Kurz berichtet

KJF unterstützt Familien

25 Jahre Recht auf gewaltfreie Erziehung

Fast jede und jeder Dritte hält auch im Jahr 2025 einen Klaps auf den Hintern für eine angemessene Strafe. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Befragung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm (UKU) in Kooperation mit UNICEF Deutschland*. Dabei gilt seit November 2000: Kinder haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung – verankert im Bürgerlichen Gesetzbuch BGB (§ 1631, Abs. 2).

Damit aus dem Recht auch Realität wird, stärkt die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) Familien mit Angeboten wie der KJF-Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung. „Wir möchten das 25-jährige Jubiläum nutzen und auf die Relevanz des grundlegenden Kinderrechts gegen Gewalt in der Erziehung aufmerksam machen“, so Daniel Kiesel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Soziales der KJF Augsburg.

Die Erfahrung der KJF-Erziehungsberatungsstellen zeigt: Die meisten Eltern möchten ihre Kinder gewaltfrei und wertschätzend erziehen. Doch im Alltag läuft es mitunter anders, als Eltern es sich vorgenommen haben – vor allem, wenn sie unter Stress und Druck stehen. Verschiedene, individuelle Faktoren können zusammenspielen: So übernehmen Eltern, die als Kinder negative Erziehungsmuster erfahren haben, diese oft unbewusst, besonders in Situationen der Überforderung. Vielen Eltern fehlt außerdem das Wissen, wie sie Konfliktsituationen anders lösen können. In der KJF-Erziehungsberatung erhalten Eltern Unterstützung und Begleitung auf dem Weg aus der Gewalt.

Eltern sollten Situationen bewusst und aktiv unterbrechen, bevor sie sich in Gewalt steigern. Das ist nicht leicht, denn sie müssen dafür Automatismen stoppen und merken, dass sie gerade rot sehen. Das erfordert Übung.

„Im Alltag mit Kindern kommt es häufig vor, dass Eltern an ihre Grenzen kommen. Zum einen helfen Routinen, Rituale und Freiräume für Kinder. Hilfreich für Eltern ist, sich Strategien anzueignen, wie sie sich selbst beruhigen können oder für eine Pause sorgen, da eine Eskalation sicher nicht gewollt ist“, sagt Elisabeth Frank-Keller von der KJF-Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Ostallgäu. „Heftige Gefühle und Wut sind menschlich. Grenzen sollten auch Eltern nicht überschreiten. In unserer Beratungsarbeit laden wir Eltern dazu ein, gemeinsam mit ihnen herauszufinden, was sie so wütend werden lässt“, unterstreicht Martina Kokorsch von der KJF-Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Kaufbeuren-Ostallgäu.

KJF: Soziale Angebote Ostallgäu-Oberland
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Ostallgäu
Standort Füssen: Feistlestraße 8, 87629 Füssen, Telefon: 08362 38424, E-Mail: eb.fuessen@kjf-kjh.de
Standort Marktoberdorf: Meichelbeckstraße 7, 87616 Marktoberdorf, Telefon: 08342 / 98134, E-Mail: eb.marktoberdorf@kjf-kjh.de
Zusätzlich kann auch die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.

Text: FA / pm

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