kriegsfilm. Trotz der Brutalität, die hier dargestellt wird, geht es aber vielmehr um das, was passiert, wenn zwei Menschengruppen aufeinander treffen. In extremen Situationen kann jeder von uns zum Mörder werden.“

Erst vor wenigen Wochen flog Lars Doppler dann zum Rahway International Filmfestival nach New Jersey in die Vereinigten Staaten. Dort wurde der Streifen abermals mit drei weiteren wichtigen Preisen versehen. Den Preis als „Best Leading Actor“ konnte sich Lars Doppler bei dieser Gelegenheit gleich selbst abholen. „Und das, obwohl es ein Ensemble-Film ist“, bleibt der Schauspieler bescheiden, „meine Rolle ist also nicht größer als die von den Anderen“. Entscheidend für diese Auszeichnung war schließlich die Begründung der Jury in Rayway, die umso eindeutiger ausfiel. „Wir haben Dich jetzt ein paar Tage kennenlernen dürfen und wenn man das sieht, was Du im Film darstellst, dann ist das Schauspiel, was Du machst“.

Text: Lars Peter Schwarz · Bild: Privat