
Anschauliche Dokumente der Ortsgeschichte
Im Museum im Grünen Haus in Reutte ist derzeit die Ausstellung „Vom Dorf zur Stadt – Der lange Weg zur Stadtgemeinde“ zu sehen
Es war wahrlich ein langer Weg, wie man auch dem Titel der jüngsten Ausstellung im Museum im Grünen Haus entnehmen kann, bis Reutte im Mai vergangenen Jahres den offiziellen Titel „Stadt“ bekommen hat. Gehen die Anfänge des Ortes im Außerfern doch bis ins 13. Jahrhundert zurück, als er in einer Urkunde von 1278 als „Ruthi prope Braitwanch“ (Reutte bei Breitenwang) erwähnt wurde.
Seit gut einem halben Jahr firmiert Reutte aber nicht mehr bloß als Marktgemeinde, sondern als Stadt. Diesem Umstand erweist das Museum im Grünen Haus noch bis zum 8. März (dienstags bis samstags von 13 bis 17 Uhr) mit der Ausstellung „Vom Dorf zur Stadt – Der lange Weg zur Stadtgemeinde“ seine Reverenz.
Dabei gibt es schließlich „viel zum Staunen“ sowie „einige Schätze“ zu sehen, teilte der Obmann des Reuttener Museumsvereins, Ernst Hornstein, den Besuchern der Vernissage vor ein paar Wochen denn auch mit. Immerhin seien die Siegel an den zahlreichen Urkunden, um die es in der Ausstellung nach Angaben des Museumsleiters Ulrich Kößler neben Fotografien in erster Linie gehe, teilweise „große Kunstwerke“.
Während damit die Stadtentwicklung Reuttes dargestellt wird, wie der stellvertretende Obmann des Museumsvereins, Klaus Wankmiller, betonte, präsentiert die Exposition einen Großteil der dokumentarischen Schriftstücke zum besseren Verständnis für die Besucher mit ihrem Kontext zusammen.
Dementsprechend erfahren die Museumsgäste so nicht nur einges darüber, wie Reutte im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Privilegien und Rechte gesammelt und sich allmählich zum zentralen Ort im Talkessel entwickelt hat. Als bedeutende Ortschaft etablierte es sich dabei insbesondere durch die Erhebung zur Marktgemeinde 1489.
Die Ausstellung verdeutlicht unter anderem auch, wie lange der Weg zur Stadterhebung 2024 für Reutte aber noch war. Zu dessen Aufzeichnung und um „den Werdegang Reuttes zur Stadt zu verstehen“ (Gemeinderat Robert Pacher), habe nicht zuletzt der Historiker und Archivar Richard Lipp durch die Transkription von zahlreichen Urkunden einen wichtigen Beitrag geleistet, teilte Wankmiller mit.
Wie Hornstein freute er sich denn auch besonders, als im Rahmen der Ausstellungseröffnung schließlich die letzte Tafel mit der Aufschrift „2024 – Reutte wird zur Stadt erhoben“ an der Wand im Museumsgang aufgehängt wurde.
Text · Foto: Alexander Berndt



