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Räuchern

Die ursprünglichste Form der Aromatherapie

Man könnte sagen, dass das Räuchern die ursprünglichste Form der Aromatherapie ist. Vom alten Ägypten über Arabien bis nach Europa – das Räuchern begleitet die Menschheit wohl, seitdem das Feuer nutzbar gemacht wurde. Schamanen, Priester/-innen und Heiler/-innen verschiedenster Traditionen bedien(t)en sich seit Anbeginn der Zeit verschiedenster Räucherrituale. Vielleicht war es eine Zufallsentdeckung, dass bestimmte Hölzer und Kräuter durch die Verwandlung durch das Feuer eine wohltuende Wirkung entfalten. Oder es waren sehr feinfühlige, intuitive Menschen eines Stammes oder einer Sippe, die durch intuitive Einsicht oder Kommunikation mit Pflanzenwesen auf die Wirkung und Anwendungsweise des Räucherns aufmerksam wurden. Vieles über die Wurzeln des Räucherns liegt im Unbekannten. Fest steht, dass diese archaische Tradition immer noch auf der ganzen Welt gepflegt wird und auch in der Kirche einen festen Platz hat, wo besondere Gottesdienste mit dem Verräuchern von Weihrauch unterstrichen werden.

Einen festen Platz hat das Räuchern auch bei Nicole Gebler in Schwangau. In ihrem Geschäft präsentiert sie nicht nur Kunsthandwerk und Schnitzereien, sondern auch vieles rund um das Thema Räuchern, wie Bücher und Kräuter. Wer schon einmal diese Faszination vom Räuchern entdeckt hat, wird sich in die Materie, die bereits die Urgroßmütter praktiziert haben, vertiefen wollen. „Wir greifen intuitiv zu den richtigen Kräutern und Mischungen“, weiß Nicole Gebler aus Erfahrung. Seit elf Jahren befasst sie sich mit diesem Thema. „Ich bin noch weit entfernt davon, alles zu wissen. Deswegen habe ich Beschreibungen zu den jeweiligen Kräutern“, so die gelernte Grafikerin. Auch Blütenessenzen, Allgäuer Heilkräuterkerzen und vieles andere mehr hat seinen festen Platz in dem, im wahrsten Sinne des Wortes, kunterbunten Geschäft.

Es spiegelt die Authentizität Nicole Geblers wider. Sie vereint Modernes mit Traditionellem, Nützliches mit Dekorativem, Handwerk mit klassischem Design. So mal kurz zum „Kunsthandwerk Beim Elle“ schauen, ist nicht möglich. Man will stöbern, suchen, riechen und anfassen und ja, man kann sich hier mehr als nur eine oder zwei Stunden aufhalten. Besonders dann, wenn die Krippen-Ausstellung an Weihnachten ist.

Neben der sakralen Kunst findet man auch Kissen, Tassen, Seifen, Brotzeitbretter und viele schöne Dekosachen für das Haus. „Meine Schwiegereltern Maria und Leopold Gebler haben das Geschäft vor 1961 begonnen. Vor elf Jahren habe ich es übernommen. Ich habe es mir ziemlich einfach vorgestellt, so mit Zeichenblock in der Hand und ganz gemütlich.“ Nicole Gebler muss dabei selbst lachen, wenn sie an diese „unrealistischen Träumereien“ denkt. Heute weiß sie, dass es nicht geht. Den Spaß an der Arbeit hat sie allerdings nicht verloren. Im Gegenteil. „Man muss Träume und Ziele haben, das ist besonders wichtig, und man muss auch sich selbst vertrauen“, lacht sie. Nach dem Abitur wollte sie Lehrerin werden, weil sie dachte, dass es zu ihr passt. Doch nach dem verpassten Einschreibetermin entschloss sie sich doch für einen anderen Weg. „Wenn du wüsstest, was nach einem Schritt kommt, würdest du den Schritt vielleicht gar nicht gehen. Für mich ist es jetzt genau so richtig, wie es ist“, sagt sie. Seit 33 Jahren lebt sie im Allgäu. „Ich mag den Menschenschlag, der ist so direkt und nicht verschnörkelt“, lacht sie wieder. Es ist wohl ihre rheinländische Frohnatur, die auch nach so vielen Jahren im Allgäu nicht verloren gegangen ist.

Ihre Kunden kommen von überall her. Manche sogar aus dem Ausland, die in regelmäßigen Abständen ihren Urlaub in Schwangau verbringen. Dann ist es Usus, sich auch bei Nicole Gebler zu melden, um Hallo zu sagen und einzukaufen. „Das freut mich sehr. Schon allein, dass sie vorbeikommen und sagen, dass sie wieder da sind“, fasst sie zusammen. Lange Jahre war sie Schlossführerin auf Schloss Neuschwanstein. „Das war eine gute Erfahrung, die ich hier im Geschäft wunderbar umsetzen kann.“ Nicole Gebler erzählt von lustigen Begebenheiten und von Fragen, die manchmal witzig und letztendlich erfrischend sind. „Im Verkauf zu arbeiten ist schon etwas ganz Besonderes. Es wird einem nie langweilig und man lernt so viel, nicht nur über andere, sondern auch über sich selbst.“

Info:
Kunsthandwerk „Beim Elle“
Nicole Gebler
Münchener Straße 13
87645 Schwangau
Telefon: 08362 – 986513
Telefax: 08362 – 986514
E-Mail: info@kunstgewerbe-gebler.de

Text · Foto: Sabina Riegger

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