
„Eine wahnsinnig große Geschichte“
Deutschlandpremiere des Musicals „Rudolf – der letzte Kuss“
Fast 20 Jahre nach seiner deutschen Erstaufführung in Wien kommt das Musical „Rudolf – der letzte Kuss“ im nächsten Jahr nun auch nach Deutschland. In einer Neuinszenierung von Regisseur Alexander Balga findet so am 7. Mai 2026 in Füssen die Deutschlandpremiere des Musiktheaterstücks von Komponist Frank Wildhorn mit Texten von Jack Murphy statt.
In Zusammenarbeit mit den Vereinigten Bühnen Wien präsentiert das Festspielhaus Neuschwanstein am Ufer des Forggensees mit diesem Werk die Fortsetzung seiner royalen Musical-Saga, die mit „Ludwig²“ sowie „Elisabeth“ begonnen und dabei bereits viele Fans gefunden hat. Das dürfte sich der Intendant des Festspielhauses, Benjamin Sahler, indes auch für das neue epische Musikdrama um die dramatische Geschichte des Kronprinzen Rudolf von Österreich, Sohn von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth (Sissi), erhoffen.
Für das hatte er kürzlich immerhin nicht nur bei einer Pressekonferenz im Presseclub München, sondern anschließend auch in der Theaterbar des Festspielhauses Neuschwanstein kräftig die Werbetrommel gerührt. Das taten quasi auch die beiden Hauptdarsteller des Stücks, Oedo Kuipers und Katia Bischoff, die vor der Kulisse des Forggensees und vis-à-vis von Schloss Neuschwanstein mit dem Song „Viel mehr“ eine bewegende Kostprobe ihres künstlerischen Könnens boten. Sahler hob hervor, dass Katia Bischoff als frisch gebackene Preisträgerin des Deutschen Musical-Theater-Preises als beste Darstellerin in einer Hauptrolle besonders gut zum Haus passe, und dass Oedo Kuipers eine Koryphäe sei, die bereits in der Rolle von Ludwig II. aufgetreten ist.
Das Musical passe nach Ansicht Kuipers „sehr gut“ auf die Bühne des Festspielhauses, der das Stück als „sehr episch und filmisch“ bezeichnete. Das Musikdrama des Broadway-Autorenduos Wildhorn und Murphy, das seit 2009 außer in Österreich unter anderem in Südkorea und Japan weltweit Erfolge feierte, werde nach Auskunft von Regisseur Alexander Balga nun bis zu den im März kommenden Jahres beginnenden Proben „nach und nach dramaturgisch überdacht“.
Und während es so quasi einen etwas neuen Anstrich erhält, werde es zu einem richtigen „Polit-Thriller“, der „eine wahnsinnig große Geschichte“ erzähle. Die schildert Auszüge des Lebens des zwischen dem starren kaiserlichen Hof und seinem politischen Idealismus gefangenen Kronprinzen Rudolf, der auf Mary Vetsera trifft, die bis zum Ende mit ihm geht, „in Liebe verbunden bis in den Tod“.
Damit handele das Stück vom Mut zur Wahrheit, von der Macht zur Liebe und der Tragik eines Mannes, der gegen die Zwänge seiner Zeit rebellierte. Gleichzeitig präsentiere es so ein packendes Kapitel europäischer Geschichte. Diese werde „emotional, dramatisch und zutiefst menschlich“ auf der Bühne dargestellt, wodurch das Musical die Zuschauer in eine Epoche voller Glanz und verborgener politischer Intrigen entführe und „das Vermächtnis einer der faszinierendsten Persönlichkeiten des Habsburgerreichs spürbar“ mache, wie Balga erklärte.
Das Festspielhaus Neuschwanstein präsentiert das Musical „Rudolf – der letzte Kuss“ von der Premiere am 7. Mai an in 27 Vorstellungen bis zum 7. Juni 2026. Vorher finden am 1., 2., und 3. Mai 2026 vier sogenannte Preview-Vorstellungen statt.
Text · Foto: Alexander Berndt



