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Den Körper als Ganzes betrachten

Neue Osteopathie-Praxis in Füssen

Für Steffi Guggemos gibt es keinen schöneren Beruf, als mit Menschen zu arbeiten. „Für mich ist es eine Bereicherung und das Allerschönste, wenn ich einem Menschen helfen kann, dass es ihm wieder gut geht.“

Wie oft fragt man sich, ob das, was man gerade erlebt oder erfahren hat, einfach nur ein Zufall war. Gerade dann, wenn unser Leben durch Ereignisse oder Menschen nachhaltig geprägt wird, geraten wir insGrübeln. Dabei ist die Suche nach dem „geheimen Plan“, der hinter dem Zufall steckt, nicht neu. Steffi Guggemos grübelt nicht nach, sie hat gelernt ihre Wünsche zu visualisieren. Sie hat ihr Ziel erreicht, den Grundstein für ihre Arbeit gelegt. Dabei fing alles ganz anders an. „Ich habe Bankkauffrau gelernt“, sagt sie, „aber nach sieben Jahren kam der Punkt, wo ich nicht mehr weiter machen wollte. Es war einfach nicht mein Ding“.

Jetzt sitzt sie in ihrer eigenen, sonnendurchfluteten Praxis, den Blick auf die Weite gerichtet. „Hier kommt so viel Licht rein, die Patienten sind begeistert, genauso wie ich“. Erst vor einigen Monaten hat sie ihre Praxis eröffnet und den Abschluss vor einem Jahr gemacht. Sie ist Heilpraktikerin und Osteopathin, ein Beruf, dem sie regelrecht verfallen ist. „Osteopathie ist so besonders. Das Ertasten und Fühlen, den Körper als Ganzes zu betrachten und die sanften Griffe, die man gegen Schmerzen und Verspannungen einsetzt, machen diese Therapieform so spannend und einzigartig“, schwärmt die 48-Jährige.

Wie viele andere aus den Gesundheitsberufen auch, hat sie ein Bedürfnis, Menschen Erleichterung zu verschaffen und sie beim Gesundwerden zu unterstützen. Wann das Interesse dafür entstanden ist, weiß sie nicht genau. „Vielleicht fing alles mit der Krankheit meiner Mutter an. Sie hatte Rheuma und ich unterstützte sie in ihrem Alltag, überall da, wo ich konnte“, erzählt sie. Heute weiß sie, dass sie das geprägt hat und ihr den Weg zu ihrem jetzigen Beruf geebnet hat. „Als ich die Bank verließ bekam ich ein Job-Angebot von einer Ärztin. Sie brauchte jemand für die Sprechstunde und die Terminierungen. Ich sagte zu“, blickt sie lächelnd zurück. Sie ist dankbar, dass sie ihr den Weg in den Gesundheitsberuf geebnet hat, den sie so wahrscheinlich nicht gegangen wäre. Steffi Guggemos machte die Ausbildung als Arzthelferin und drückte die Schulbank mit „Mädels“, die 15 Jahre jünger waren als sie. „Das war eine gute und lehrreiche Zeit, die mir viel Auftrieb gab. Ich wurde akzeptiert und sogar zur Klassensprecherin gewählt“, schmunzelt sie. Die Ausbildung schloss sie mit einer eins vor dem Komma ab.

15 Jahre lang gab Steffi Guggemos in einem Fitnesscenter Kurse und verhalf Frauen und Männern zu einer besseren Figur, aber vor allem zu einem besseren Wohlbefinden. „Das Äußere ist nicht alles. Wenn man sich in seinem Körper wohl fühlt, weil man beweglicher ist oder keine Schmerzen hat, dann strahlen wir das auch nach außen aus“, so die Osteopathin. Sich auspowern, in Form von sich-bewegen, war in ihrem Leben immer präsent, genauso wie die Innigkeit zu ihrer Schwester, mit der sie gemeinsam in ihrem Elternhaus oder wie sie es nennt „Familienhaus“ wohnt. Als ihre Mutter starb, war sie gerade 18 Jahre alt. „Sie war mein Fels in der Brandung. Es war meine Schwester, die mich damals auffing und mir zur Seite stand. Dafür bin ich dankbar.“

Den Körper als Ganzes betrachtet

Warum sie von der Osteopathie so begeistert ist und diese Ausbildung mit Mitte 40 gemacht hat, erklärt die Mutter eines Sohnes in nur wenigen Sätzen: “Weil unser Körper als Ganzes betrachtet werden soll und muss. Alles hängt unmittelbar miteinander zusammen. Eine wichtige Verbindung sind die Faszien, das sind dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine große Körperfaszie bilden. Deswegen treten manchmal Beschwerden da auf, wo wir sie gar nicht vermuten.“ Für die Osteopathin bedeutet diese Therapieform aber auch die Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungs- und Selbstregulationskräfte. “Wenn die Faszien verklebt sind, ist auch die Bewegungsfreiheit, auch die von einzelnen Organen eingeschränkt, dadurch entstehen dann Blockaden und Verspannungen, die sich dann extrem auf unser Wohlbefinden auswirken können“, fasst sie zusammen.

Narben neu definieren

Um auch Narben besser behandeln zu können, ließ sich die Füssnerin zur Boeger-Thearpeutin ausbilden. „Narben sind verheilte Verletzungen. Sie entstehen nicht immer durch eine offene Wunde. Bereits ein Bluterguss oder ein geschwollener Knöchel führen zu Entzündungen und somit zu Verklebungen unterschiedlicher Gewebsschichten. Nicht selten ist dieses Ersatzgewebe die Ursache für chronische und akute, unerklärliche Schmerzen“, erklärt sie. Da Narben und Verklebungen nicht immer von außen sichtbar sind, arbeitet sie mit einer speziellen Technik, die es ihr ermöglicht, sowohl zu diagnostizieren als auch zu therapieren. „Die Boeger-Therapie kann auch unmittelbar nach einer Operation angewendet werden. Mit oberflächlich gehaltenen Faszientechniken entsteht eine venöse und lymphatische Entstauung. Damit wird der Kompressionsdruck von den Venen und Lymphgefäßen genommen. Diese entstauende Technik wirkt unmittelbar abschwellend auf die betroffene Körperregion und der Heilungsprozess wird gefördert“, so die Therapeutin.

Für Steffi Guggemos gibt es keinen schöneren Beruf als den mit Menschen zu arbeiten. „Für mich ist es eine Bereicherung und das Allerschönste, wenn ich einem Menschen helfen kann, dass es ihm wieder gut geht.“

INFO:
Folgende Beschwerden und Diagnosen können mit Osteopathie behandelt werden:
Rückenschmerzen, Schleudertrauma, Gelenk- und Muskelbeschwerden, Verspannungen, zur Regeneration nach Verletzungen oder Operationen, Sodbrennen, Menstruationsbeschwerden, Beschwerden während und nach der Schwangerschaft, Folgen von Operationen in Form von Narben und Verwachsungen, Kiefergelenksbeschwerden, Kopfschmerzen, Tinnitus, Migräne, Schwindelanfälle, u.v.m

Praxis für Osteopathie
Steffi Guggemos

Kemptener Straße 129
87629 Füssen
Termine nach Vereinbarung unter der
Telefon: 01590 – 4699 989
www.osteopathiepraxissteffiguggemos.de

Text: rie · Fotos: rie (1), privat

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