Die sogenannte Ratsherrensitzung der Schindau steht heuer am „Glumperten Donnerstag“ ganz im Zeichen der berühmten Gallier
Heuer hat der Schindau-Verein das Motto für seine alljährliche sogenannte Ratsherrensitzung am „Glumperten Donnerstag“ ganz an eine seit Jahrzehnten auch in Deutschland beliebte Comic-Reihe angelehnt.
Am 27. Februar feiern die Einwohner und Freunde der Schindau, eines der ältesten Stadtteile Füssens, ab 19.59 Uhr im Gasthof „Krone“ am Schrannenplatz unter der Devise „Ein rebellisches Dorf“ stimmungsvoll „Weiberfasching“, wie dieser Tag anderswo auch genannt wird.
Die Besucher des traditionellen Faschingsballes dürfen sich dabei sicherlich nicht nur auf ein leibhaftiges Wiedersehen mit den berühmten Galliern freuen. Das Pendant zum Häuptling des fiktiven Dorfes im Nordwesten Frankreichs ist in der Schindau deren Bürgermeister Thomas Schinagl.
Dieser wird die nach seinen Worten „in gleichem Maße als Faschings- sowie Gemeinderatssitzung“ fungierende Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder leiten und dabei in seiner Begrüßungsrede in gewohnter Manier kaum ein Blatt vor den Mund nehmen.
So werden dieses Jahr erneut traditionell ein paar Bürger aus der Nachbarstadt der Schindau, Füssen, beim Rechenschaftsbericht von Schinagl gehörig durch den Kakao gezogen. Wer das ist, der dabei sein Fett abbekommt, verrät der Schindauer Bürgermeister natürlich nicht, sondern deutet lediglich vage an, dass dem „einen oder der anderen“ die zweifelhafte Ehre zuteil wird, in dem meist voll besetzten Lokal öffentlich aufs Korn genommen zu werden.
Ein sogenannter „Ratschnix“ ist in diesem Rahmen allerdings ebenso dem salopp beißenden Spott aus dem Munde Schinagls ausgesetzt, wie es die Römer in der berühmten Comic-Reihe „Asterix“ sind, deren Rolle bei der Ratsherrensitzung den Mitarbeitern der Stadt Füssen zukommt. Lebt die Schindau doch seit langer Zeit in inniger Zwietracht mit der Lechstadt, erklärt Schinagl und fügt hinzu, dass er am „Glumperten Donnerstag“ in der „Krone“ auch ansprechen wird, „was die Schindau in Zukunft noch in Angriff nehmen muss.“
In zwei Aufführungsblöcken von bunten und witzigen Sketchen lesen die Schindauer rund zehn Füssener „Honoratioren“ die Leviten. Die Texte dazu hat zum großen Teil Ramona Zahn geschrieben, die mit ihrer Tochter auch singen wird, während Brigitte Beylschmidt und Annelie Egen sich erneut durch „gute Kostümideen“ für die knapp 20 Darsteller und aktiven Teilnehmer des Vereins, deren jüngstes Mitglied 18 und das älteste über 80 Jahre alt ist, hervorgetan haben.
Ihm könne schließlich jeder beitreten, betont Schinagl und ergänzt: „Dazu muss man nicht in der Schindau wohnen oder geboren worden, sondern einfach nur sympathisch sein.“ Ganz so, wie es vermutlich die Gallier in „Asterix“ für eine weltweit große Leserschaft sind.
Info: Der „Schindauball“ am Donnerstag, 27. Februar, beginnt um 19.59 Uhr im Gasthof „Krone“, der Eintritt ist kostenlos.
Text · Foto: Alexander Bernd



