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Colomansritt in Schwangau

AM SONNTAG, 13. OKTOBER 2024, UM 9.30 UHR

Schon seit langem ist der zweite Sonntag im Oktober in Schwangau jedes Jahr so eine Art Feiertag. Steht er doch ganz im Zeichen des Colomansfestes und des im Rahmen dessen gleichfalls über die Bühne gehenden Colomansritts.

Das dürfte auch heuer wieder der Fall sein, wenn zahlreiche Reiter aus dem Dorf der Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie der Umgebung mitsamt ihren Pferden am 13. Oktober ab 9.30 Uhr ihre Aufwartung beim Festzug und dem anschließenden Festgottesdienst machen. Dieser findet traditionell auf freiem Feld vor der Wallfahrtskirche St. Coloman statt.

Am Ende der Messe erfolgt die feierliche Pferdebenediktion mit der Colomansrelique, anschließend umrunden die Reiter in großem Bogen die Wallfahrtskirche, wo verschiedene Verkaufsstände mit Getränken und Brotzeit zum gemütlichen Verweilen mit Blick auf die Königsschlösser einladen.

Zum Abschluss des traditionellen Festes geht eine feierliche Andacht mit darauffolgender Einzelsegnung mit der Colomansrelique vonstatten. Wegen der immer geringeren Beteiligung von Reitern drohte der Brauch des Pferdeumritts indes in den 70er Jahren fast auszusterben. So waren es 1976 nur neun Reiter, die zum Umritt kamen.

Aus Sorge, dass dieser Brauch ganz eingestellt werden würde, wurde 1978 eine Interessengemeinschaft und 1995 von Schwangauer Bürgern der St. Coloman-Verein gegründet. Ihnen ist es damit letztlich zu verdanken, dass das Fest heute wieder von großer Bedeutung ist. Das Colomansfest ist für viele Schwangauer ein ähnlich fester Termin im Jahr wie Weihnachten.

Die Vorbereitungen auf dieses große Ereignis beginnen dabei schon eine Woche vorher. So werden die Geschirre auf Hochglanz poliert und der Blumenschmuck für Mähne und Schweif der Pferde vorbereitet, schließlich soll der Landauer für die Geistlichkeit in seiner ganzen Pracht erscheinen. Am Samstag vor dem Festsonntag werden die Pferde gewaschen und gestriegelt.

Darüber hinaus werden die Boxen geputzt sowie mit viel frischem Stroh versehen, während Mähne und Schweif der Rösser gekämmt und geflochten sowie Dirndlschürzen, Blusen und Trachtenhemden gebügelt und Haferlschuhe poliert werden.

Der Coloman-Sonntag

Die Organisation des Festes liegt in den Händen des St. Coloman-Vereins, der die Nachbarvereine, Pferdehalter und Reiter anderer Ritte aus der Umgebung einlädt. Am Festsonntag formiert sich der Zug, nach Ortschaften geordnet, um 9.30 Uhr. Nach der Satzung des St. Coloman-Vereins verläuft der Festumzug in traditionell überlieferter Ordnung.

Den Anfang bildet die Musikkapelle Schwangau, danach folgen die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine sowie die Kutschen für die Geistlichkeit, Bürgermeister, übrigen Ehrengäste und Ministranten. Eine Ordnungsmannschaft sorgt eigens für den reibungslosen Ablauf des Zuges. An der Wallfahrtskirche St. Coloman angekommen, positionieren sich die Reiter und Kutschen dann auf der Wiese vor dem Portal des Gotteshauses im Halbkreis.

Bei günstiger Witterung wird der Festgottesdienst an einem dafür errichteten Feldaltar zelebriert, wobei die Pferdebenediktion im Mittelpunkt des feierlichen Hochamtes steht. Dabei wird der Pfarrer hoch zu Ross durch die Reihen der Reiter geführt, um den Segen zu sprechen. Zudem wird im Gedenken an den Heiligen Coloman sowie weitere Schutzpatrone gemeinsam um die Gesundheit für Mensch und Tier gebeten.

In Verbundenheit mit der langen Tradition werden in ganz Schwangau die Häuser mit Fahnen und Blumen geschmückt, um dem Fest einen feierlichen Rahmen zu geben. Wieder zum Aufstellplatz an der Schlossstraße zurückgekehrt, erhalten die teilnehmenden Reiter kostenlos Speis und Trank sowie kleine Gastgeschenke als Erinnerungsgabe und Dankeschön für ihre Teilnahme.

Info:
Der diesjährige Colomansritt um die Wallfahrtskirche St. Coloman mit Pferdebenediktion findet am 13. Oktober statt. Die Aufstellung der Reiter am Schwangauer Rathaus ist um 9 .30 Uhr.

Text: Alexander Berndt · Fotos: Hubert Riegger

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