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Festspielhaus verzeichnet Besucherrekord für 2024

Ambitioniertes Programm fürs Jubiläumsjahr geplant

Das Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen blickt auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2024 zurück und plant für das kommende Jubiläumsjahr ein vielfältiges Programm. Im Gespräch mit Benjamin Sahler, dem künstlerischen Leiter des Hauses, wird deutlich: Das Musiktheater am Forggensee befindet sich im Aufwind.

Deutlicher Besucherzuwachs und Auszeichnungen

Mit einem Besucherzuwachs von fast 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr konnte das Festspielhaus 2024 einen bemerkenswerten Erfolg verzeichnen. „Das ist natürlich für uns die schönste Auszeichnung, dass man das Gefühl hat, das Publikum strömt wirklich nach Füssen, kommt zu uns und nimmt unser Angebot an“, freut sich Sahler über die positive Entwicklung.

Besonders stolz ist man im Festspielhaus auf die beiden Neuproduktionen des Jahres 2024. Die Neuinterpretation von Mozarts „Zauberflöte“ als Musical wurde zwar kontrovers diskutiert, erhielt aber letztlich den Musical Award der Fachzeitschrift „Blickpunkt Musical“ als bestes neues Musical der Spielzeit 2024. Auch das Familienmusical „Cinderella“ erwies sich als Publikumsmagnet mit durchschnittlich über tausend Besuchern pro Vorstellung und zahlreichen zusätzlich eingeschobenen Aufführungen.

Erfolgsrezept mit vielen Faktoren

Den Erfolg führt Sahler auf mehrere Faktoren zurück. Neben der allgemeinen Erholung der Theaterbranche nach der Corona-Pandemie spielt vor allem das Gesamtpaket eine entscheidende Rolle: Die einzigartige Lage, die größte Musical-Drehbühne Europas, modernste Bühnentechnik und nicht zuletzt die hochkarätigen Künstler überzeugen das Publikum. Statistische Erhebungen zeigen, dass besonders die Mundpropaganda und treue Stammkunden zum Erfolg beitragen.

Wirtschaftliche Stabilität durch konsequentes Management

Finanziell steht das Haus trotz der Herausforderungen solide da. „Durch unseren täglichen Einsatz und unser Engagement ist es so, dass wir unser Ziel, die Null zu erreichen, dieses Jahr auch wieder schaffen werden”, erklärt Sahler. Er betont jedoch, dass dies permanente Aufmerksamkeit und konsequentes Management erfordere.

Das Festspielhaus beschäftigt derzeit etwa 40 festangestellte Mitarbeiter. Hinzu kommen über 100 Künstler mit Stückverträgen sowie mehr als 100 weitere Beschäftigte in Bereichen wie Gastronomie, Theaterbau und Einlass. Insgesamt sind mehr als 250 Menschen für das Kulturhaus tätig.

Großartiges Programm zum 25-jährigen Jubiläum

2025 feiert das Festspielhaus sein 25-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum wird das erste Ludwig-Musical „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“ von Franz Hummel in einer halbszenischen Aufführung mit 50 Live-Musikern der Böhmischen Philharmonie aus Prag präsentiert. Die Aufführungen finden vom 21. bis 25. März 2025 statt, wobei der letzte Termin exakt auf den Eröffnungstag des Festspielhauses vor 25 Jahren fällt.

Drei neue Musicalproduktionen bereichern das Programm 2025: „Der Freischütz“ als Musical, eine Koproduktion mit den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel, „Die Weiße Rose“ – ein bewegendes Stück über die Widerstandsgruppe um Sophie Scholl, das auch für Schulaufführungen angeboten wird – sowie der Musicalklassiker „Der kleine Horrorladen“.

Das reguläre Programm umfasst weiterhin die Erfolgsproduktionen „Ludwig²“, „Zeppelin“, „Cinderella“, „Der Geist der Weihnacht“, „Die Päpstin“ und „Der Brandner Kasper“. Begleitend zum Jubiläumsjahr sind verschiedene Ausstellungen und Feierlichkeiten geplant.

Kulturelle Bedeutung für die Region

Mit seinem vielfältigen Programm hat sich das Festspielhaus Neuschwanstein als bedeutende Kulturinstitution in der Region etabliert. „Wir haben wirklich ein vielfältiges Programm für jeden“, resümiert Sahler. Von bayerischen Stoffen über historische Themen bis hin zu Familienunterhaltung reicht das Spektrum. Die positive Entwicklung der Besucherzahlen und die wirtschaftliche Stabilität lassen optimistisch in die Zukunft blicken.

Die Erfolgsgeschichte des Festspielhauses zeigt, dass hochwertige Musicalproduktionen auch abseits der großen Metropolen ihr Publikum finden. Mit dem ambitionierten Jubiläumsprogramm und den geplanten Neuproduktionen setzt das Haus seinen Weg als wichtige Kulturinstitution im Allgäu fort.

Text: Sabina Riegger · Foto: Anne Roth

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