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Aufruf zum Volksbegehren „Artenvielfalt“

31. Januar bis 13. Februar

„Es ist ein weltweites Thema aber vor allem in unserer Region sollte uns das ein großes Anliegen sein“, erklärt Roland Wagner vom ÖDP Kreisverband Ostallgäu-Kaufbeuren. „Denn gerade wir haben hier sehr viele Möglichkeiten, diese Thematik hervorragend umzusetzen. Auf vielen freien und nicht beweideten Flächen können wir beispielsweise viel später mähen, als andernorts, so dass sich eine Artenvielfalt besser entwickeln kann.“ Unter dem Motto „Rettet die Bienen!“ hat die ÖDP zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz und den Grünen in Bayern ein Volksbegehren auf den Weg gebracht. Denn von 515 bayerischen Wildbienenarten sind über die Hälfte bedroht oder bereits ausgestorben. Aber nicht nur die Bestäuber der menschlichen Nahrungspflanzen, auch viele andere Tiere sind betroffen. Dies gefährdet auch das Überleben der Menschen. Deswegen sollen die Bayerischen Bürgerinnen und Bürger von Ende Januar bis Mitte Februar die Chance per Volksbegehren nutzen, um ein besseres Naturschutzgesetz durchzusetzen und diese fatale Entwicklung somit einzudämmen.

„Das Feedback bisher ist überaus positiv“, so Roland Wagner, der auch Sprecher des Lokalen Bündnisses zur Unterstützung des Volksbegehrens im Kreis Ostallgäu ist. “Das motiviert uns, wir sind sehr optimistisch, dass es gelingen wird.“ Einzige Hürde sei laut Wagner, dass sich die Menschen extra in ihr jeweiliges Rathaus begeben müssen, um ihre Unterschrift zu leisten. Haben zehn Prozent der Bürger im Freistaat unterschrieben, kommt es schließlich zum Volksentscheid. Die Lage ist in der Tat ernst. Denn rund ein Viertel aller Tiere, die in Bayern beheimatet sind, bewertet die Rote Liste des Bayerischen Umweltministeriums als verschollen, ausgestorben oder bedroht. So leben in Bayern unter anderem nur noch halb so viele Feldvögel wie etwa vor 30 Jahren. Selbst bei Arten, die einmal weit verbreitet waren, wie Kiebitz, Feldlerche, Rauch- und Mehlschwalbe, sind laut Umweltministerium bedenkliche Rückgänge zu verzeichnen. Dramatische Verluste beobachtet man bei der artenreichsten Tiergruppe, den Insekten. So sind beispielsweise rund 75 Prozent aller Fluginsekten mittlerweile verschwunden. Ein weiterer Grund für den rasanten Rückgang vieler Arten ist die flächendeckende Überdüngung durch die intensive Landwirtschaft, zu einem geringeren Anteil auch Emissionen aus Industrie und Verkehr.

„Wir müssen uns auch im Klaren sein, was passiert, wenn das Volksbegehren nicht erfolgreich ist“, warnt Wagner. „Denn ohne einen Erfolg bleibt alles so wie es ist und das Artensterben geht uneingeschränkt weiter. Das Ziel muss deswegen ein neues Naturschutzgesetz sein, das mit effektiven Regelungen das Artensterben in Bayern sofort stoppt.“ Eintragen können sich alle Bürgerinnen und Bürger im Rathaus ihres jeweiligen Wohnortes in der Zeit zwischen dem 31. Januar und dem 13. Februar.

Nähere Informationen unter:
Telefon: 0 83 61 / 2 02 66 66
E-Mail: volksbegehren-artenvielfalt@web.de

Text: Lars Peter Schwarz · Bilder: Hubert Riegger

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