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Jugendliche Graffiti-Kunst in royalem Ambiente

Ausstellung am 19. November im Museum der bayerischen Könige

Endlich ist es soweit, werden sich Qianyu und ihre zehn Mitschülerinnen sowie ein Mitschüler des P-Seminars Kunst des Gymnasiums Hohenschwangau vielleicht denken, wenn am Mittwoch, 18. November, um 19 Uhr, die Vernissage zu einer ganz speziellen Ausstellung im Museum der bayerischen Könige steigt. Dann können die 17 bis 19 Jahre alten Gymnasiasten zeigen, woran sie mehr als ein Jahr lang unter der Leitung von Kunstlehrerin Angelika Hofmann gearbeitet haben. Zu dem ihnen gestellten Projektthema „Wandbilder für das Museum der bayerischen Könige in Hohenschwangau“ haben die potentiellen Nachwuchskünstler großformatige Graffitis auf mobilen Holzstellwänden mit Metallfüßen entworfen und hergestellt.

Von Hofmann initiiert, hatten die Schüler den Auftrag erhalten, „etwas zu schaffen, das die Jugend anspricht, sich mit dem Museum auseinanderzusetzen“, erklärt die Lehrerin, die dazu nicht nur die Museumspädagogin und den pensionierten Oberstudiendirektor Edvard Weber, sondern auch den Graffiti-Künstler Robert Wilhelm aus Füssen ins Boot holte. Infolgedessen trafen sich die Seminarteilnehmer im Herbst vergangenen Jahres zuerst mit Vanessa Richter die sie durchs Museum der bayerischen Könige führte. Dabei wurde den Schülern schnell klar, wie sehr dort Ludwig II. im Mittelpunkt steht, während andere bedeutende Wittelsbacher ihrer Ansicht nach außen vor gelassen würden. Deshalb entschlossen sich die Schüler, „sich genau mit den Personen zu beschäftigen, welche unserer Meinung nach im Museum zu kurz kommen“, wie Susanne Kraus betont.

Mit Hilfe von Weber fanden sie im Rahmen dessen dann auch bald die folgenden sechs, ihnen geeignet erscheinenden Personen, die sie auf ihren Wandbildern thematisieren wollten: Adelheid von Savoyen, Marie von Preußen, Therese von Bayern, Auguste von Bayern sowie Maximilian III. und Albrecht von Bayern, über die sie sich anschließend Informationen verschafften, bevor sie erste Entwürfe anfertigten. Dazu erhielten sie auch Inspirationen von Wilhelm, der sie im weiteren Verlauf ihrer künstlerischen Arbeit zudem beim Umgang mit der Spraydose und Schablonen anleitete und auch sonst „mit Rat und Tat“ zur Seite stand, wie Kraus erklärt. Insbesondere habe er den Gymnasiasten dabei geholfen, ihre zwölf verschiedenen Entwürfe auf sechs Stellwänden in einen Zusammenhang zu bringen, um so ein zusammenhängendes Werk zu kreieren. Dies erstreckt sich schließlich über rund sechs Meter Länge und zwei Meter Höhe und bildet in der Art einer wellenförmigen Bewegung die Themen „Zeit“ sowie die „Geschichte der Wittelsbacher“ ab.

Zur Präsentation ihres Kunstwerkes im Museum der bayerischen Könige haben Hofmanns Schüler zu guter Letzt auch einen kleinen Festakt organisiert, den ein Teil des Schulorchesters des Gymnasiums Hohenschwangau musikalisch umrahmt. Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung ab dem 19. November zugänglich.

Text · Bild: Alexander Berndt

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