Frauen

Misha Kovar

Über die sich auf Körper, Geist und Seele hochgradig positiv auswirkende Formel „Singen befreit“ findet man in der Wissenschaft zahlreiche Studien. Für die österreichische Sängerin Misha Kovar ist dieses Motto nicht nur die Grundlage ihrer Karriere, sondern auch die Triebfeder ihres gesamten künstlerischen Lebens. Denn als Reaktion auf eine schwierige Kindheit und einen tragischen Schicksalsschlag hat sie die Musik für sich genutzt, um einige traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten.

[Werbung] Totentanz Uraufführung: Eine musikalische Neuinterpretation des Füssener Totentanzes

Heute zählt sie zu den beliebtesten Musicalsängerinnen Europas, sie spielte unter anderem die Johanna in „Die Päpstin“, Eva Peron in „Evita“, Kaiserin Elisabeth in „Ludwig 2“ oder auch Ozzy im Musical „We Will Rock You“, für das sie von Queen-Gitarrist Brian May persönlich ausgewählt wurde.

Vor vier Jahren hat Misha Kovar zudem ein weiteres überaus spannendes Kapitel ihres Künstlerdaseins aufgeschlagen: Mit ihrem Popschlager-Debüt „Die Königin der Nacht“ stürmte sie 2021 auf Platz 1 der deutschen, österreichischen und holländischen Download-Single-Charts. Seither hat sie in Zusammenarbeit mit den Hitproduzenten Oliver Lukas (Beatrice Egli, Vanessa Mai) und Thomas Rosenfeld (Andrea Berg, Wolfgang Petry, Florian Silbereisen) weitere Erfolgstitel veröffentlicht und diese in TV-Formaten wie „Studio 2“ oder „Guten Morgen Österreich“, in der Samstagabendshow „Wenn die Musi spielt“ oder auch in der ARD-Live-Sendung „Immer wieder sonntags“ mit Stefan Mross der Öffentlichkeit präsentiert. Am 28. Februar 2024 erscheint ihr Song „Das ist doch egal“, für den Sommer sind weitere Singles geplant.

Misha Kovars lebensbejahenden Texte sollen anderen Menschen Mut machen und dazu auffordern, niemals den Kopf hängen zu lassen und sich selbst treu zu bleiben. Wichtige Grundsätze, die sie selbst als Kind gelernt hat: Im Alter von zwei Jahren floh sie mit ihrer Familie aus der damaligen Tschechoslowakei nach Österreich. Aus der Hoffnung ihrer Eltern auf ein besseres Leben wurde für Misha mitunter ein Spießrutenlauf: „Aufgrund der anfangs fehlenden Sprachkenntnisse war ich in Wien das Flüchtlingskind, ich fühlte mich oft als Mensch zweiter Klasse“, erinnert sie sich. „Meine Familie war arm, zudem war ich kein besonders hübsches Mädchen und auch aufgrund unserer Armut bei Gleichaltrigen nicht allzu beliebt. Ich fühlte mich häufig als Außenseiterin, entdeckte aber irgendwann das Singen als seelisches Ventil. Ich habe ständig gesungen, unabhängig davon, ob ich gerade verzweifelt oder glücklich war.“

Mit 13 hörte Misha Kovar zum ersten Mal das Musical „Les Miserables“ und wusste sofort, was sie zukünftig machen will. „Ich liebte diese Musik und fand zudem in der Storyline einige Parallelen zu meinem eigenen Leben. Für mich stand augenblicklich fest, dass ich Sängerin werden möchte.“ Dieser Entschluss verfestigte sich noch weiter, als ein Jahr später ihr Vater bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam und dadurch einige alte Wunden wieder aufgerissen wurden. Mit dem Ende der Schulzeit studierte Misha Kovar, deren Stimme volle viereinhalb (!) Oktaven umfasst, dann Gesang, Tanz und Schauspiel am Wiener Konservatorium und bereitete sich gezielt auf ihre Künstlerkarriere vor. „Ich bekam sehr schnell die ersten Musicalengagements und stellte dort fest, dass ich aufgrund meiner eigenen Lebensgeschichte dem Publikum besonders gut das Leid in dramatischen Rollen vermitteln konnte.“

Aufgrund ihrer bemerkenswerten Musicalkarriere, vor allem aber dank der ersten großen Erfolge als Popschlagersängerin hat Misha Kovar mittlerweile ein noch stärkeres Selbstverständnis bekommen, auch – oder gerade – weil sie sich in ganz unterschiedlichen Genres zu Hause fühlt. „Ich hatte einen Plattenvertrag in den USA als R&B-Sängerin, ich singe dramatische Rollen in Musicals und verbreite mit meinen eigenen Schlagern eine positive Stimmung. Wer behauptet, dass man als Künstlerin nicht in mehreren verschiedenen Sparten überzeugen kann, der irrt, denn kein Mensch hat nur eine einzige Begabung.“

Wie vielbeachtet ihre Talente sind, zeigen auch die circa 4000 TikTok-Creations für ihre im August 2024 veröffentlichte Single „Das Leben ruft“, mit denen sie zahllose Schlagerkollegen mühelos übertroffen hat. Und auch als Veranstalterin der „Schlagernacht im Allgäu“ mit namhaften Gästen wie Ross Antony, Stefan Mross oder G.G. Anderson konnte Misha Kovar im Oktober 2024 einen riesigen Erfolg feiern. Sie sagt: „Ich bin immer meinem Herzen gefolgt und habe meine Ziele nie aus den Augen verloren. Durch die Musik sind viele meiner Träume tatsächlich wahr geworden!“

Text: pm, sa · Foto: Misha Kovar

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"