Fit & WellLeben

Abnehmen mit Hilfe der Natur

Sei es das reichhaltige Weihnachtsessen, der sog. Winterspeck oder auch der Corona-Frust, einige von uns haben vielleicht momentan etwas zu viel auf den Hüften… Habe kürzlich einen sehr interessanten Bericht gesehen, dass seit Beginn der Pandemie etwa 40% der Bevölkerung durchschnittlich 5-6 Kilo an Gewicht zulegt haben, das ist ja nicht gerade wenig! Früher galt immer der Spruch: FdH! Nur die Hälfte zu essen, ist weder zielführend noch gesund, besser ist auf jeden Fall, die Ernährung umzustellen und das Ganze eben mit der Hilfe der Natur zu unterstützen. Damit können zusätzlich auch der Stoffwechsel wieder auf Vordermann gebracht und die ganzen inneren Organe gereinigt und gestärkt werden. Ich möchte Ihnen in diesem Zusammenhang einiges vorstellen, das Ihrem Wunsch, wieder etwas schlanker zu werden, sehr hilfreich sein kann.

Estragon (Artemisia dranunculus)

Woher diese Pflanze genau stammt, ist bis heute nicht sicher geklärt. Man vermutet aber, dass er sich von Sibirien oder auch Arabien ausgebreitet hat. Als Wildpflanze wächst er heute hauptsächlich in Südeuropa und Asien. Verwendet werden die Stängel und Blätter, allerdings, wenn es möglich ist, sollte man bis zur Blüte warten, dann ist das Aroma am intensivsten. Ja, gut, das dauert uns jetzt doch zu lange, aber er ist durchaus sehr gut geeignet für die Fensterbank und, wenn es wieder wärmer ist, auch für das Hochbeet, und zur Not kann man auch die getrocknete Variante verwenden. Estragon enthält ähnliche ätherische Öle wie Fenchel oder Anis, daher erinnert sein Geschmack auch an diese Pflanzen. Wie hilft er nun beim Abnehmen? Er besitzt spezielle Bitterstoffe, die die Magensäfte und die Produktion von Gallenflüssigkeit anregen und so die Verdauung unterstützen. Darüber hinaus sagt man ihm nach, dass er den Stoffwechsel und die Nierentätigkeit anregt und so die Entschlackung fördert. Außerdem ist er reich an Vitamin C, Kalium und Phytosterolen, die u.a. den weiblichen Zyklus harmonisieren und bei Wechseljahrsbeschwerden helfen können. Natürlich dürfen ihn Männer genauso verwenden!
Mein absolutes Lieblingsrezept sind Artischocken mit Estragon-Dip, bei uns daheim sagt man in diesem Fall immer: „Da könnte ich mich reinsetzen!“, weil es einfach so gut schmeckt. Schon allein die frischen Artischocken sind optimal, denn durch ihren enthaltenen Bitterstoff Cynarin stimulieren sie die Funktionen der Leber und Galle. Sie sind verdauungsfördernd, z.B. um einfach dem Völlegefühl nach der Mahlzeit entgegen zu wirken. Aber auch ganz klar medizinisch gesehen, wird durch die Hemmung der Cholesterin-Biosynthese der Blutfettspiegel gesenkt, also wirklich auch eine ganz tolle gesunde Pflanze!

Die Rezeptur für den Dip will ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten, sie lautet wie folgt:
1 Eigelb in einer kleinen Schüssel mit etwas Salz verrühren, weiterhin unter ständigem weiteren Verquirlen mit dem Schneebesen erst langsam, dann nach und nach 5 EL gutes Öl eintropfen, bis eine Mayonnaise entsteht. Nun 1-2 EL Joghurt zugeben, 1 Knoblauchzehe durch die Presse drücken und, wenn man das möchte, mit einem kleinen Schuss Weißwein verfeinern. Jetzt kommt der Estragon ins Spiel: 6 frische Blätter, ersatzweise 1 TL getrockneten, gleichmäßig untermischen und das Ganze evtl. noch mit etwas Salz abschmecken. Dieser Dip wird dann zu den gekochten Artischocken (je nach Größe in Salzwasser mit einigen Zitronenscheiben 20-40 Minuten garen) gereicht. Ich sage nur: Guten Appetit!

Oregano (Origanum vulgare)

Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, wird er aber heute weltweit in allen warmen oder gemäßigten Breiten angebaut. Ein ausdauernder Halbstrauch, der eine Höhe von bis zu 60 cm erreichen kann, der aber auch prima auf der Fensterbank stehen kann (da wird er natürlich nicht so hoch!). Von Mai bis September bilden sich zahlreiche weißliche bis purpurfarbene Blüten, verwendet werden aber hauptsächlich die Blätter und Zweige. Sein Geschmack ist würzig-aromatisch, ganz leicht bitter. In sehr warmen Ländern wie Mexiko kann er sogar eine intensive Schärfe entwickeln, hier gerne als Zusatz für Chili con carne. Wie hilft diese Pflanze denn beim Abnehmen? Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum viele Italiener/-innen trotz Pasta und Pizza doch so schlank sind? Das könnte wohl tatsächlich am Oregano liegen, der so gut wie in keinem italienischen Gericht fehlen darf! Das Kraut kurbelt nämlich die Fettverdauung kräftig an. Schon selbst die alten Römer schätzten das auch als Wilden Majoran bezeichnete Gewürz sehr, na ja, sie waren bekannterweise doch ordentliche Schlemmer!
Wirksam für unseren Zweck machen das Heilkraut aus der Familie der Lippenblütler hauptsächlich die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe, die beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt wirken, sprich auch gegen Blähungen, und die Verdauung fördern und Leber und Galle aktivieren sowie ätherische Öle, die u.a. Thymol, Carvacrol und Borneol beinhalten. Diese Wirkstoffe der frischen Pflanze oder besonders des reinen Öles stehen in dem Ruf, sehr gut gegen Viren, Bakterien oder Pilze wirken zu können. Hier gibt es die Möglichkeit, eine Kur mit Oregano-Öl zu machen, die besonders gut gegen Candida-Infektionen (Darmbeschwerden, Müdigkeit, Hautausschlag etc.) wirkt: 10 Tage lang 1 Tropfen in 1 TL biologischem Kokosöl 1-3 mal täglich – die Häufigkeit langsam steigern, je nach Verträglichkeit. Sind die Beschwerden nach den 10 Tagen noch nicht ganz verschwunden, macht man eine 2-tägige Pause und beginnt nochmals für 10 Tage, diesmal aber gleich mit der dreimaligen Einnahme.
Das Öl sollte allerdings nie während der Schwangerschaft eingenommen werden, da es vorzeitige Wehen auslösen kann, auch ist es für Babys und Kleinkinder nicht geeignet. Das war jetzt auch eher eine Info am Rande, die Verwendung von Oregano zum Würzen für Pizza und Pastasauce in normalen Dosen im Rahmen unserer Abnehm-Strategie stellt selbstverständlich kein Problem dar!

Falls Sie meinen kürzlich erschienenen Artikel über den Champignon als sog. Vital- oder Heilpilz gelesen haben, wissen Sie schon, über was ich spreche. Bestimmte Pilzarten können in unserem Körper sehr effektive Wirkungen haben, eben u.a. auch die, den Stoffwechsel insgesamt anzuregen, das Wohlfühlgewicht zu erreichen und zu halten, und, was ich ganz klasse finde, Heißhungerattacken zu reduzieren.

Der Allround-Pilz zur Unterstützung der Gewichtsabnahme ist der Maitake, er heißt bei uns „Klapperschwamm“, lustiger Name, oder? Er verbessert den Zucker- und Fettstoffwechsel, hilft, vor einer gefährlichen Fettleber zu schützen und wirkt sich günstig auf den Blutdruck aus. Der Cordyceps, der chinesische Raupenpilz, unterstützt Lunge und Niere sowie die Psyche. Dadurch entfaltet er eine vitalisierende Wirkung und motiviert uns zu körperlicher Vitalität. Das wirkt sich immens positiv auf den Kalorienverbrauch aus!

Menschen, die, so wie man in München gerne sagt, Probleme „am mittleren Ring“, haben, also, etwas rundlicher um den Bauch herum sind, man nennt das auch „Apfeltypen“, profitieren von der Einnahme von Coprinus comatus, dem Schopftintling.

Es gibt ja dann noch die „Birnentypen“, bei denen sich das Fett gerne am Po und an den Oberschenkeln verteilt. Sie sind mit den Heilpilzen Hericium -Igelstachelbart oder Reishi-glänzender Lackporling gut beraten. Diese Pilze fördern die Darmgesundheit, die Verdauungskraft und die Entschlackung, genauso wie die Regeneration und die Entgiftung der Leber. Leider können wir in unseren Breiten diese Pilze kaum frisch erwerben, aber Präparate in Kapselform mit guter Qualität sind da eine prima Alternative!

Viel Erfolg mit dem „segensreichen Samen“.

Ihre Apothekerin Simone Wagner

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