
Schenkung an das Museum der Stadt Füssen
Handzeichnung von Oskar Freiwirth-Lützow
Eine Handzeichnung von Oskar Freiwirth-Lützow (1862 – 1925) wurde kürzlich dem Museum der Stadt Füssen als Schenkung aus einem Privatbesitz übergeben. Diese undatierte Skizze diente als Vorlage für das Gemälde „Versehgang in Leukerbad“, das um 1850 entstanden ist.
Die Sammlung des Museums beherbergt bereits eine umfangreiche Sammlung von Werken des Künstlers, die jedoch ausschließlich aus Ölstudien und Gemälden besteht. Unter diesen befindet sich eines der Hauptwerke von Freiwirth-Lützows, das großformatige Gemälde „Prozession im Kanton Wallis“ aus dem Jahr 1908.
Dem Künstler und seinem Schaffen sind mehrere Räume in der Dauerausstellung der Städtischen Galerie im Hohen Schloss gewidmet. Die nun in Empfang genommene Studie gibt Einblicke in die zeichnerische Handschrift des Künstlers und seine Arbeitsweise.
Oskar Freiwirth-Lützow wurde 1862 in Moskau geboren und wuchs in St. Petersburg auf, bevor er in Genf, Düsseldorf, Paris und München studierte. In den 1910er Jahren ließ er sich in Bad Faulenbach nieder, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1925 lebte. Durch seine Studien, Auslandsaufenthalte und seine Mitwirkung in verschiedenen Künstlergruppen in München war der Künstler in der Kunstszene bestens vernetzt.
Er arbeitete vor allem im Stil eines bürgerlichen Realismus, der sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts herausbildete. Dieser zeichnet sich durch eine detailgetreue, realistische Darstellung des bürgerlichen Alltags und seiner politischen sowie wirtschaftlichen Gegebenheiten aus.

Die Urenkelin des Künstlers, Frau Eva Kappelmeier-Gentile, Enkeltochter von Nina Lützow, der zweiten Tochter des Künstlers, ist gemeinsam mit ihrer Familie aus den USA zur Übergabe angereist. Die Nachfahrin überreichte die Arbeit im Beisein des Dritten Bürgermeisters Wolfgang Bader an Museumsleiterin Dr. Isabelle Schwarz, die die Intention der Schenkerin erläuterte: „Frau Kappelmeier-Gentile war zuletzt 2012 in Füssen, um die hier ausgestellten Werke ihres Urgroßvaters zu sehen und sein Lebensumfeld kennenzulernen. Es ist ihr ein Anliegen, dass in Füssen ein bedeutender Bestand seines Werkes in der Zusammenschau gezeigt werden kann.“
Ebenso dankte Wolfgang Bader: „Wir freuen uns sehr über die Schenkung, die Zeichnung ist eine schöne und wertvolle Ergänzung unserer Sammlung.“
Text: pm/FA · Foto: Felix Blersch, Stadt Füssen



