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Bau der Fritz-Putz-Hütte vor fast 89 Jahren

Komplettrenovierung vor zehn Jahren

Im romantischen Hochtal der Bleckenau im Königswinkel liegt auf 1180 Höhenmetern die Fritz-Putz-Hütte (FPH), eine Selbsversorgerhütte der Sektion Füssen im Deutschen Alpenverein (DAV) inmitten der Bergwelt zwischen Tegelberg und Säuling im Naturschutzgebiet „Ammergebirge“.

Die Sektion Füssen ist mit Recht stolz auf ihr Schmuckkästchen, das im Jahre 2014 unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Peter Ziegler vollständig renoviert und erneuert worden ist. Dabei haben viele Mitglieder und die Alpenvereinsjugend tatkräftig bei vielen Arbeitseinsätzen angepackt, um vor allem beim Rückbau so manchen Euro an Kosten zu sparen, insgesamt wurden dabei rund 500.000 Euro in die Zukunft der Sektion mit ihren rund 4500 Mitgliedern investiert.

Von den Baufachleuten sowie der Sektion wurde großer Wert gelegt auf Nachhaltigkeit und CO²-Neuträlität, inzwischen sorgt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hüttendach auch für selbsterzeugten Strom, geplant ist auch für die FPH das Umweltgütesiegel zu erreichen. 

Erbaut wurde die Hütte im Jahr 1935, also fast genau vor 89 Jahren für den damals sicher immensen Betrag von 4800 Reichsmark, in den Jahren 1960 und 1973 wurde sie jeweils erweitert, für Geräte und als Holzlagerplatz wurde 2017 ein Nebengebäude angebaut.

Von der alten Hütte sind Stube und Küche erhalten geblieben, der Rest wurde total abgetragen und rundum erneuert, die Kapazität an Plätzen durfte nicht erhöht werden, eine Vorgabe, die der Alpenverein auf allen seinen Hütten strikt umsetzt.

Die Hütte mit freundlichen Zimmern, gemütlichen Aufenthaltsräumen und Sonnenterrasse bietet jetzt Platz für 39 Personen in Zimmern und Lagern, 10 Prozent müssen wie auf allen Alpenvereinshütten für alpine Notfälle bereitgehalten werden. Die FPH ist ganzjährig geöffnet, auch für Nichtmitglieder, die allerdings höhere Preise bezahlen müssen als Mitglieder des DAV. Die gesamte Hütte kann auch momentan zum Pauschalpreis von 700 Euro pro Tag  komplett gemietet werden.

Die Hüttenbesucher müssen für Verpflegung selbst sorgen, Getränke werden auf der Hütte angeboten, gekocht wird auf Gasflamme oder mit Holz, der heimelige Kachelofen sorgt für wohlige Wärme. Hüttenschlafsack ist Pflicht, Decken sind vorhanden, Rucksäcke dürfen nicht auf die Zimmer mitgenommen werden, die Hüttenbesucher müssen die Hütte sauber hinterlassen, Müllvermeidung ist ebenso angesagt genau so wie die Entsorgung.

Geduscht werden kann nur kalt. Duschen ist leider nur kalt möglich, ein uriges Hüttenerlebnis, in direkter Hüttennähe ist allerdings so gut wie kaum Handyempfang.

Im Jahr 2016 wurde die FPH erfreulicherweise als familienfreundlich zertifiziert,  Die Voraussetzungen, ein Familienzimmer, eigene Betten für Babies und Kleinkinder, Kinderstühle und ein Wickeltisch sind vorhanden, außerdem ist das Hüttenumfeld für Spiele ideal.

An den Wochenenden findet meist Betreuung durch ehrenamtliche Hüttenwarte statt, für die kommende Saison 2025 sind viele Wochenenden der in den letzten Jahren immer gut frequentierten FPH schon ausgebucht, wochentags ist die Möglichkeit unterzukommen besser, Hüttenbelegungen sind über das Hüttenportal online zu buchen.

Das Gebiet um den Tegelberg und dem Säuling bietet viele Varianten von Wanderungen und Bergtouren, von leicht bis schwierig für Jung und Alt in herrlicher Natur, nur wenige Minuten von der Hütte entfernt lädt das ehemalige königliche Jagdhaus vom Ludwig II., die Bleckenau, zur gemütlichen Einkehr ein. Eine weitere Hütte mit acht Plätzen, die Kofel oder Sepp-Sollner-Hütte auf 1629 Metern, ist nur Sektionsmitgliedern vorbehalten, allerdings nicht ganzjährig, sie wird für den Weidebetrieb  sowie für die Jagd teilweise blockiert. 

Text: Manfred Sailer · Fotos: privat

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