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Ostallgäuer Kreisausschuss befürwortet Beitritt zum MVV

Der Kreisausschuss hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, einen Beitritt zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) anzustreben. Der Beschluss stellt eine Empfehlung an den Kreistag dar, der noch in diesem Jahr über den Beitritt entscheiden soll.

Für Landrätin Maria Rita Zinnecker wäre der Beitritt zum MVV eine zukunftsweisende Entwicklung: „Das Mobilitätsverhalten vieler Menschen im Ostallgäu geht längst über Landkreisgrenzen hinaus – insbesondere in Richtung der Region München. Der MVV bietet hierfür eine starke, moderne Plattform mit einem einheitlichen Tarif und guter Vernetzung. Ein Beitritt würde für unsere Bürgerinnen und Bürger viele Vorteile bringen – etwa mehr Durchgängigkeit und einfachere Planbarkeit.“

Oberbürgermeister Stefan Bosse bestätigte, dass auch die Stadt Kaufbeuren aktuell einen Beitritt zum MVV prüfe und er dem Kaufbeurer Stadtrat am 29. Juli dieses Vorgehen ebenfalls empfehlen wolle. Beide Gebietskörperschaften würden dann gemeinsam mit dem Bayerischen Verkehrsministerium die dafür notwendigen Schritte vorbereiten. Bosse unterstreicht: „Die Stadt Kaufbeuren arbeitet seit vielen Jahren speziell im ÖPNV-Bereich sehr eng mit dem Landkreis Ostallgäu zusammen. Insbesondere beim Thema Verkehrsverbund haben wir folgerichtig immer eine gemeinsame Linie vertreten.“

Allgäu-Verbund soll nicht weiterverfolgt werden – keine Auswirkungen auf Förderung

Der Landkreis wird nun als nächsten Schritt gemeinsam mit dem Bayerischen Verkehrsministerium eine formale Beitrittsuntersuchung durchführen. Auf deren Grundlage kann der Kreistag dann über einen Beitritt entscheiden. Zinnecker betonte, dass die bisherigen Fördermittelzusagen des Freistaats durch den Beitritt nicht gefährdet seien: „Uns wurde schriftlich bestätigt, dass – wenn wir die bestehenden Fristen einhalten – ein MVV-Beitritt keine Auswirkungen auf bestehende oder künftige Förderzusagen hat. Das ist ein wichtiges Signal.“

Zugleich empfahl der Kreisausschuss, den ursprünglich geplanten Verkehrsverbund Allgäu nicht weiter zu verfolgen. Die entsprechenden Vereinbarungen sollen aufgehoben werden. „Leider haben das Oberallgäu und Kempten bis heute keine positiven Beschlüsse zu einem Allgäu-Verbund gefasst. Um trotzdem eine Verbundlösung hinzubekommen, haben wir daher parallel Gespräche mit dem MVV geführt“, erklärt Zinnecker.

Außerdem dränge laut Landrätin die Zeit: „Nach Vorgabe des Freistaats schließt sich das Zeitfenster für eine Verbundentscheidung Ende Juli. Wenn wir die Förderung nicht doch noch verlieren wollen, brauchen wir bis dahin positive Beschlüsse von allen Partnern. Im Oberallgäu und in Kempten waren diese nicht mehr zu erwarten.“

Mit dem möglichen Beitritt zum 1. Januar 2027 würden der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren dem fahrgaststärksten Verkehrsverbund Bayerns beitreten. Der MVV hatte in den vergangenen Jahren sein Verbundgebiet kontinuierlich erweitert – unter anderem auf die Landkreise Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau. Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen soll 2026 folgen und auch im Landkreis Augsburg gibt es Überlegungen, dem MVV beizutreten. Zusammen mit der Stadt Kaufbeuren könnten knapp 200.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus Landkreis und Stadt durch den Beitritt profitieren.

Text: LRA-OAL

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