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Jede Minute zählt! Jeder Schlaganfall ist ein Notfall

Laut der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist der Schlaganfall eine der häufigsten und bedeutendsten vaskulären Erkrankungen, steht weltweit an zweiter Stelle der Todesursachen und ist die dritthäufigste Ursache für Behinderungen und vorzeitige Invalidität in Europa. Um die schwerwiegenden neurologischen Folgen eines Schlaganfalls zu begrenzen oder zu vermeiden, ist schnelles Handeln erforderlich.

Als Schlaganfall, oder Gehirnschlag, wird eine plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns bezeichnet. In den meisten Fällen resultiert dies aus dem Verschluss eines wichtigen, gehirnversorgenden Blutgefäßes. Dieser Verschluss führt zu einer Mangeldurchblutung, wodurch die ausreichende Versorgung bestimmter Regionen im Hirn mit Sauerstoff nicht mehr gewährleistet wird. In weniger häufigen Fällen kann ein Schlaganfall auch durch Blutungen im Inneren des Gehirns entstehen. Ganz egal, welche Ursache vorliegt: Tritt ein Schlaganfall ein, muss schnell gehandelt werden, denn die ersten drei Stunden nach Eintreten der Symptome sind entscheidend. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese zu kennen und richtig einzuordnen.  

(Bild: Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe e.V.)

 


Ein Schlaganfall äußert sich meistens durch fünf wesentliche Symptome:
1. Sehstörung
Tritt plötzlich eine Einschränkung des Gesichtsfeldes ein, wird der Betroffene zum Beispiel Gegenstände oder Menschen, die sich auf der betroffenen Körperseite befinden keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Störungen des räumlichen Denkens können Folge eines Schlaganfalls sein. Betroffene sehen Gegenstände überlappend und fassen beispielsweise beim Griff einer Kaffeetasse daneben.
2. Lähmungs- und/oder Taubheitsgefühl
Wird eine plötzlich eintretende Lähmungserscheinung auf einer Körperseite festgestellt, kann es sich um ein Symptom für einen Schlaganfall handeln. Auch ein gestörtes Berührungsempfinden wie zum Beispiel bei einem eingeschlafenen Fuß kann darauf hinweisen. Häufig sind Gesicht, Arm und Hand stärker betroffen. Ein typisches Merkmal ist beispielsweise ein heruntergezogener Mundwinkel.
3. Sprach- und/oder Sprachverständigungsstörungen
Diese Symptome können sich in leichteren Fällen als stockende, abgehackte Sprache äußern, aber auch das Verdrehen von Silben oder Verwenden von falschen Buchstaben beinhalten. Der Betroffene hat eine verwaschene, lallende Sprache. Bei einer Spracheverständigungsstörung kann der Betroffene nicht mehr verstehen, was man ihm sagt.
4. Schwindel mit Gangunsicherheit
Ein weiteres Schlaganfall-Symptom ist plötzlich auftretender Schwindel, verbunden mit Gang-unsicherheit. Schwindel wird unterschiedlich empfunden. Man kann das Gefühl haben, Karussell zu fahren (Drehschwindel) oder auf einem Schiff auf bew-egter See zu sein (Schwankschwindel). Generell ist Schwindel mit dem Empfinden verbunden, das Gleichgewicht und die Koordination zu verlieren oder verloren zu haben. Wichtig ist, dem Arzt das Gefühl genau zu beschreiben.
5. Sehr starker Kopfschmerz
Vorher nicht gekannte, äußerst heftige Kopfschmerzen können auf einen Schlaganfall hinweisen. Ursache sind die plötzlich auftretenden Durchblutungsstörungen einer bestimmten Hirnregion oder Einblutungen in das Hirngewebe. Diese starken Kopfschmerzen können mit Übelkeit oder Erbrechen verbunden sein. Das Symptom kann zunächst allein auftreten, aber mit etwas Zeitverzögerung auch zu Lähmungen, Bewusstseinsverlust oder Verwirrtheit führen. Wichtig für den Arzt ist, welche Tätigkeit der Patient unmittelbar vor dem Auftreten der Symptome ausgeübt hat.

Was ist im Notfall zu tun?
Treten ein oder mehrere dieser Symptome auf, heißt es unverzüglich den Notarzt verständigen. Auch wenn nur der Verdacht besteht, denn im Falle eines Schlaganfalls ist jede Minute entscheidend. Auf keinen Fall sollte gewartet werden, bis sich das Befinden wieder gebessert hat. Bis der Rettungsdienst eintrifft ist es wichtig, den Betroffenen zu beruhigen und gegebenenfalls beengende Kleidung zu lockern. Ein Schlaganfall kann Schluckstörungen hervorrufen, dem Betroffenen sollten deshalb keine Getränke oder Medikamente mehr gegeben werden, da dies zu schwerem Verschlucken führen kann. Verliert der Betroffene das Bewusstsein, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Bei Atem- oder Herzstillstand muss sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.
Prävention
Mediziner unterscheiden bezogen auf den Schlaganfall so genannte beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren. Wichtigster nicht beeinflussbarer Faktor ist das Alter. Zu den beeinflussbaren Faktoren zählen Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Herzrhythmusstörungen, das Rauchen und erhöhte Blutfette. Auch erhöhter Alkoholkonsum, starkes Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko eines Schlaganfalls. Und genau hier kommt die Vorbeugung ins Spiel. Ein durch Bewegung und ausgewogene, gesundheitsbewusste Ernährung ausgeprägter Lebensstil kann sich positiv auf Gewicht, Blutdruck, Blutzucker und Blutfette ausüben. Im Medizinischen Aktiv-Zentrum Schweiger in Bad Faulenbach bietet der ärztliche Leiter Dr. Martin Schweiger präventionsmedizinische Labor- und Ultraschall-Gefäßuntersuchungen an, denn frühzeitig erkannte Veränderungen lassen sich aufhalten oder sogar reduzieren.
 Rehabilitation
Der Schlaganfall führt zu schweren neurologischen Ausfällen mit schicksalhaften Konsequenzen für die Betroffenen. Es herrscht immer noch das weit verbreitete Denken, dass der Schlaganfall einen nicht therapierbare Krankheit ist. Ein Irrglaube. Bei den meisten Patienten wird in den Wochen und Monaten danach durch die intensive Rehabilitation eine Besserung der neurologischen Ausfälle beobachtet. Der Mechanis- mus, den sich die Rehabilitation dabei zu Nutze macht, wird von Wissenschaftlern als „Plastizität des Gehirns“ bezeichnet. Konkret bedeutet das einfach, dass die Funktion eines geschädigten Hirnareals durch andere Hirnregionen übernommen werden kann . In der Rehabilitation von Schlaganfall-Betroffenen arbeiten Mediziner, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen und Pflegekräfte innerhalb eines therapeutischen Teams eng zusammen. Auch die Angehörigen sind ein wichtiger Teil des Behandlungskonzeptes. Der Erfolg ist dabei nicht in einer Heilung zu verstehen. Das Rehabilitationsziel ist möglichst umfassende Wiederherstellung der körperlichen und geistigen Funktionen und eine Wiedereingliederung in gewöhnliches soziales Umfeld. Ein Teil der Schlaganfallpatienten behält jedoch trotz intensiver Rahbilitation schwerwiegende neurologische  und neuropsychologische Störungen und bleibt dauerthaft pflegebedürftig. Diese Situation stellt vor allem für erwerbstätige Angehörige eine große Herausforderung dar. Hier kann ein Pflegedienst enorme und vor allem kompetente Entlastung schaffen. „Mit gezielter Pflege kann man gerade bei Schlaganfall-Patienten ganz viel erreichen“, wissen Olga Hegel und Kerstin Ullrich vom Pflegezentrum OptiMMed. Beide sind examinierte Krankenschwestern mit mehrjähriger Erfahrung in Betreuung von neurologischen Patienten im statio- nären und vor allem häuslichen Bereich. In der Therapie von Schlaganfall Patienten arbeitet das Pflegeteam von OptiMMed nach dem Bobath-Konzept. Diese Konzept geht auf die Kernprobleme eines Schlaganfalls ein, wie zum Beispiel die teilweise oder vollständige Lähmung eines Körperabschnittes, Haltungs-, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen, unkontrollierte Muskelspannung sowie die Störungen der Körperselbstwahrnehmung. Diese werden gezielt therapiert. Schlaganfall-Patienten, die beispielsweise unter einer halbseitigen Lähmung leiden neigen dazu, diese Seite völlig zu vernachlässigen. Alles wird nur noch mit der funktionierenden Hälfte getätigt. Gerade in solchen Fällen ist es wichtig, die gelähmte Seite zu fördern und sie wieder in den Alltag mit einzubeziehen. Das Bobath-Konzept strebt einen Lernprozess des Patienten an, um mit ihm die Kontrolle über die Muskelspannung und Bewegungsfunktionen wieder zu erarbeiten. „Ein Schlaganfall ist eine enorme Belastung, sowohl für den Betroffenen, als auch für die Angehörigen“, wissen die beiden Pflegekräfte, die schon viel Erfahrung mit Schlaganfall-Betroffenen gemacht haben. „Wenn Fortschritte erreicht werden, ist es dann einfach schön zu sehen, wie die Patienten wieder anfangen zu leben und genau das ist es, was wir mit unserer Pflege erreichen möchten“ Wer Fragen zum Thema Schlaganfalltherapie hat wendet sich einfach an das Pflegezentrum OptiMMed. Olga Hegel und Kerstin Ullrich stehen Ihnen unter 08362/509705 gerne zur Verfügung.

 

Nähere Informationen und Beratung zum Thema Schlaganfall:
Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe
Telefon: 01805 093093
(0,14 EUR/Min., Mobil abweichend)
www.schlaganfall-hilfe.de

 

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