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Fibromyalgie

Eine relativ unbekannte Krankheit mit sehr vielen Facetten

Fibromyalgie? Noch nie gehört? Das kann ich gut verstehen, denn dieses Beschwerdebild ist wirklich sehr vielfältig und komplex. Wörtlich übersetzt bedeutet Fibromyalgie „Faser-Muskel-Schmerz“. Die Ursachen sind zum Teil unklar, die Symptome breit gefächert und meist sehr uneinheitlich. In den westlichen Industrie-Nationen sind ca. mindestens 1-2% der Bevölkerung betroffen, hier sind fast alle Altersgruppen involviert, aber besonders Frauen, gerade im mittleren Lebensalter, leiden an dieser Erkrankung.

Also, was kann man sich darunter vorstellen? Eigentlich schmerzt es überall: vorrangig sind Muskelverspannungen und starke Schmerzen unterschiedlicher Intensität vorhanden, die sich wie ein starker Muskelkater nach zu viel Sport anfühlen. Besonders charakteristisch sind Schmerzen im Nacken, Rücken und Brustkorb sowie gleichzeitig in den Armen und Beinen. Aber auch der Bauch oder Kiefer- und Gesichtsmuskeln können betroffen sein. Langes Sitzen oder Stehen kann die Schmerzen meist noch verstärken.

Auch Begleiterscheinungen können auftreten: viele Betroffene schlafen schlecht oder können niemals durchschlafen. Dementsprechend fühlen sie sich oft müde und kraftlos. Sie sind sehr nervös, verspüren eine innere Unruhe oder auch Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit.

Hinzu kommen oft Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten oder sie empfinden eine  Reizüberempfindlichkeit, z.B. die Augen, der Geräusch- und Geruchssinn sind betroffen. Auch Herzrasen, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden oder Menstruationsschmerzen sind keine Seltenheit. 

Kennen Sie das Märchen von „Der Prinzessin auf der Erbse“? – „Nicht eine Minute habe ich schlafen können“, so gerädert beschreiben die betroffenen Patienten ihr Beschwerdebild am nächsten Morgen.

Weichteilrheumatismus und das Fibromyalgie-Syndrom (FMS) werden oft gleichgesetzt, obwohl sie zwei komplett verschiedene Erkrankungen sind, was inzwischen auch bewiesen ist, lt. Richtlinien der WHO.  Allerdings ist es wirklich nicht so ganz einfach, diese beiden Beschwerdebilder zu unterscheiden. 

Sehr hilfreich wäre schon einmal ein Selbsttest, in dem Sie schon vorab festlegen, unter welchen Problemen Sie konkret leiden, um die Diagnose effektiv zu unterstützen. Das ist sehr hilfreich für Ihren Arzt oder Therapeuten. Solche Tests kann man sich ganz leicht im Internet herunterladen, um sie ganz in Ruhe auszufüllen und sie dann zu besprechen. 

Wie kommen eigentlich diese ganzen Symptome zustande?

Einerseits gibt es wohl eine erbliche Vorbelastung, eine familiäre Häufung, die Wechseljahre bei Frauen spielen mit eine Rolle, aber auch Stress seelischer oder physischer Art, bestimmte Medikamente oder chronische Entzündungen im ganzen Körper können mit hineinspielen, um nur einiges zu nennen. Also tatsächlich ist es nicht so leicht, diese Krankheit zu bestimmen…

Ist aber erst einmal die Diagnose festgestellt und wird medikamentös und / oder physiotherapeutisch behandelt, können Sie selbst auch einiges zusätzlich tun, damit es Ihnen besser geht.

Da wären einmal unterstützende Maßnahmen, nicht nur  für zu Hause: Dehnungsübungen je 15 Minuten morgens und abends, Bewegungstraining, Wassergymnastik, Wannen- oder Duschbäder, evtl. Rotlicht, Sauna, eine Reduktion von tierischen Eiweißen und Fetten und eine Trinkmenge von 2-3Litern pro Tag. Aber immer nur das, was Ihnen persönlich gut tut, da dürfen Sie ruhig mal auf Ihr Gefühl hören.

Aus der Homöopathie gibt es ein sehr probates Mittel: Rhus toxicodendron, der sog. (Giftsumach). Ein nordamerikanischer Strauch, dessen Blätter bei Berührung u.a. Hautreizungen auslösen können, es entwickelt sich ein juckender, roter Hautausschlag mit Blasenbildung,man möchte sich vor Schmerzen gar nicht mehr bewegen. „Und das soll ich jetzt einnehmen ?“, werden Sie sich vielleicht fragen. 

Ja, in der Homöopathie läuft es genau gegenteilig, in entsprechender Verdünnung, im Fachjargon heißt es „Potenzierung“, geht es gerade anders herum.

Das Hauptsymptom sind hier Schmerzen mit Bewegungsdrang, sprich, wenn man erst einmal einige Zeit auf den Beinen ist, geht es deutlich besser! Man spricht hier auch gerne von der „Morgensteifigkeit“. Das ist ein entscheidendes Kriterium für dieses Mittel.

Darum wird es oft bei Rheuma, aber auch bei Fibromyalgie gerne eingesetzt. Speziell bei Beschwerden, die sich vom Nacken oder den Lenden bis hin zu den Extremitäten erstrecken, reißenden Schmerzen in Muskeln, Faszien und Gelenken, sogar bei Ischias wäre es sicher gut. Kälte ist hier nicht zuträglich, wie auch Nässe oder Überbeanspruchung.

Auch im Bereich der Heil- /Vitalpilze, von denen ich Ihnen ja schon berichtet habe, gibt es sehr schöne ergänzende Präparate:

· Cordyceps (Chinesischer Raupenpilz)

Hier liegt der Fokus speziell auf der Reduzierung der Müdigkeit, da er die Niere energetisiert, wenn nötig, und auch bei Atemnot hilft. Auch chronischer Stress wird gelindert, der ja oft zu Schlafstörungen führt. Und ganz wichtig: er hilft auch gegen Muskel-und Gelenkschmerzen, die oft genau eines der Leitsymptome bei FMS sind.

· Pleurotus (Austernseitling)

Diesen Pilz können Sie mit etwas Glück im Lebensmittelhandel bekommen, er schmeckt auch wirklich ganz hervorragend. In unserem Zusammenhang entspannt er die Muskulatur, stärkt Sehnen, Bänder und Gelenke, gleichzeitig auch das Bindegewebe. Knochen und Knorpel werden nachhaltig geschützt. Er ist seit Wochen mein ständiger Begleiter nach einer schlimmen Sehnenentzündung und das mit Erfolg!

· Hericium (Igelstachelbart oder Löwenmähne)

Diese lustigen Namen hat er sich aufgrund seines etwas außergewöhnlichen Aussehens eingehandelt, er sieht tatsächlich schon etwas „zottelig“ aus. Die Chinesen nennen ihn aus diesem Grund auch „Affenkopfpilz“. Er hilft sehr gut bei Stress, Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen und stärkt gleichzeitig das Immunsystem.

· Reishi (Glänzender Lackporling)

Das ist der wohl älteste bekannte Heilpilz überhaupt! Bekannt ist er seit mindestens 4000 Jahren. Er wirkt aktivierend, vertreibt die Müdigkeit und Antriebsschwäche. Wichtig ist hier ebenfalls die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Eine sehr gute Kombination ist u.a. mit Weihrauch, den ich in einem meiner letzten Artikel schon vorgestellt habe, im Zusammenhang mit Gelenkbeschwerden aller Art.

Übrigens: wenn Sie mehrere Beschwerden bezüglich FMS Ihr „Eigen nennen“, kann man die Pilze ohne weiteres auch mal miteinander kombinieren.

Wer ein Fan der Biochemie, also der Schüßler-Salze, ist, dem kann ich auch noch Folgendes ans Herz legen: die berühmte „Heiße 7“. Magnesium phosphoricum D6, das Schüßler-Salz Nr.7, z.B. als abendliches Ritual, ein Getränk zur Entspannung nach einem anstrengenden, stressigen Tag. Direkt vor dem Zubettgehen 10 dieser Tabletten in einem großen Glas, ca. 200ml heißem Wasser auflösen und schluckweise trinken. Bei guter Magnesiumversorgung kann sich der Körper besser regenerieren und es fällt leichter, schnell ein- und durchzuschlafen. Nach einer erholsamen Nacht fühlt man sich doch schon gleich deutlich besser, oder?

Fibromyalgie ist leider bis jetzt noch nicht wirklich heilbar, aber Linderung gibt es in vielfältiger Weise.

Ihre Apothekerin Simone Wagner

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