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Kulturvermittlerin Vanessa Richter über die Hohenschwangauer Begegnungen mit Peter Gauweiler

„Es geht darum, die Geschichte mit der heutigen Politik zu verbinden“, so lässt sich die Bedeutung der Hohenschwangauer Begegnungen wohl am einfachsten und schnellsten erklären. Die Veranstaltung, die mittlerweile schon zum vierten Mal im jährlichen Rhythmus stattfindet, gilt als Höhepunkt im Event-Kalender des Museums der bayerischen Könige. In diesem Jahr steht die Veranstaltung ganz im Zeichen Ludwigs II., schließlich fasziniert die Person des weltberühmten Märchenkönigs die Menschen bis heute. Als Ludwig-Experte konnte Bayerns ehemaliger Umweltminister Dr. Peter Gauweiler für einen Vortrag mit anschließendem Interview gewonnen werden. Der Rechtsanwalt, Publizist und ehemalige CSU-Politiker spricht im Museum der bayerischen Könige über den Märchenkönig, der Eintritt ist frei. Vanessa Richter ist als Leiterin der Kulturvermittlung im Museum der bayerischen Könige unter anderem für die Planung von Events und Veranstaltungen zuständig. Als Enkelin von Julius Desing, dem früheren und langjährigen Verwalter von Neuschwanstein, hat sie seit ihrer Kindheit einen sehr engen Bezug zu der Geschichte des Königshauses. Füssen aktuell hat sich zu einem Gespräch mit ihr getroffen.

Frau Richter, die Begegnungen finden schon zum vierten Mal statt, warum geht es erst jetzt um die schillerndste Person der Wittelsbacher, um König Ludwig II. ?
Wir haben bisher bei den Hohenschwangauer Begegnungen schon viele bayerische Monarchen thematisiert, bis auf Ludwig eben. Das wollten wir schon sehr lange nachholen und haben deswegen jetzt den Geburtstag des Königs zum Anlass genommen, auch wenn es nicht unbedingt ein runder ist. Wir wollen damit Geschichte und Kultur vermitteln.

Was steckt genau hinter den Begegnungen ?
Wir wollen Politik und Geschichte miteinander verbinden, das funktioniert am besten, wenn ein Politiker der heutigen Zeit die Politik eines Monarchen der damaligen Zeit aus seiner Sicht erklärt. Darunter waren bisher unter anderem Günther Beckstein, der bei uns über den Protestantismus gesprochen hat, oder auch Ludwig Spänle, der über den Philhellenismus referiert hat. Beim Thema Ludwig II. war es sehr schwer, denn es gibt unzählige Experten auf diesem Gebiet. Wir wollten einen Politiker, der dieses Thema mit Leib und Seele behandelt und das ist Peter Gauweiler. Dazu kommt, dass er Rechtsanwalt ist, das macht es doppelt interessant. Wir haben auch im Vorgespräch mit ihm sofort gemerkt, dass er der Richtige ist, er war gleich Feuer und Flamme.

Welche Bereiche wird Gauweiler bei seinem Vortrag abdecken ?
Wir haben hier keine Rahmen abgesteckt, aber es geht natürlich um die Politik Ludwigs, denn viele denken ja, dass er gar nicht so richtig politisch aktiv war, was nicht stimmt. Dass Ludwig zwei Kriege führen musste und viele zukunftsentscheidende Wege geebnet hat, sind nur wenige der Punkte die beweisen, dass Ludwig nicht nur künstlerisch interessiert war, sondern auch staatsmännisch.

Wie wird der Abend genau ablaufen ?
Peter Gauweiler wird nach einer kurzen Einleitung seinen Vortrag halten. Danach wollen wir die Gelegenheit nutzen, um ihm noch weitere, detailliertere Fragen zu stellen. Gesprächs- bzw. Interviewpartner wird dann Markus Richter sein, der sich selbst über 18 Jahre lang nur mit der Historie von Ludwig beschäftigt hat. Wir würden uns freuen, wenn wir an diesem Abend viele Menschen begrüßen können, die sich für die Person von Ludwig im Speziellen oder die bayerische Geschichte im Allgemeinen interessieren. Leider geht es zu oft nur um den tragischen Tod Ludwigs, für viele andere Themen und Fakten über ihn ist selten Zeit. Im Rahmen der Begegnungen wollen wir aber auch darüber sprechen.

Wird es nach dem Vortrag noch eine Diskussion mit Publikumsfragen geben ?
Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass Gauweiler gerne noch mehr Fragen, auch aus dem Publikum, beantworten wird. Schließlich lässt die Person und der Mensch Ludwig nach wie vor so viele Fragen offen. Wir freuen uns, wenn die Besucher auch nach den Hohenschwangauer Begegnungen weiter darüber diskutieren und animiert werden, sich mit dem Thema noch mehr auseinanderzusetzen. Dann ist unser Ziel erreicht.

Vielen Dank, wir wünschen Ihnen eine anregende Diskussion.
Die werden wir sicher haben, Dankeschön.

25. August, 18 Uhr
Eintritt frei

Reservierung unter 08362 / 887 250

Text: Lars Peter Schwarz · Bild: Sabina Riegger

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